Gesichtsmaske f versehenen Schlauch e; zur
Kontrolle des Druckes dient ein am
Apparat angebrachtes
Manometer.
[* 2]
Da die Einatmung
[* 3] komprimierte Luft die
Lungenventilation vermehrt und die Respirationskraft steigert, so erscheint ihre Anwendung besonders
bei solchen
Affektionen gerechtfertigt, wo die
Spannkraft des
Herzens gesteigert und der Druck in den großen
Schlagadern erhöht,
wo eine abnorme Blutfülle im großen
Kreislauf
[* 4] vorhanden ist und wo der kleine
Kreislauf entlastet werden soll. Daher wird
diekomprimierte Luft zu Kuren mittels der genannten transportablen
Apparate besonders empfohlen bei allen Erkrankungen des
Herzens, bei
welchen der Abfluß des
Blutes aus den
Lungen gehemmt ist, ferner beiLungenschwindsucht mit
Bluthusten,
bei Luftröhrenkatarrhen und namentlich bei Lungenemphysem. Doch hat man diese
Apparate nicht bloß zu Heilzwecken
(Aerotherapie,
Pneumatotherapie), sondern auch zur Ermittelung des gesunden oder krankhaften Zustandes der
Lungen benutzt (Pneumatometrie).
Man kann nämlich die Kraft,
[* 5] mit der die
Lungen die Luft einatmen, gewissermaßen messen, und
Waldenburg
[* 6] behauptet, daß
man
Tuberkulose der
Lungen bei einem Individuum anzunehmen berechtigt ist, wenn die Inspirationskraft auf 60
mm sinkt.
Litteratur.Lange,überkomprimierte Luft, ihre physiol. Wirkung und therapeutische
Bedeutung (Gött. 1864);
Rud. von Vivenot, Zur Kenntnis der physiol. Wirkungen und der therapeutischen Anwendung
der verdichteten Luft
(Erlangen
[* 7] 1868);
Hauke, EinApparat für künstliche Respiration und dessen Anwendung
zu Heilzwecken
(Wien
[* 8] 1870);
Pulver,Schießpulver,
[* 10] das auf eine größere
Dichte und zugleich größere Korngröße
gebracht wird;
anfänglich benutzte man hierzu besondere
Bindemittel, wie Kollodium und
Gummi, dann erwärmte man die zu komprimierende
Pulvermenge so lange, bis der in ihr enthaltene Schwefel anfing zu schmelzen und so das
Bindemittel abgab;
später erkannte
man, daß derartige besondere
Bindemittel überhaupt unnötig sind, daß vielmehr ein hoher Druck beim
Pressen allein genügt.
Neuerdings ist das Prismatische Pulver (s. d.) der Hauptrepräsentant der komprimiertes Pulver
(lat.), gegenseitiges Versprechen, Vereinbarung. So spricht man im öffentlichen
Leben von in dem
Sinne, daß zwei oder mehrere polit. oder gesetzgebende
Faktoren (Parteien untereinander oder mit der Regierung)
sich unter wechselseitigem Nachgeben über eine Angelegenheit verständigen. Im Civilprozeß versteht
man unter Kompromiß die Vereinbarung von Parteien, daß die
Entscheidung einer Rechtsstreitigkeit durch Schiedsrichter erfolgen solle
(Schiedsvertrag).
In dieser
Beziehung gelten im
DeutschenReiche jetzt die Vorschriften der Civilprozeßordnung (§§. 851-872)
über das schiedsrichterliche
Verfahren. (S. Schiedsrichter.)
Gesetz
über das Rechnungswesen des
Staatshaushalts. Während der
Voranschlag der
Staatseinnahmen
und
-Ausgaben nach preuß. und deutschem
Staatsrecht durch ein Gesetz erfolgen muß (s.
Budget), erfolgt die Entlastung (s. d.)
nach
Abschluß der Budgetperiode durch formlosen Beschluß der gesetzgebenden
Faktoren. Dieser Beschluß wird vorbereitet durch
die eingehende kalkulatorische und materielle Prüfung der gesamten Finanzverwaltung seitens der Oberrechnungskammer (s. d.).
An der Forderung der
Volksvertretung, auf diese Thätigkeit der Oberrechnungskammer einen materiellen Einfluß zu haben, und
dem
Widerspruch der preuß. und Reichsregierung, einen solchen zuzugeben,
sind bis jetzt die Versuche, ein Komptabilitätsgesetz zu stande zu bringen, gescheitert.
(lat.), Berechnung, namentlich die Berechnung der Verwandtschaftsgrade und
die Zeitberechnung. In letzterer
Beziehung unterscheidet man imRechte zwischen einer natürlichen Komputation (computatio
naturalis), welche von Augenblick zu Augenblick rechnet, und einer bürgerlichen
(Civilkomputation, computatio civilis), welcher
der
Tag als Einheit gilt. (S. Computatio.)
(lat. conatus), s. Versuch (eines
Verbrechens). ^[= # Das Reichsstrafgesetzbuch hat, ebenso wie andere neuere Gesetzgebungen, nach dem Vorgange des ...]
Muschellinie, eine krumme Linie vierten
Grades, die auf folgende
Weise entsteht. Als
Grundlage zur Konstruktion dient ein gegebener Punkt
O (s.
Tafel:
Kurven I,
[* 1]
Fig. 10,
a u.
b) und eine gegebene gerade oder krumme
Linie (in a die Gerade
GG, in b der
Kreis
[* 11] K). Zieht man nun durch O nach beliebigen
Richtungen gerade Linien
und schneidet auf denselben, von der gegebenen Linie GG oder K aus gemessen, immer dieselbe konstante
Strecke nach derselben
Richtung ab, so erhält man je nach
Größe und
Richtung dieser
Strecke verschieden gestaltete Konchoïde, die, wenn sie durch O gehen,
dort eine
Singularität besitzen. Nikomedes, ein griech. Geometer im 2. Jahrh.
v. Chr., erfand die um durch sie die verwandten Probleme aufzulösen, zwischen zwei gegebenen Linien zwei stetige Proportionalen
zu finden, einen gegebenen Winkel
[* 12] in drei gleiche
Teile zu teilen und einen Würfel zu vervielfältigen.
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
Newton brauchte die Konchoïde zur geometr. Auflösung der Gleichungen des dritten und vierten Grades, weil dieselbe in Beziehung auf
ihre Konstruktion nach dem Kreise
[* 14] die einfachste von allen krummen Linien ist. Auch brauchte man diese Linie zur Verjüngung
der Säulenschäfte, was zuerst von Vignola geschah, und zur Messung des Inhalts der Fässer, indem man
annahm, daß die Faßdauben nach dieser Linie gekrümmt seien.