Kryptogamen, der zur
Bildung einer
Spore führt. Es bildet die Kopierpapier die einfachste Form der geschlechtlichen Fortpflanzung, indem
die beiden sich vereinigenden Zellen meist keine äußerliche Verschiedenheit wahrnehmen lassen.
Sie tritt bei mehrern
Algen
[* 2] aus der Gruppe der
Chlorophyceen in der
Weise auf, daß zwei nackte schwärmende Zellen miteinander verschmelzen
und so zu einer
Spore werden;
bei einigen andern
Algen aus derselben Gruppe, bei den
Arten der Gattung Spirogyra, werden in
zwei nebeneinander liegenden Fäden von einzelnen Zellen Fortsätze nach den Zellen des benachbarten
Fadens gebildet, und
diese stoßen mit den entsprechenden Fortsätzen des letztern zusammen. (S.
Tafel:
Algen II,
[* 1]
Fig. 12b.)
Nach
Vereinigung des
Inhalts der beiden kopulierenden Zellen kommt es zur
Bildung einer
Spore.
Ein ähnlicher Vorgang findet
bei einer Gruppe der
Pilze,
[* 3] den Mucorineen, statt (s. Mucor und
Tafel:
Pilze III,
[* 1]
Fig. 3c).
Man bezeichnet den Vorgang der Kopierpapier auch
als Konjugation oder
Zygosporenbildung;
die sich vereinigenden Plasmamassen nennt man Gameten.
Man hat
früher alle diejenigen
Thallophyten, bei denen die geschlechtliche Fortpflanzung durch Kopierpapier erfolgt, auch in eine Gruppe, die
Konjugaten, zusammengefaßt, doch ist diese Zusammenstellung nicht gerechtfertigt.
eigentlich Korach, in der unklaren Erzählung
4 Mos. 16. ein Mann, der sich mit Genossen (RotteKorah) gegen
Moses auflehnt.
In dem jetzigen Zusammenhange erscheint er als Levit, der sich gegen die
VorrechteAarons
wendet.
Den
Kindern Korah (Korachiten), die nach 1 Chron. 9 (10) und 26 (27) Thorhüter, nach 2 Chron.
20,19 Sänger waren, also dem
StammeLevi nicht angehören, werden 12 Psalmen im Psalmenbuche beigelegt.
Adamantios, von den
FranzosenCoray genannt, Hellenist, geb. in Smyrna, ging 1772 nach
Amsterdam,
[* 5] wo er sich bis 1778 dem
Handel widmete, studierte 1782–88 zu Montpellier
[* 6]
Medizin und ließ sich hierauf in
Paris
[* 7] nieder, wo er starb. 1800 erschien seine
Ausgabe von des
HippokratesSchrift über die Einwirkung von Luft, Wasser
und
Klima
[* 8] auf
Krankheiten (von dem
FranzösischenInstitut preisgekrönt, 2. Aufl., Par. 1816), 1802 die
neugriech.
Übersetzung von
Beccarias Werk über
Verbrechen und
Strafen (2. Aufl. 1823).
Hieran schloß sich das «Mémoire surl’état actuel de la civilisation dans la Grèce» (Par. 1803; deutsch in Ikens «Hellenion»,
Lpz. 1822). 1805–27 gab Korais 20
Bände altgriech. Klassiker mit Anmerkungen und Vorreden heraus. In letztern
legte er reiches philol.
Wissen und patriotische Ratschläge nieder. Zugleich erwarb er sich große Verdienste um die neugriech.
Sprache,
[* 9] indem er sie
von fremden
Ausdrücken möglichst reinigte. In dieser
Beziehung sind besonders die «Atakta» (5 Bde.
in 6
Tln., Par. 1828–35) von Bedeutung. An der Umgestaltung seines Vaterlandes seit 1821 nahm Korais durch
patriotische
Schriften teil. Seine «Selbstbiographie» erschien zu
Paris 1829 und 1833 (mit lat.
Übersetzung von Schultze,
Liegnitz
[* 10] 1834). Seine «Nachgelassenen Werke» wurden herausgegeben von Mamukas und
Damalas (3 Bde.,
Athen
[* 11] 1881–87). –
über die rote Schmuckkoralle s. Edelkoralle. Korallen nennt
man auch die facettenartig geschliffenen Bernsteinperlen (s.
Bernsteinindustrie, Bd. 2, S. 842a).
In der Jägersprache sind
Korallen kleine hölzerneKugeln, die mit vorstehenden eisernen
Stiften versehen sind und an eine Dressierleine
gereiht werden.
[* 16]
Koralleninseln undKorallenbänke, Bauwerke verschiedener ein
Gerüst von kohlensaurem
Kalk (Korallenkalk) abscheidender Korallengeschlechter (polypi), die sich gegenwärtig auf die wärmern
Meere der Erde beschränken
und nur in vereinzelten Fällen sich außerhalb der Tropenzone bis zu 25° südl. und 30° nördl.
Br. ausdehnen. Es scheint, daß die riffbildenden Polypen zu ihrem Fortkommen einer Wassertemperatur
von etwa 20° C. bedürfen. Es finden sich in dem Korallenkalke des
Weißen Jura in
Deutschland
[* 18] und England, im
Ural, in Jütland,
im Obern Silur
Schwedens, in den
Alpen
[* 19] und an andern
Stellen die fossilen Überreste von verwandten Geschlechtern.
