Pagemeinsamen Angelegenheiten werden von dem
Seniorenkonvent im eigentlichen
Sinn, d. h. von einem
Konvent der Chargierten aller
Körperbedeckung besorgt. An den Sitzungen des S. C. können zwar alle
Korpsburschen teilnehmen, indessen haben nur die Chargierten oder
deren
StellvertreterStimme. Seit 1856 besteht ein
Verband der
[* 2] S. C. sämtlicher deutschen (nicht der österreichischen)
Universitätskorps, der in der Woche vor
Pfingsten in Kösen einen
Kongreß abhält und daher der Kösener S. C. -
VerbandS.C. V.) genannt wird. Zu diesem
Kongreß delegiert jeder S. C. einen
Abgeordneten. Er bildet die höchste richterliche und gesetzgebende
Instanz.
Nach längerer
Aktivität, gewöhnlich nach vier Semestern, pflegen die
Korpsburschen inaktiv zu werden,
ebenso auch, wenn sie eine andere
Universität beziehen und bei einem dortigen Körperbedeckung aktiv werden wollen. Die
Inaktiven haben
das
Recht, die
Farben ihres Körperbedeckung weiter zu tragen; wenn sie bei einem zweiten Körperbedeckung aktiv werden,
tragen sie die
Bänder der Körperbedeckung, denen sie angehört haben oder angehören, gleichzeitig (Zweibänderleute).
Einige bayrische Körperbedeckung sind Lebenskorps, deren unterscheidendes
Merkmal den übrigen, sog. Waffenkorps, gegenüber darin besteht,
daß ihre Mitglieder nie bei einem andern Körperbedeckung aktiv werden dürfen.
Das eigentliche Lebensprincip bestand aber früher darin, daß die von der
Universität abgegangenen Mitglieder
(Alte Herren
oder Philister) in stetem Zusammenhang mit dem aktiven Körperbedeckung blieben und diesem gegenüber
gewisse
Rechte und Pflichten hatten. Dieses Princip ist aber seit einigen Jahrzehnten allen übrigen Körperbedeckung eigen
geworden. Im In- und
Ausland bestehen zahlreiche
Vereinigungen der Alten Korpsstudenten
(Alten Herren, AH.) ohne Unterschied
der
Farbe. Seit 1888 besteht auch ein
Verband alter Korpsstudenten, der sich die Pflege der korpsstudentischen
Interessen zur
Aufgabe gemacht hat, 1894 über 3000 Mitglieder zählt und sein Centralkomitee in
München
[* 3] hat. - Die Zahl der
aktiven Korpsstudenten beträgt seit Jahren durchschnittlich 1100, der
Inaktiven 900. Organ der Körperbedeckung sind die in
München seit 1881 erscheinenden
«Akademischen Monatshefte».
früher diejenige Einrichtung in dem Garnisonlazarett eines Korpsstabsquartiers, welche den Arzneibedarf
sämtlicher Garnisonlazarette des
Armeekorps zu decken hatte.
eine
Behörde zur
Verwaltung der Tuchvorräte des
Armeekorps und zur Beschaffung der
Tuche und
Wäsche
für den
Kasernen- und Lazaretthaushalt sowie für Lehrinstitute. Für die
Truppen übernimmt das auf der zugehörigen Korpswerkstatt
auch Anfertigungen, namentlich von Schuhzeug. Ein Korpsbekleidungsamt gehört seit dem zu jedemArmeekorps der
preuß.
Armee und befindet sich, vom 3.
(Spandau)
[* 6] und 7.
(Düsseldorf)
[* 7]
Armeekorps abgesehen, am Sitze des Generalkommandos.
An der
Spitze steht ein inaktiver
Stabsoffizier als Vorstand, dem zwei inaktive Hauptleute, 2 Ober- und mehrere Unterbeamte
sowie seit dem eine Handwerkerabteilung von 80 Ökonomiehandwerkern und 3 Handwerksmeistern unterstellt
sind. Im Kriegsfalle haben die Korpsbekleidungsamt helfend einzugreifen, vornehmlich für solche Formationen, deren
Ersatztruppenteile keine eigenen Handwerkerabteilungen haben. Sie werden daher für den Kriegsbetrieb ansehnlich verstärkt,
sodaß die Handwerkerabteilung in zwei Betriebsabteilungen unter je einem Hauptmann zerlegt wird.
Württemberg
[* 8] hat gleichfalls
ein in
Sachsen
[* 9] besteht eine ähnliche Einrichtung, doch wird hier nur die
Tuch- u.s.w.
Bekleidung, dagegen
kein Schuhzeug gefertigt.
der
Brückentrain eines
Armeekorps (s. d.) der deutschen
Armee, besteht aus 26 Pontonhaketts mit
je einem Ponton und zwei Bockhaketts mit je zwei
Böcken, außerdem aus einigen Werkzeug- und Packwagen.
das Gericht eines
Armeekorps, besteht aus dem kommandierenden
General des
Armeekorps als Gerichtsherrn
und dem Korpsauditeur und hat 1) die höhere Gerichtsbarkeit über alle Militärpersonen in dem
Bezirk der betreffenden Generalkommandos,
welche nicht der Gerichtsbarkeit der Divisionsgerichte (s. d.) unterworfen sind;
2) die niedere Gerichtsbarkeit über alle zu keinem Divisionsverband gehörenden
Unteroffiziere, Gemeinen und Militärunterbeamten
im
Bezirk des Generalkommandos, die keinem Regimentsgericht unterworfen sind. Den Korpsgericht des
Heers entspricht das Gericht der
Admiralität
der kaiserl. Marine, dessen Gerichtsherr der kommandierende
Admiral ist.
(lat.), diejenige Beschaffenheit des Körpers, bei welcher sein äußerer
Umfang durch
Vermehrung der Fleisch- und Fettmasse über das gewöhnliche Verhältnis zunimmt.
Überschreitet die Korpulénz das
Maß,
so wird sie lästig und endlich gefährlich. (S.
Fettsucht.)
in der neuern Physik. Geographie nach von Richthofen der Vorgang, durch den die von der Brandungswelle
an der
Küste, vom fließenden Wasser, Gletschereis oder
Wind bewegten Festkörper, also hauptsächlich Gerölle und Sand,
ihre Unterlage verändern. Eine
Küste kann, selbst wenn sie ursprünglich vollkommen
Steilküste war, durch die zerstörende
Wirkung der
Wellen
[* 10] immer mehr eingeebnet werden. Die glaciale Korrasion äußert sich als Schrammung,
Glättung, Rundung der Gletscherunterlage. Das durch sie gebildete mehlartig feine Detritusmaterial ist der Hauptbestandteil
der
Grund- oder Schlammmoräne.
Daß die Korrasion der
Gletscher Seen bilden könne, nimmt neuerdings die Mehrzahl der Forscher an.
Auch die Kare (s. d.) sind vielleicht nichts als Produkte
der Korrasion. Das fließende Wasser korradiert in Schluchten und
Klammen die Wandungen seines
Bettes, daher die oft so überraschende
Glätte derselben; kommt das
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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