mehr
dem Namen des Werkes vielfach von dem Druckort und Drucker sowie dem Druckjahre Kunde geben.
dem Namen des Werkes vielfach von dem Druckort und Drucker sowie dem Druckjahre Kunde geben.
eine der ion. Zwölfstädte, an der Küste von Lydien, ungefähr 11 km nordwestlich von Ephesus, war zur Zeit ihrer Blüte [* 2] im Besitz einer beträchtlichen Seemacht und trefflicher Reiterei, wurde von dem Lyderkönig Gyges, dann mehrmals von den Persern erobert und sank zuletzt durch das Aufblühen von Ephesus. Ihre ansehnlichen Ruinen wurden 1887 bei dem Dorfe Deirmen-dere entdeckt. Die Hafenstadt von Kolophon war Notion. In der Nähe lag Kauchlaros, das berühmte Heiligtum und die Orakelstätte des Apollon [* 3] Klarios. Auch gewann man bei Kolophon ein schon von den Alten geschätztes Harz, das Kolophonium (s. d.). -
Vgl. Schuchhardt, Kolophon, Notion und Klaros (in den «Mitteilungen» des Archäologischen Instituts zu Athen, [* 4] Bd. 11, 1886).
Mineral, s. Granat. [* 5]
oder Geigenharz, im Handel kurzweg Harz genannt, der feste Rückstand, welcher bei der Destillation [* 6] von Terpentin (s. d.) zurückbleibt, während sich das Terpentinöl verflüchtigt. Das Kolophonium ist hart und spröde, gelb bis braun gefärbt, leicht zu pulvern, wobei es sich zusammenballt, durchsichtig bis durchscheinend, fast geruch- und geschmacklos, hat ein spec. Gewicht von 1,01 bis 1,08, schmilzt beim Erhitzen nach vorhergehendem Erweichen und löst sich in Weingeist, Schwefelkohlenstoff, Äther, fetten und flüchtigen Ölen. Geigenharz heißt das Kolophonium nach seiner Anwendung zum Bestreichen des Bogens der Geigeninstrumente. Außerdem wird es angewendet zum Firnisbereiten, beim Löten, zum Verpichen der Flaschen, bei der Fabrikation der Harzseife, zu Blitzpulver u. s. w. Kolophonium wird hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten [* 7] eingeführt. Hamburgs Einfuhr betrug 1892: 224780 Doppelcentner im Werte von 1,8 Mill. M. - Über das Bernsteinkolophonium s. d.
Koloquintenäpfel (Fructus Colocynthidis), die Früchte der im Orient einheimischen Koloquintengurke, Citrullus oder Cucumis colocynthis L. (s. Tafel: Campanulinen, [* 1] Fig. 5), sind faustgroß, kugelrund, außen glatt und gelb und besitzen ein schwammiges, weißes, widriges und äußerst bitteres Fleisch. Sie kommen im Handel geschält und getrocknet meist von Haleb und Alexandria und enthalten einen eigentümlichen bittern, in Wasser und Alkohol löslichen Stoff, das Koloquintenbitter oder Colocynthin, dem sie ihre drastisch-purgierende Wirkung verdanken.
Die Koloquinten sind offizinell und schon seit alten Zeiten gebräuchlich, werden aber jetzt als ein leicht gefährliche Zufälle erregendes Mittel wenig mehr angewendet. Schon sehr kleine Gaben nämlich erregen reichlichen wässerigen Stuhlgang, größere können Brechdurchfälle, Kolikschmerzen und eine entzündliche Reizung der Magen- und Darmschleimhaut, selbst gewisse Vergiftungserscheinungen (Schwindel, Ohnmacht, Angst, Irrereden) veranlassen. Man wendet die Koloquinten meist in Pillenform, seltener als Pulver oder Aufguß bei hartnäckiger Verstopfung oder als Ableitungsmittel bei Gehirnleiden, Wassersucht u. s. w. an. Offizinell ist außer den Koloquinten selbst jetzt nur noch das Extrakt (Extractum Colocynthidis) sowie die Tinktur (Tinctura Colocynthidis). Auch werden die Koloquinten wegen ihrer außerordentlichen Bitterkeit zur Vertreibung von Ungeziefer gebraucht. Die ölhaltigen Samen [* 8] sind nicht bitter und werden in Afrika [* 9] als Nahrungsmittel [* 10] benutzt.
(vom lat. color, Farbe, Färbung), im Gesange die Tonfärbung durch lebhafte und mannigfaltige Bewegung der Stimme. Die Koloratur war das älteste Mittel, den einfachen Tönen Leben und Ausdruck zu verleihen, wie es auch ein Haupterfordernis des schönen Gesangs bleibt und zur Ausbildung der Stimme unerläßlich ist. Die Koloratur hat ihr Reich im Sologesang hauptsächlich in der großen Arie. Kleinere Verzierungen, wie Triller, Vor- und Doppelschläge und sonstige Melismen, pflegt man zum Unterschied von der eigentlichen Koloratur als Fiorituren zu bezeichnen.
