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rin, studierte in Berlin [* 2] NechtswiMnschaft und ha- bilitierte sich 1853 für röm. Recht in Jena. [* 3] 1855 wurde er dort außerord.
Professor, 1856 folgte er einem Rufe als ord.
Professor nach Marburg, [* 4] 1863 ging er in gleicher Eigenschaft nach Würzburg. [* 5]
Bei der Neubegründung der Universität Straßburg [* 6] 1872 wurde er als erster Pandektist an dieselbe berufen. Von seinen Schriften sind zu nennen: «Die Erb- schaft. Eine civilistische Abhandlung» (Berl. 1856), «System des heutigen röm. Erbrechts» (2 Lfgn., un- vollendet, Jena 1862-64),
«Der obligatorische Ver- trag unter Abwesenden» (ebd. 1871),
«Der Frucht- erwerb des don9.6 üäei P0886880I-» (ebd. 1872), «Grundriß zu Vorlesungen über die Institutionen und Geschichte des röm. Privatrechts» (Straßb. 1879),
«Lehrbuch des heutigen röm. Erbrechts» (Abteil. 1 u. 2, Würzb. 1886-89). KöPpen,Petervon(beidenRussenPeterIwano- witsch), russ. Ethnograph, Statistiker und Altertums- forscher, geb. zu Charkow, besuchte die dortige Universität, erhielt eine Anstellung im Ministerium der Reichsdomänen und wurde 1843 Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Er starb auf feinem Gute Karabagh in der Krim. [* 7] Kopten [* 8] schrieb über 130 Werke, darunter «Ma- terialien zur Kulturgeschichte Rußlands» (1827), «Die Geschichte des Weinbaues und des Wein- handels in Ruhland» (1832),
das «Krimsche Sam- melwerk» (1837),
«^Hurica» (1840),
«Ethnograph. Karte des europ. Rußland» (4 Blatt, [* 9] 1851),
«Statist. Reise in das Land der Donischen Kosaken» (1852), «Die neunte Volkszählung» («DLvM^a. i-Lvi^a», 1857) u. a. Koppen, Wladimir Peter, Meteorolog, geb. 25. (13.) Sept. 1846 zu Petersburg, [* 10] studierte daselbst, in Heidelberg [* 11] und Leipzig, [* 12] wurde 1872 Assistent am physikal. Centralobservatorium in Petersburg und 1875 Abtcilungsvorstand der Deutschen Eeewarte in Hamburg. [* 13] Er hat zahlreiche Arbeiten in den Schriften der Seewarte, dem «Repertorium für Meteorologie» von Wild (Petersburg),
den «An- nalen der Hydrographie und maritimen Meteoro- logie», der «Zeitschrist der österr. Gesellschaft für Meteorologie» und der «Meteorologischen Zeit- schrift» veröffentlicht. 1884-91 war er Redacteur der letztern Zeitschrift (gemeinsam mit Hann);
seit- dem redigiert er die «Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie», welche die Seewarte herausgiebt.
Kopperei, Bezeichnung der Getreidereinigungs- anlage einer Mühle (s. Mehlfabrikation).
Köpping, Karl, Radierer, geb. zu Dresden, [* 14] bildete sich in Paris [* 15] unter Waltners Einfluß zum Radierer aus.
Seine originelle Manier und geniale Auffassung stellen ihn in die vorderste Reihe der modernen reproduzierenden Künstler;
er reproduzierte Bilder von Liebermann, Rembrandt, Tizian, Munkacsy (Atelier 1880, Nachtschwärmer 1881, Das Leihhaus 1884, Golgatha 1886-87), Clairin (Frou-Frou 1883), Gainsborough Mi6 (!0tt3,F6 äoor und 1k6 markst ca. 1'5 1885), Breton (1.6 niHtin 1885), Corot.
Meisterwerke sind K.s große Blätter nach Rembrandt (Der Connetable 1881, Die Syndici 1886-87, Greisenkopf in Dresden 1886 -87), nach Frans Hals (Die Mahlzeit der Schützen- gilde vom heil. Georg 1889-90).
Kopten ist in letzterer Zeit auch mit Originalradierungen hervorgetreten. 1890 wurde er als Profesfor zur Leitung eines akademischen Meisterateliers nach Berlin berufen. Artikel, die man unter K vermißt, sind nnter C anfznsnchen.
