amerik. Schoners.
Japan
[* 2] erkannte durch den
Vertrag von
Söul die Unabhängigkeit von Korduan an und erlangte dafür die
Eröffnung mehrerer Häfen für japan.
Unterthanen und das
Recht konsularischer Vertretung.
Demzufolge wurde den Japanern 1877 an der
Südküste
Fusan eröffnet, 1880 an der Ostküste
Wön-san, 1881 an der Westküste Ningseng oder Jinsen.
Ein japan. Ministerresident befindet sich seit 1877 in
Söul.
Von 1882 an ging die Erschließung des
Landes rasch vor sich.
Zwar verursachte der von dem amerik.
Kommodore Schufeldt abgeschlossene Freundschafts- und Handelsvertrag im Juli
eine
Emeute gegen die Fremden.
Anfang Dez. 1884 ward
Söul der Schauplatz blutiger Parteikämpfe.
Die
Anhänger des japan. Einflusses ermordeten sieben Minister,
welche der
Begünstigung chines. Interessen verdächtig waren;
der König wurde gezwungen, ein ihm von den Japanern bezeichnetes
Kabinett zu ernennen.
Letzteres brachte die
Chinesen derart auf, daß sie nun zur
Vergeltung nicht nur mehrere der neuen Minister,
sondern sogar einen Sohn des Königs bei einem vom Könige gegebenen
Bankett niedermachten und das
Gebäude der japan. Gesandtschaft
niederbrannten (7. Dez.). Erst nachdem darauf
China und
Japan gemeinschaftlich
Truppen nach Korduan geschickt hatten, gelang es, die gestörte
Ruhe wiederherzustellen.
Litteratur.Klaproth,
San kokf tsou ran to sets ou aperçu général des trois royaumes (Par.
1832);
Dallet, Histoire de l’église de Corée (2 Bde., ebd. 1874);
E. Oppert, A forbidden land: voyages to Corea (Lond. 1880; deutsch Lpz.
1880);
Koraisch oder
Kuraisch, arab.
Stamm, der in Mekka seinen Wohnsitz hatte, und zu dem der
Prophet Mohammed gehörte.
Um das 5. Jahrh. n. Chr. hatte dieser
Stamm eine so ansehnliche
Stellung in Mekka erlangt, daß seinen Mitgliedern die
Oberaufsicht über die
Kaaba (s. d.) anvertraut wurde, wodurch sie schon im
Heidentum einen Vorrang vor andern
Stämmen erreichten,
der im
Islam immer höher stieg, da der
Chalif seit alter Zeit (bis 1517) dem
Stamme Koreisch angehörte.
ein vomStaat angeordnetes, zur
Hebung
[* 5] der
Pferde- und Rindviehzucht geübtes
Verfahren, wodurch
man aus den vorhandenen männlichen Zuchttieren durch Körkommissionen diejenigen auswählt (kört), die zur Nachzucht hervorragend
geeignet erscheinen. (S.
Körordnungen.)
(grch.), die angeborene Verkleinerung der
Pupille. ^[= (lat. pupilla), die Sehe oder das Sehloch, die runde, normalerweise tiefschwarz erscheinende ...]
(ital.; griech.
Kérkyra oder Kórkyra; lat. Corcyra).
1)
Insel, die nördlichste der
Ionischen Inseln, 593 qkm groß, mit (1889) 82797 E., durch einen schmalen Meeresarm vom Festlande
von
Türkisch-Epirus getrennt, erstreckt sich 65 km lang dem Festlande parallel. Der nördlichste, 28 km breite
Teil wird von
einer 914 m hohen Gebirgsmasse aus Kreide- und Juragesteinen eingenommen; daran schließt sich der lange,
durchschnittlich nur 7 km breite Südteil, welcher aus einem flachen Hügelland tertiärer
Ablagerungen besteht.
Die
Insel ist landschaftlich überaus reizvoll und, mit Ausnahme des südl.
Teils, sehr fruchtbar. Hauptprodukt ist Öl, weniger
Südfrüchte und
Wein; Getreide
[* 6] muß eingeführt werden. Die
Insel ist in allen
Richtungen von trefflichen
Fahrstraßen durchzogen. Sie kommt wegen ihrer landschaftlichen Schönheit und ihres milden
Klimas als Winterstation in
Aufnahme,
wird aber durch das Auftreten der
Malaria sehr benachteiligt. Die Mitteltemperatur des Jahres beträgt 17,71° C.; die Niederschlagsmenge 1280
mm.