Zur Koloratur eignen sich leicht bewegliche und elastische Stimmen besser als schwere, daher ist der Sopran am besten dazu geeignet. Diejenigen Sopranistinnen, welche durch Stimme und Ausbildung besonders für einen solchen Gesang geeignet sind, werden Koloratursängerinnen genannt. Die Ausbildung und wirkliche Bedeutung der Koloratur ist in der neuern Musik sehr zurückgetreten. Die Koloraturphrasen, die in einem Gesange vorkommen, müssen immer je auf einer Silbe vorgetragen werden, wobei die Vokale a und o die vorteilhaftesten sind.
(lat.), färben, mit Farben bemalen;
Kolorist, jemand, der Zeichnungen, Lithographien u. s. w. farbig ausmalt, dann auch ein Maler, der sich durch glänzende Farbengebung (s. d.) auszeichnet.
(lat.-grch.), Apparate zur Bestimmung der Menge eines Körpers aus der Intensität einer von diesem Körper gefärbten Lösung. Man vergleicht die Farbe der zu untersuchenden Lösung mit einer Lösung von bekanntem Gehalt (Normallösung). Dies geschieht durch Kolorimeter [* 11] (von Collardeau und Reineck), bei denen die Dicke der Schicht der Probeflüssigkeit so lange verändert wird, bis ihre Farbe mit der Normallösung übereinstimmt, oder durch Kolorimeter (von Houton-Labillardière und Salleron), bei denen die Probeflüssigkeit so lange verdünnt werden muß, bis eine gleich dicke Schicht von ihr und der Normallösung gleichgefärbt erscheinen. Auf demselben Princip beruhen die sog. Dekolorimeter, die namentlich zur Bestimmung des Entfärbungsvermögens der Knochenkohle dienen. Auch mittels des Spektralapparates kann kolorimetrisch untersucht werden. -
Vgl. G. und H. Krüß, Kolorimetrie (Hamb. 1891).
die Methode der Untersuchung mit dem Kolorimeter (s. d.).
der weingeistige zur Trockne verdampfte Auszug des Garancins (s. d.).
s. Kolorieren ^[= (lat.), färben, mit Farben bemalen; jemand, der Zeichnungen, Lithographien u. s. ...] und Farbengebung.
s. Farbengebung.
Koljuschen, alëutischer Name der Thlinkiten (s. d.). ^[= Koljuschen, Koluschen, Volksstamm im südöstl. Teil des amerik. Territoriums Alaska, ...]
Kolóß
(grch.), eine
Bildsäule von übernatürlicher
Größe. Besonders die ägypt. Kunst, zu deren
Charakterzügen die Kolossalität gehört, hat zahllose Kolóß
, oft aus dem härtesten Gestein, bis zur
Größe von mehr als 20 m
hervorgebracht. Zu den berühmtesten unter den erhaltenen ägypt. Kolossalstatuen gehören,
außer dem Sphinxkoloß
bei
Giseh (s.
Tafel:
Ägyptische Kunst I,
[* 1]
Fig. 1), die beiden sitzenden
[* 1]
Figuren des
Amenophis III. (s. d.),
die, noch 16 m hoch, im westl.
Teile des alten
Theben (bei Medinet-Habu) emporragen und von denen die eine später den Griechen
als
Statue des Memnon (s. d.) galt. Unter den griechischen Kolóß
sind
die berühmtesten die drei Werke des
Phidias: das Bronzestandbild der
Athena
Pro-
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
machos auf der Akropolis [* 13] zu Athen, deren Helmbusch und Lanzenspitze schon den von Sunion Heranschiffenden sichtbar war, und die beiden Goldelfenbeinbilder der Athena Parthenos im Parthenon zu Athen (s. Textfig. 1 beim Artikel Athena) und des Zeus [* 14] in Olympia.
Besonders bekannt ist der zu den sieben Weltwundern gerechnete Kolóß
zu Rhodus, welcher den Helios
[* 15] (Sonnengott),
die Nationalgottheit der Rhodier, darstellte, von Chares aus Lindos, einem Schüler des Lysippos, stückweise aus Metall gegossen
und nach 12 Jahren, um 290 oder 280 v. Chr., vollendet wurde. Seine Höhe belief sich auf 34 m; er stand am Hafen (nicht aber,
wie man früher irrig annahm, mit ausgespreizten Beinen über der Mündung des Hafens), wurde bereits nach 56 oder 66 Jahren
nebst einem Teile der Stadt durch ein Erdbeben
[* 16] umgestürzt und infolge eines Orakelspruchs nicht wieder aufgestellt. Der arab.
Feldherr Muawiah verkaufte nach der Eroberung der Insel 653 n. Chr. die Trümmer an einen Juden aus Edessa,
welcher zur Wegschaffung des Erzes 900 Kamele
[* 17] gebraucht haben soll. (Vgl. C. F. Lüders, Der Kolóß
von Rhodus, Hamb.
1865.) Außerdem fanden sich in Rhodus noch hundert andere Kolóß.
Die moderne Kunst hat erst verhältnismäßig spät Kolóß
aufgerichtet. Unter diese gehören die Statue des heil. Karl Borromäus
bei Arona, der Hercules zu Wilhelmshöhe bei Cassel, die Bavaria zu München,
[* 18] das Hermannsdenkmal,
[* 19] die Germania
[* 20] auf dem Niederwald und die Statue der Freiheitsgöttin auf Bedloes Island
[* 21] am Hafeneingang von Neuyork.
[* 22]