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sächlich von Flößen und nicht hafftüchtigen Schiffen bis zu 300 t benutzt und ist gegen das Mingehoch- wafser durch die 157 in lange, 25 in breite Lankup- pener Schleuse, eine der größten in Deutschland, [* 2] gesichert. 1891 passierten diese 1994 Schiffe [* 3] mit 24255 t Gütern, sowie 283320 t Floßholz ^gen. König-Wilhelm-Verein, s. Invalidenstiftun- Könin.
1) Kreis [* 4] im nordwestl. Teil des russ.- voln. Gouvernements Kalisch, [* 5] eben, vom Thal [* 6] der Warta durchschnitten, hat 1121,7 qkm, 82017 E.; Getreide-, Klartoffelbau, Brennereien und Mühlen. [* 7] - 2) Kreisstadt in: Kreis Konjunktur, links an der Warta, bat (1890) 7257 E. (über 50 Proz. Israeliten), in Garnison das 13. Dragonerregiment, Post, Tele- graph, 2 kath., 1 evang. Kirche, Synagoge; 2 Ma- schinenfabriken, Kupferschmieden, Brauereien, 4 Ger- bereien und Gctreidehandel. Koninck, David de, niederländ. Maler, geb. 1636 zu Antwerpen, [* 8] wurde 1603 Meister der Lukasgilde, machte größere Reisen in Frankreich und Deutsch- land, ging 1670 nach Rom, [* 9] kehrts 1087 nach 'Antwerpen zurück und starb nach 1099 in Brüssel. [* 10]
Seine Tier-, Blumen- und Fruchtstücke sind selten und waren schon bei seinen Lebzeiten sehr gesucht. Koninck, Peter de, nach franz. Schreibweise D e- coning, flandr. Volkssührer aus dem 14. Jahrh., Mitglied der Weberzunft in Brügge, war mit Joh. Breidel, dem Vorsteher der Fleischerzunft, Anführer der gegen den franz. Statthalter Jakob von Cha- tillon aufgestandenen flandr. Städte. An der Spitze der ausgewanderten und vieler andern Flamländer drang er mit Breidel in die Stadt und wurden fast alle Franzosen ermordet. Der darauf folgende Nachczug der Franzofen endete durch die Sporenschlacht bei Kortrijk (s. d.) K.s Todesjahr ist unbekannt. Sein und Breidels Denk- mal wurde 1887 in Brügge enthüllt. -
Vgl. Namöche, I'isrrL äo (üoninck 6t ^san Lrc^äki (Löwen [* 11] 1887).
Konintk, Philipp, niederländ. Landschaftsmaler, geb. zu Amsterdam, [* 12] gest. daselbst 1688, zeigt sich vom Geiste Rembrandts beeinflußt und liebte es, weite flache Landschaften in wirkungs- voller Beleuchtung [* 13] und kräftigen Tönen darzu- stellen. Bilder von ihm finden sich in Rotterdam, [* 14] Amsterdam, im Haag [* 15] und in Frankfurt [* 16] a. M. Koninck oder Coningh, Salomon, niederländ. Maler und Radierer, geb. 1609 zu Amsterdam, gest. daselbst im Aug. 1656, nahm Rembrandt zum Vorbild, dessen Manier er ganz zu der seinen machte und teilweise mit Glück sowohl in der Porträt- malerei als im Radieren nachahmte. 1630 wurde er in die Malergilde seiner Vaterstadt aufgenommen. Seine Bilder kommen nicht häufig vor, doch be- sitzen die Galerien zu München, [* 17] Dresden, [* 18] Berlin, [* 19] Leipzig, [* 20] Schwerin [* 21] und Vraunschweig einiges. Unter seinen geätzten Blättern werden Die sitzenden Alten besonders gerühmt. Koningsloo, vläm. Maler, s. Coninrloo. Konisch (grch.), kegelförmig. Konisches Pendel, [* 22] s. Centrifugalpendel. Konitfcha, s. Konjica. Konitz.