Koppriemen, s. Koppen Kopra (Copra, Copperah), die in den Pro- duktionsländern in Scheiben oder Streifen gefchnit- tenen und an der Sonne [* 16] oder in Dörrapparaten getrockneten Kerne der Kokosnuß, die in Säcken ver- schiedener Größe verpackt zum Versand gelangen. Man stellt aus ihnen in Europa [* 17] durch Auspressen oder durch Extraktion Kokosnußöl (s.d.) dar und be- nutzt die Preßrückstände als Viehfutter und Dünger. Der Gehalt an Öl in der Kopten beträgt 50-60 Pro;. Kopten ist ein wichtiger Handelsartikel.
Ceylon [* 18] expor- tiert etwa 2500 - 3000, Tahiti [* 19] 2000, Samoa, [* 20] Tonga, die Fidschi- und Südsee-Infeln 10000t jährlich.
Hamburg führte (1892) ein: 13 067 t im Durchfchnittswert von 270 M. für die Tonne. Kopragögie (grch.), Kotabführung;
Kopra - krätie, unwillkürlicher Kotabgang;
Kopremesis, Koterbrechen.
Kopreinitz, ungar. L^pi-onc^, kroat.
Xo- sn-ivnica., königl. Freistadt im ungar. Komitat Ve- lovär-Körös (Kreutz) in Kroatien-Slawonien, an der Linie Zäkany-Agram-Fiume der Ungar.
Staats- bahnen, Sitz eines Bezirksgerichts, hat (1890) 65!2 meist kath. kroat. und deutsche E., Post und Tele- graph.
Die Festung [* 21] ist noch gut erhalten. Köprlli, Stadt in der Türkei, [* 22] s. Köprülü.
Köprili, türk. Großwesire, s. Kjöprili. Kopriva, s. Caprivi. Koproltthen (grch.), die in fossilem Zustande erhaltenen Exkremente urweltlicher Tiere, in denen man bisweilen Fischschuppen oder Knochensplitter, kleine Knochen [* 23] und Zähne [* 24] als Mahlzeitreste erkennt. Sie erscheinen gewöhnlich als rundliche, gelblich- weihe oder braune Massen, die häufig auf ihrer Oberfläche gewundene Linien zeigen, die von dcn Klappen und Falten des Enddarms herrühren.
Man findet sie teils vereinzelt in Knochenhöhlen, z. B. in der Höhle von Kirkdale in Dorkfhire, und dann gleichen sie den Exkrementen der jetzt lebenden Raubtiere, [* 25] teils enthalten sie Neste von Fischen, rühren in diesem Falle entweder von großen Raub- fischen oder von gewaltigen Echsen (Sauriern) der Urwelt her und kommen dann als Einschlüsse weit ausgebreiteter Schichten vor.
Der bedeutende Phos- phorgehalt hat ihre Ausbeutung als Düngemittel derbeigeführt.
Als eine koprolithische, jedoch der Gegenwart angehörende Bildung kann man auch den Guano (s. d.) betrachten.
Koprophagen, ^opropk^a. (grch.), Tiere, welche sich vom Kote anderer Tiere ernähren, z. B. eine Anzahl Insekten [* 26] (Fliegen, [* 27] Mistkäfer), [* 28] einige Fifche u. a. Koprophägie (grch.), Kotessen, ein nicht seltenes Symptom bei Geistesstörung, s. Allotriophagie.
die Stuhlverstopfung infolge von Kotanhäufung im Dickdarm. Köprülü, Kjöprilü, Kiuprili oder Veles, Stadt im europ.-türk. Wilajet Saloniki, [* 29] zu beiden Seiten am Vardar und an der Bahnlinie Belgrad- Üsküp-Saloniki, an einem Bergabhange gelegen, hat steile Straßen, aber gut gebaute Häufer und etwa 20000 meist christl.-bulgar. E., Handel und Fabrika- tion von Seiden- und Wollgeweben, von Töpfer- waren und Branntwein.
Der Name Kopten stammt von der Brücke [* 30] (Köprü) über den Fluß.
In der Umgegend zieht man Maulbeerbäume und baut Mais. Köprü-su, heutiger Name des Eurymedon (s. d.). Kopten, die christl. Nachkommen der alten Ägypter. Der Name ist eine Verstümmelung aus ¶