Die Erklärung der Entstehung der Korallenriffe hat im Laufe dieses Jahrhunderts die Geophysiker
sehr beschäftigt und die verschiedenartigsten
Anschauungen zu
Tage gebracht. Forster nahm an, daß die
Korallen vom Meeresgrund
beginnend sich aufbauten;
Chamisso und Beechay sahen in den Korallenriffe die Krönungen submariner
Berge.
Darwin und andere wiesen dann
nach, daß die Polypen nur in geringen Meerestiefen, etwa bis 30 m, lebensfähig seien.
Darwin stellte
hierauf die
Theorie auf, daß die
Korallen sich zunächst an seichten
Stellen ansiedeln; während dann der
Boden unter ihnen
sich senkt, werden die neuen Generationen gezwungen, um im warmen und klaren Wasser zu bleiben, auf den obern Rändern des
Korallenriffs weiter zu bauen. So soll dann durch weitere
Senkung der
Insel, an deren
Strand das Saumriff
entstanden war, ein sich von der
Küste (weil diese zurücktritt) entfernendes Barrièrenriff erscheinen, bis schließlich,
falls die
Insel bei fortgesetzter
Senkung ganz verschwindet, das Korallenriff als
Atoll übrigbleibt. Neuere Forscher, wie Murray,
Dana,
Semper und J. J.
Rein, haben auf
¶
mehr
Grund der Untersuchungen durch die Challenger- und Gazelle-Expeditionen an Stelle der Darwinschen Senkungstheorie weit ungezwungenere
Entstehungserklärungen aufgestellt, von denen die freieste die von Professor Rein aufgestellte These ist: «Korallenriffe können sich
überall da bilden, wo die Grundbedingungen für die Ansiedelung der sie erzeugenden Polypen in Bezug auf Temperatur, Klarheit
des Wassers und Nahrungszufuhr durch Wellenschlag sowie eine feste Unterlage gegeben sind, mag nun diese
Unterlage eine untergetauchte Küste oder eine submarine Bodenerhebung, mag letztere vulkanischen, organischen oder andern
Kräften zugeschrieben sein.» Doch wird dadurch keineswegs die neuerdings durch Bohrungen mehrfach nachgewiesene bedeutende
Dicke der Korallenbauten erklärt, übrigens bestehen diese nicht allein aus dem unmittelbar mit dem Körper
der Korallen emporwachsenden Kalkgerüsten, sondern in fast gleicher Menge auch aus verkittetem Korallensand, d. h. aus den
durch die Wellen
[* 21] abgerissenen und zerstückelten Ästen der Korallenstöcke und aus den gleichfalls meist zerriebenen Hartgebilden
anderer in reicher Anzahl an den Korallenriffe lebenden Tiere, wie der Mollusken,
[* 22] Echinodermen u. s. w. Der Korallensand
füllt alle Lücken zwischen den Korallenstöcken aus und häuft sich oft auch in mächtigen Bänken auf der Oberfläche der
Riffe an. Man unterscheidet:
1) Saum-, Küsten-, Fransen- oder Strandriffe unmittelbar an den Küsten, dann 2) Barriere-, Damm- oder Wallriffe (Kanalriffe), welche
die Küsten in größerm Abstand parallel umgürten, doch so, daß noch ein mehr oder weniger breites
Fahrwasser (Tiefwasserrinne) zwischen Festland und Riff bleibt; endlich 3) Koralleninseln, Atolle (s. d.) oder Lagunenriffe
und 4) Korallenbänke. Auffallend arm an Korallenriffe ist der Atlantische Ocean (nur die Bermudasinseln); häufiger
sind sie im Indischen Ocean (Lakkadiven, Malediven, Tschagosarchipel); ihre größte Verbreitung aber haben
sie im Großen Ocean.
Die Korallenriffe des RotenMeers, der Küste von Florida und Ceylon
[* 23] sind Beispiele der Saumriffe; das großartigste Wallriff ist das große
Barrièreriff (Great Barrière-Reefs) längs der Nordostseite Australiens an der Küste von Queensland, von Kap Sandy in 24°
40’ südl. Br. bis an die Südküste von Neuguinea sich erstreckend, in gerader Linie 1725 km.
Von der KüsteAustraliens trennt es ein 25–160 km breiter Kanal,
[* 24] der den nach der Torresstraße segelnden Schiffen eine sichere,
gefahrlose Fahrt bietet.
Querschnitte zerteilen das Riff, so daß sehr gefährliche Durchfahrten entstehen; die hauptsächlichste derselben, durch
einen Leuchtturm bezeichnet, ist das in 11° 35’ südl. Br. gelegene sog. Raines Inlet. Die meisten hohen
Inseln derSüdsee sind mit Wallriffen umgeben. Unter den Korallenbänken sind die ausgedehntesten im Indischen Ocean, wie die
Saya de Malha- oder Panzerbank im NO. von Madagaskar,
[* 25] unter 60° 20’ bis 62° 10’ östl. L. von Greenwich
und 8° 18’ bis 11° 30’ südl. Br., dann weiter südlich die ungefähr 400 km lange Nazarethbank, deren Südende durch
die Eilandsgruppe von A Corda dos Garajos von 13° 30’ bis 16° 47’ südl. Br. und von 60° 20’ bis 60° 50’ östl.
L. von Greenwich bezeichnet wird. –