1) Kreis im preuß. Neg.-Vez. Marien- werder, hat 1416,33 tikm, (1890) 52483 (25417 männl., 27066 weibl.) E., eine Stadt, 73 Landge- meinden und 48 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im Kreis Konjunktur, an der Linie Schneidemühl-Dirschau und den Nebenlinien Runow-Neustettin-Konjunktur (149,i km), Konjunktur-Laskowitz-Graudenz (91,7 Kiu) und Konjunktur-Nakel (74,9 km, im Bau) der Preuß. Staatsbahnen, [* 23] Sitz Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. des Landratsamtes, eines Landgerichts (Oberlandes- gericht Marienwerder) [* 24] mit neun Amtsgerichten Mal- denburg, Flatow, Hammerstein, Konjunktur, Preuhisch-Fried- land, Schlochau, Tuchel, Vandsburg, Zempclburg), eines Amtsgerichts und einer Reichsbankncbenstelle, hat (1890) 10107 E., darunter 4331 Katholiken und 502 Is- raeliten, Postamt erster Klasse mit Zweigstelle, Telegraph, [* 25] Gymnasium, Provinzial- Landarmen- und Besserungs- anstalt; Eisengießereien und Wollspinnereien. -
Vgl. Up- penkamp, Geschichte dec Stadt Konjunktur (Konitz 1873).
Konjektaneen (lat., «Zusammengeworfenes»),
soviel wie Notizensammlung. Konjektur (lat.), Vermutung, Mutmaßung, wird vorzüglich von den mutmaßlich richtigen Les- arten gebraucht, die die Kritik (K o n j ek t u r ä l k r i t i k) in den Schriften der Alten statt der durch die Schrei- ber der Handschriften oder auf andere Weise ver- derbten Wörter und entstandenen Lücken herzustellen sucht. (S. Kritik.) Konjica (spr. -za) oder Konitscha, Hauptort des Bezirks Konjunktur (1308,48 hkm, 21 Gemeinden, 19683 E im Kreis Mostar in der Herzegowina, im N. des Prenj Planina, an der obern Narenta (Neretva), über welche eine steinerne Brücke [* 26] führt, in 319 w Höhe, an der Linie Mostar-Scrajewo der Bosn.-Herzegowin.
Staatsbahnen, hat (1885) 1520 meist Mohammed. E., in Garnison das 23. Iägerbataillon und Post. Konjugäl (lat.), ehelich. j^S. 610a). Konjugata, in der Anatomie, f. Becken (Bd. 2, Konjugaten, in der Botanik, s. Chlorophyccen und Kopulation. [* 27] Konjugation (lat., «Verbindung»),
in der Grammatik die Verbindung von Vcrbalstämmen mit Personalendungen; dann auch die gesamten Formen, die von einem Verbum (Verbalstamme) gebildet werden können. (S. Tempus und Verbum.) - Konjunktur (oder Zygosporenbildung) in der Bo- tanik, s. Kopulation (botan.). Konjugieren (lat.), verbinden; ein Zeitwort ab- wandeln, abbeugen (s. Konjugation); konjugiert, in der Botanik: gepaart, paarig. Konjunktion (lat. cni^unctio, «Verbindung»),
Bindewort, in der Grammatik Worte, die, in der Form unveränderlich (nicht deklinierbar, noch konjugierbar), ihre ursprüngliche Bedeutung so sehr abgeschwächt haben, daß sie nur noch als formale Bestandteile der Sprache [* 28] erscheinen, bestimmt, Satz- teile oder Sätze in gewisse Beziehungen zu setzen. - In der Astronomie [* 29] ist Konjunktur diejenige Stellung zweier Gestirne in Bezug auf die Erde, bei der sie gleiche Länge haben; näheres s. Aspekten. Konjunkttv (lat.; auch Subjunktiv), die grammatische Bezeichnung eines Modus (s. d.). Konjunktur (vom mittellat. conMncwi-H, die Verbindung oder das Zusammentreffen gewisser Um- stände), im Handel Bezeichnung für die Aussichten, welche sich nach Lage des Marktes, besonders nach der jeweiligen Stärke [* 30] des Angebots und der Nachfrage, für geschäftliche Unternehmungen darbieten. Die Schwankungen der Konjunktur wegen der Unübersehbarkeit des heutigen Weltmarktes sind für die moderne Groß- industrie eine der verhängnisvollsten Erscheinungen, welche Krisen, Absatzstörungen, große Verluste, Arbeitslosigkeit, Elend im Gefolge haben, anderer- 36* ¶