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die Araber nennen sie heute Kobt.
Ihre Zahl ist durch die furchtbaren Verfolgungen, denen sie im Mittelalter ausgefetzt
waren, auf etwa 300000 zusammengeschmolzen. Am dichtesten sitzen sie noch in den
Städten Oberägyptens.
Die Kopulation [* 2] sind nicht groß von Statur, haben schwarze Augen, ziemlich krauses Haar [* 3] und gleichen noch in man- chen andern Stücken den alten Ägyptern, von denen sie auch die Sitte der Beschneidung überkommen haben.
Die Religion der Kopulation ist monophysitisch und zwar gehören sie zur Sekte der Iakobiten;
nur ein kleiner Teil ist mit der ro'm. oder grieck.
Kirche uniert, ein noch kleinerer ist jetzt protestantisch.
Die Kopulation führen ihre Bekehrung zum Christentum auf den Apostel Markus zurück, den sie als ersten Patriar- chen von Alcrandria ansehen;
der jetzige Patriarch von Alexandria residiert in Kairo. [* 4] Es giebt außer ihm noch Bischöfe, Erzpriester, Priester, Diakonen und Mönche.
Der Patriarch wird aus den Mönchen des Klosters des heil. Antonius von seinem Vor- gänger ernannt oder durch das Los erwählt und darf sich nicht verheiraten. Er ernennt auch den Metropolitan der Abessinier, welcher in Abessinien residiert.
Die Zahl der Bischöfe ist 12. Die Kopulation besitzen viele Schulen, aber nur für Knaben;
der Unterricht beschränkt sich auf das Lefen der kopt. Bibelübersetzung.
Die Kleidungen der alten Kopulation, wie sie aus den Gräbern des vorigen Jahrtausends in unsere Kunstgewerbemuseen gekommen sind, geben uns wichtige Auffchlüffe über die alte Ornamentik und Webetechnik, ihr kunstvoller oft purpurner Be- satz (s. die vorstehenden Abbildungen) zeigt uner- schöpflichen Reichtum der Formen, bald noch in an- tiker [* 1] Figurenbehandlung, bald schon in arabesten- haftcr Verschlingung, und ist überraschenderweise in Artikel die man unter K verm Gobelintechnik ausgeführt. -
Vgl. E. W. Laue, ^.n account ok td niHunerg kmä cuLtouiZ ok tlie moäeru ^Mian8 (2 Bde., Lond. 1837 u. ö.; deutsch von Zenker, 3 Bde., 2. Aufl., Lpz. 1856);
Makrizi, Ge- schichte der Kopulation (hg. und übersetzt von Wüstenfeld, Gott. 1845);
Klunzinger, Bilder aus Oberä'gyptcn (Stuttg. 1877);
Stern, Artikel in Ersch und Grubers «Encyklopädie» (Lpz. 1886);
Gerspach, Los tÄpi386i-i68 C0pt68 (Par. 1890).
Spottiswoode - Sprache

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Sprache.Koptisch, die jüngste Gestalt der ägypt. Sprache, [* 5] in der die Litteratur der christl. Ägypter geschrieben ist.
Diese bedienten sich, nach dem Vorgange der gricch.-ägypt. Zauberlitteratur, des grieä).
Alpha- ^ bets anstatt der bis dahin all- gemein üblich gewesenen demo- tischen Schrift (s. Hieroglyphen, Bd. 9, S. 162a);
nur für einige dem Griechischen fehlende Laute wurden aus diefer letztern einige Zeichen beibehalten.
Die Sprache teilte sich in mehrere Dialekte, deren wichtigste der ob er ägyp- tische oder sahidische (besser der thebanische) und der un terägyptische oder bohei- rische (fälschlich der memphiti - sche, am besten der alexandri- nische genannt) sind.
Die ältere Litteratur ist fast ausnahmslos in dem obcrägypt.
Dialekt abgefaßt; sie besteht zum weitaus über- wiegenden Teil in Übersetzungen biblischer Bücher, apokryphen Evangelien, Heiligen- leben, Homilien, gnostischen Schriften u. s. w., die je- doch meist nur in Bruchstücken erhalten sind.
Gram- matische und lexikalische Arbeiten haben die Kop- ten erst geschaffen, als ihre Sprache im Absterben war.
Auch eine beträchtliche Anzahl von Urkunden ist durch gelegentliche Ausgrabungen von Archiven (Kloster Dscheme bei Theben, Ieremiaskloster zu Memphis, Schutthügel des Fajum) in neuerer Zeit zugänglich geworden.
Die letztern sind zum Teil in mittelägypt.
Dialekten abgefaßt, die sonst nur eine spärliche Litteratur besessen zu haben scheinen (Bibel- übersetzung).
Der unterägypt. Dialekt endlich trat erst etwa seit dem 7. Jahrh, hervor, wo er als Sprache des Patriarchats von Alexandria zur offi- ziellen Kirchenfprache wurde.
Seine Litteratur be- steht aus Überarbeitungen oberägypt.
Werke. Auch in dem Dialekte, der in den Klöstern dei Achmim (s.d.) gesprochen wurde, sind Litteraturwerke erhalten. Das Koptische ist schon im Mittelalter vom Ara- bischen verdrängt worden, am frühesten in Unter- ägypten, während es in Oberägypten sich verein- zelt bis in das 17. Jahrh, erhielt.
Jetzt ist es noch allgemein beim Gottesdienst in Gebrauch, obgleich weder die Gemeinde noch auch die Priester ein Wort von ihm verstehen.
Erst in jüngster Zeit ha- ben manche Kopten durch europ. Missionare einige Kenntnis von ihrer alten Sprache wiedererlangt.
Durch die Veröffentlichung kopt. Texte machten sich Zoega, Lagarde, Revillout,Hyvernat, Ciasca, Ame- lineau, Guidi u. a. verdient.
Von den Arbeiten europ. Gelehrter über kopt. Sprache haben das Wörterbuch von Peyron (Tur. 1835) und die Gram- matik von L. Stern (Lpz. 1880) Wert. -
Vgl. Loret, Hlauuel ä6 1". lan^us 6^pti6im6 (Par. 1892).
Kopulation (lat.), Verbindung, Trauung (s. d.); in der Botanik ein Vorgang bei manchen niedern ißt, sind unter C aufzusuchen. ¶