Vgl.
Brockmann,
Hand-,
Lehr- und Musterbuch für
Korb- und Strohflechter, Korbmöbel- und
Rohrwarenfabrikanten, im «Schauplatz der Künste und Handwerke», Bd. 77 (2.
Aufl., Weim. 1882);
Andés, Praktisches Handbuch für Korbflechter
(Wien
[* 6] 1887).
Anstalten, welche bezwecken, sowohl der
Bevölkerung
[* 7] industriearmer
Bezirke, insbesondere während
der Wintermonate,
Arbeit und Verdienst zu schaffen, als auch zum Anbau der
Korbweide anzuregen und dadurch zur größern Ertragsfähigkeit
wenig fruchtbarer Landstriche beizutragen. Eine der ältesten, zugleich die bedeutendsteKorbflechtschule
befindet sich zu Hainsberg
(BezirkAachen)
[* 8] seit 1876; außerdem bestehen solche in Grävenwiesbach
(Taunus),
Bettingen und Daun
(Kreis
[* 9]
Bitburg), Hersfeld
[* 10]
(Hohe Rhön), Orsoy
(BezirkDüsseldorf),
[* 11] Gehland (Westpreußen),
[* 12] Schurgast
(Schlesien).
[* 13]
Der Erlös der verkauften
Arbeiten beläuft sich z. B. bei der Hainsberger Schule auf etwa 40000 M. pro Jahr.
Sachsen
[* 14] besitzt
in Struppen und Postelwitz (Sächsische
Schweiz)
[* 15] zwei mit Hausindustrieschulen (s. d.) verbundene Korbflechtwerkstätten.
Baden
[* 16] besoldet aus Staatsmitteln einen Wanderlehrer für
Korbflechterei. Seit 1880 besteht in
Österreich am Technologischen
Gewerbemuseum in
Wien ein besonderer Lehrkurs zur Ausbildung von
Werkmeistern in der
Korbflechterei und Weidenkultur (meist
während der Wintermonate) mit durchschnittlich 12
Schülern. Die
Absolventen des vorgenannten Kurses bilden
meist die
Werkmeister und die Vorarbeiter für die 37 Korbflechtlehrwerkstätten in
Österreich, davon 3 in Blindeninstituten
und 2 in Gefangenenanstalten. Für die
Verbreitung derKorbflechterei sorgt außerdem noch ein Wanderlehrer.
Bienenzuchtmethode, s.
Biene^[= # Honigbiene, Imme (Apis mellifica L.), die wichtigste Art der gesellig lebenden Bienen (s. d. ...]
[* 17] (Bd. 2, S. 986a).
(frz.), diejenigeArbeit, durch die bei der Herstellung von Schmuckwaren, Filigran u.s.w.
Gold- und
Silberdrähte mittels einer mechan. Vorrichtung, der Kordiermaschine, auf ihrer ganzen
Länge mit feinen Schraubengewinden versehen werden, wodurch diese eine matte, geriefte Oberfläche und das Aussehen einer
dicht gedrehten
Schnur erhalten.
oder
Kordifâl, Landschaft im Innern
Afrikas (s. Karte:Ägypten),
[* 20] erstreckt sich von den Ufern des
WeißenNil im O. und S. nördlich in die Bajudasteppe hinein und nach W. bis zu einer von arab.
Nomadenstämmen durchschweiften Steppenzone, welche die Grenze gegen
Darfur bildet, als eine leicht gewellte Sandfläche,
die, in der trocknen Jahreszeit ganz dürr, in der Regenzeit sich mit üppiger Grasvegetation bedeckt,
unterbrochen durch Mimosenwälder. Kordofân hat etwa 250000 qkm und 300000 E., darunter 114000 Nomaden.
Aus den Ebenen (430–560 m) erheben sich der Djebel Kordofân (850 m) und das auf 50 km sich erstreckende Tagalegebirge
mit dem Djebel Dair. Die Regenzeit (Kharif) dauert von Juni bis Oktober mit einer
Temperatur von 25 bis
33° C. und ist wegen der Miasmen sehr ungesund. Nach ihr tritt
Abkühlung ein, in den Nächten sogar bis auf 15° C. In der
Trockenzeit (Sef) steigert sich die Hitze vom März an ungemein bis zu 40° C. Die Savanne ist in der
Nähe der etwa 800
Brunnen
[* 21] (von 22 bis 60 m
Tiefe) mit Dörfern besetzt und in der Regenzeit von Nomadenstämmen mit zahlreichen
Kamelherden bewohnt.
In den südlich gelegenen Gegenden bewirkt die thonige Beschaffenheit des
Bodens eine gleichförmigere
Bewässerung und eine
bewundernswürdige Fülle der
Vegetation, namentlich im Tagalegebirge. Neben
Tamarinden und
Baobab ist der
wichtigste
Baum die
Akazie, welche Gummiarabikum im Werte von jährlich über 1 Mill. M. liefert. Angebaut werden: Sesam, Erdnüsse,
Tabak,
[* 22]
Baumwolle
[* 23] in geringer Menge;
das Hauptnahrungsmittel wird von einer Hirsenart «Dokhn», die auf dem dürrsten
Boden am besten gedeiht, gewonnen.
Als Haustiere werden
Pferde,
[* 24] Esel, Ziegen, im S. Ochsen, im N. von den
Kababischarabern auch Kamele
[* 25] gehalten. Durch die Jagd auf
Strauße kommen jährlich für 1700000 M.
Straußenfedern in den
Handel. Die Hauptbevölkerung besteht aus
Arabern (Djalimaraber, die eigentlichen Kaufleute, und die von den Ägyptern eingeführten
Dongolaner); ferner aus
Berbern (die Kababisch im N., Ziegen- und Kamelhirten, Begleiter der großen Karawanen;
die
Bagara im S., athletisch gebaut mit feinen
Händen und Füßen, Rinderhirten,
Jäger).
Eingewandert sind die Musabat und Kundjara; später die Gowameh und Godiat in der Umgegend von El-Obeid; in neuester Zeit
Fulbe, Denka und
Bongo.
Heidn. Negerstämme bewohnen den S.: die
Tagale im
Gebirge, mit regelmäßigen Zügen,
als sehr geschickte Schmiede geltend;
die Nuba in
Dar
[* 26] Nuba, eine starke, aber höchst einfältige Rasse mit platter
Nase
[* 27] und
vorstehenden Kinnbacken, von den Sklavenjägern tief in die
Berge gehetzt.
Hauptstadt ist El-Obeid (s. d.). Es-Safih, eine
der schönsten und fruchtbarsten
Oasen, liegt als Hauptort der Kababischaraber auf der Karawanenstraße
El-Obeid-Dongola. – Kordofân gehorchte seit 1790 den Herrschern von
Sennar und wurde später von
Darfur unterworfen; 1821 wurde
in der
Schlacht von
Bara von den Ägyptern unter
Mehemed-Ali besiegt und erobert. 1883 warf Kordofân durch die
Schlacht bei Kasgil
das ägypt. Joch ab und ist seitdem der Mittelpunkt der Herrschaft des
Mahdi und seiner Nachfolger.
Seide,
[* 28]
Kordonnetseide, ein zu gestrickten, gehäkelten
Arbeiten u.s.w. verwendetes, scharf gedrehtes, daher
rundes und glattes, schnurähnliches Seidengezwirn, das in der
Stärke
[* 29] der groben Nähseide oder der gewöhnlichen
Strickseide vorkommt, beide
Arten jedoch in der Schönheit des Aussehens übertrifft.