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Macht, den Peloponnesischen Krieg, aus dem sie ungeschmälert an Macht und Reichtum hervorging. Die Zahl der Bevölkerung [* 2] wuchs fortwährend, ebenso steigerte sich der Zufluß von Fremden, die teils Handelsgeschäfte, teils die berühmten Isthmischen Spiele nach der an Glanz und Pracht ihrer Gebäude, aber auch an Üppigkeit und Gefahren für leichtsinnige Verschwender (besonders waren die korinth. Hetären berüchtigt) von keiner griech. Stadt des Altertums übertroffenen Metropole führten.
Karte:
Der sog. Korinthische Krieg (s. d.) brachte der Stadt zwar manche schwere Verluste, doch erholte sie sich davon bald wieder. Gefährlicher und drückender wurde für sie der Verlust ihrer Selbständigkeit durch die Oberherrschaft der Macedonier über Griechenland. [* 3] Seit 337 sah Korinth [* 4] sich gezwungen, eine macedon. Besatzung in Akrokorinth aufzunehmen. Polit. Bedeutung erlangte sie wieder durch ihren Beitritt zum Achäischen Bunde (243 v. Chr.). In dem Kriege der Achäer gegen Rom [* 5] durch den röm. Konsul Mummius (146 v. Chr.) zerstört, lag sie über 100 Jahre in Trümmern, bis Julius Cäsar auf der verödeten Stätte eine röm. Kolonie unter dem Namen Laus Julia Corinthus anlegte (46 v. Chr.), die in der röm. Kaiserzeit als Sitz des Statthalters der Provinz Achaia und als große Handelsstadt einen erheblichen Teil ihres alten Glanzes wiedergewann und auch eine der ersten Pflanzstätten des Christentums auf griech. Boden wurde. In byzant. Zeit Sitz der Statthalter des Peloponnesos, von 1210 bis 1395 in den Händen der fränk. Eroberer Griechenlands, 1458 von den Osmanen erobert, 1682–1715 in den Händen der Venetianer, hat im 19. Jahrh, das heruntergekommene Korinth. Durch die Kämpfe im neugriech. Unabhängigkeitskriege, später durch wiederholte Erdbeben [* 6] schwer gelitten.
Seit dem Erdbeben vom ist die Stadt von dem alten Platze 5 km nach NO. an die Küste verlegt worden, während an der Stelle der zerstörten Stadt nur noch wenige Häuser das Dorf Alt-Korinth (Paläá-Korinthos: 606 E.) mit den Säulen [* 7] eines antiken Tempels, wohl des ältesten noch vorhandenen dor. Baudenkmals in Griechenland, bilden. Im S. davon Akrokorinth. Neu-Korinth (Néa-Korinthos) ist Hauptort der Eparchie Korinthia im Nomos Argolis und Korinthia, Sitz eines Erzbischofs, Station der Dampfer und der Eisenbahnen Athen-Patras und Korinth-Argos, hat (1889) 4124, als Gemeinde 11150 E., Gymnasium, Zollamt und Hafen unweit des alten Lechaion. ¶
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Der bereits im Altertum mehrfach (z. B. von Nero) geplante Kanal durch den Isthmus von Korinth wurde im Winter 1881–82 von einer Gesellschaft unter Vorsitz des Generals Türr begonnen und offiziell eröffnet. Der Kanal von (s. umstehenden Situationsplan) beginnt etwa 2 km im NO. von Neu-Korinth bei dem neuen Hafen Poseidonia, durchzieht in südöstl. Richtung in einer Länge von 6,3 km den Isthmus (Maximalhöhe 80 m) und mündet in den Golf von Ägina, 1 km südwestlich von Kalamaki, bei Isthmia. Er ist 22 m breit und 8 m tief. –
Vgl. Wilisch, Beiträge zur innern Geschichte des alten Korinth (Programm; Zittau [* 9] 1887);
Grüner, K.s Verfassung und Geschichte (Dissertation; Colditz ohne Jahr);
Philippson, Der Isthmos von (in der «Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde [* 10] zu Berlin», [* 11] Bd. 25, Heft 1, 1890).