Die Regenzeit dauert von
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
Ende September bis Ende März. – Korfú wurde von alten und neuen Erklärern, aber wahrscheinlich mit Unrecht, für
das Homerische Scheria gehalten, wurde in älterer Zeit von illyr. Liburnern bewohnt und 734 v. Chr. von dor. Korinthern kolonisiert.
Die Insel geriet mit der Mutterstadt in Streit und besiegte sie 664 in einer Seeschlacht, die als die
älteste in der griech. Geschichte gilt. Periander (625–585) unterwarf dann Korfú nur
vorübergehend wieder der Herrschaft Korinths.
Ein neuer Kampf mit Korinth
[* 8] (434–432) um die gemeinschaftliche KolonieEpidamnus veranlaßte Korfú, Athen
[* 9] um Hilfe zu rufen, während
Korinth sich nach Sparta wandte. Aus diesen Verwicklungen entspann sich der PeloponnesischeKrieg. Gleich
darauf sank die reiche und mächtige Insel namentlich durch die blutigen Fehden zwischen den sich bekämpfenden Parteien des
Adels und der Demokratie 427–425 und 373 v. Chr., und im 3. Jahrh. v. Chr. infolge der Plünderungen der illyr. Piraten und
kam 229 zunächst in der Form der Bundesgenossenschaft unter die Oberherrschaft der Römer.
[* 10] Korfú teilte
seit dem Mittelalter das Schicksal der übrigen Ionischen Inseln (s. d.). Seit 1864 zu Griechenland
[* 11] gehörig, bildet die Insel
mit einigen andern den Nomos Kerkyra mit 1092 qkm und 114535 E. Auf Korfú entfallen drei Eparchien.
2) Hauptstadt der Insel Korfú, amtlich Kerkyra genannt, liegt auf einem Vorsprung der Ostküste, zwischen zwei
Hügeln, die ehemals die starken Befestigungen trugen (s. umstehenden Situationsplan), ist Sitz eines griech. und eines kath.
Bischofs, eines Appellhofes und zahlreicher Konsulate. Korfú hat (1889) 19025, als Gemeinde 28372 E., meist Griechen, daneben
Italiener, Israeliten, ein Gymnasium (1823–65 Universität), Realschule, ein Theater,
[* 12] zwei Kathedralen,
darunter die Spiridionkirche mit den Reliquien des Heiligen, viele Kapellen und Klöster, ein großes Gefängnis und Krankenhaus.
[* 13]
Die Vororte Garitza oder Kastrades im S. und Mandukion im W. haben 2183 und 3690 E. Zahlreich sind die Gasthöfe für den steigenden
Fremdenverkehr; die Industrie ist geringfügig, wichtig der Handel. Eingeführt werden Getreide und Schlachtvieh,
daneben Reis, Zucker,
[* 14] Kaffee, Stoffe und Kurzwaren. Ausgeführt werden Olivenöl (1892: 113977 kg), meist nach Odessa
[* 15] und Taganrog,
Venedig
[* 16] und Frankreich, und Wein (1891: 126000 hl, 1892 infolge der neuen franz. Eingangszölle nur 25897 hI).
Der Hafen ist gut; 1892 liefen 988 Dampfer mit 798257 t und 469 Segler, darunter 305 kleine (unter 30 t in
Korfú ein. Auf der Kuppe von Gasturi in der Nähe von Korfú befindet sich eine Villa der Kaiserin von Österreich,
[* 17] Achilleion genannt,
ein Palastbau im Geiste der althellenischen Antike von dem ital. ArchitektenRafael Carito, mit einem Heine-Tempel
und einem Marmorbild Heines von dem dän. Bildhauer Hasselries. Auf einer Parkterrasse
steht der sterbende Achilles von Herter. –
Vgl. von Warsberg, Odysseische Landschaften (3 Bde., Wien
[* 18] 1877–79): Riemann,
Recherchesarchéologiques sur les îles Ioniennes, I. (Par. 1879);
Gregorovius, Korfú, eine ion. Idylle (2. Aufl., Lpz.
1884): Partsch, Die Insel in Petermanns «Mitteilungen», Ergänzungsheft 88 (Gotha
[* 19] 1887):
B. Schmidt, Korkyräische Studien (Lpz. 1890).