1882 über die Bauernbank. Sie hat die
Aufgabe, den Ankauf von Land seitens einzelner
Bauern oder Bauerngemeinden durch ihren
Kredit zu erleichtern. Von 1883 bis 1891 sind mit ihrer Hilfe nicht weniger als 1742331 ha bisherigen Gutslandes von
Bauern
gekauft worden.
Über die in England getroffenen Maßregeln s. Farm.
(frz.), Säulenhalle, ein
Gang,
[* 5] dessen
Decke
[* 6] auf einer oder auf beiden Seiten von
Säulen
[* 7] getragen wird. Ruhen
auf den
Säulen anstatt des geraden
Gebälks zunächst
Bogen,
[* 8] so heißt ein solcher
Gang auch
Arkade (s. d.). In
Griechenland
[* 9] und
Italien
[* 10] waren im
Altertum fast alle
Tempel,
[* 11] Märkte,
Theater,
[* 12]
Thermen, auch die
Höfe der Privathäuser u. s. w.
mit Säulenhallen versehen. Oft verbanden sie auch verschiedene selbständige
Gebäude miteinander. Im Mittelalter durch die
Arkaden verdrängt, kamen die Kolonnade erst durch Palladio und den Klassicismus zur Geltung und zwar zum
Teil von großartigen Verhältnissen,
aber vorwiegend dekorativer Verwendung, z. B.
am St.
Peter zu
Rom,
[* 13] am Louvre zu
Paris,
[* 14] an dem Lustschlosse
Sanssouci bei
Potsdam.
[* 15]
(frz.), diejenige
Aufstellung einer Truppenabteilung, bei der die gleichnamigen Unterabteilungen hintereinander
stehen. Eine Kolonne heißt geöffnet, wenn der Abstand der hintereinander stehenden
Abteilungen vom ersten bis wieder
zum ersten
Glied
[* 16] gleich ihrer Frontbreite ist; bei geringerm Abstand heißt die Kolonne geschlossen. Je nachdem eine
Abteilung vom
rechten oder vom linken Flügel oder aus der Mitte der Normalaufstellung die vorderste
Staffel der Kolonne bildet, heißt dieselbe
rechts, links oder aus der Mitte abmarschiert. Je nach dem
Namen der hintereinander befindlichen
Abteilungen
unterscheidet man Reihen (Rotten), Sektionskolonnen,
Zugkolonnen. Stehen die Compagnien eines
Bataillons in Linie hintereinander,
so hat man die Compagniefrontkolonne.
Die Normalaufstellung der deutschen Infanterie ist die Compagniekolonne (s. d.);
durch verschiedenartige Zusammenstellung der vier Compagniekolonnen eines
Bataillons entstehen drei verschiedene Bataillonskolonnen:
Tiefkolonne (alle vier Compagnien hintereinander), Breitkolonne (alle vier Compagnien nebeneinander),
Doppelkolonne (je zwei Compagnien neben- und hintereinander). Die Regimentskolonne (alle
Bataillone in Tiefkolonne nebeneinander)
dient nur zu Paradezwecken. Die sog. Angriffskolonne oder Kolonne nach der Mitte, d. h.
eine Bataillonsdoppelkolonne, deren rechte Hälfte links und deren linke Hälfte rechts abmarschiert war, war von den
Befreiungskriegen
an bis nach dem
Kriege von 1870/71 die Normalformation der preuß. Infanterie, ist aber jetzt nicht mehr
im Gebrauch. (S.
Kolonnentaktik.)
Die deutsche
Kavallerie hat für die Eskadron außer der
Zugkolonne die eigentümliche Formation der Halbkolonne. Für das
Regiment giebt es
zwei Kolonnenformationen, die sich beide aus Eskadronszugkolonnen zusammensetzen; stehen diese mit Zwischenräumen
von je drei Zugbreiten nebeneinander, so steht das Regiment in Eskadronskolonne, stehen sie ohne Zwischenraum nebeneinander,
so bilden sie die Regimentskolonne.
Für die aus Massenaufgeboten formierten
Heere der ersten franz. Republik war aus
Mangel an Disciplin
und Exerzierdrill die Lineartaktik unanwendbar; anstatt der langen Linien wandte man geschlossene
Kolonnen an, in denen die
ungeübten Mannschaften einen gewissen Halt fanden. Mit den in mehrern
Treffen hintereinander auftretenden
Kolonnen verband man die aus dem Nordamerikanischen Unabhängigkeitskriege her bekannt gewordenen regellosen Schützenschwärme.
Bei der wachsenden
Größe der
Heere zeigte sich bald die
Gliederung in Unterabteilungen notwendig; bei den
Franzosen zuerst
bildete sich die ständige Truppeneinteilung in Divisionen heraus, und diese wurden die
strategische Einheit. Napoleon fand
dieseVeränderungen zwar bereits vor, aber erst durch zwei
Siege wurden sie allgemein anerkannt und nachgeahmt;
auch brachte er die Kolonnentaktik dadurch erst zu voller Wirkung, daß er die Gefechtsreserve anwandte. In
Preußen wurde die Angriffskolonne
oder
Kolonne nach der Mitte (s.
Kolonne) die Normalgefechtsformation des
Bataillons, welche durch eine schnelle Herstellbarkeit
der Linie die
Vorteile der Linientaktik mit denen der Kolonnentaktik zu vereinigen suchte; zum
Widerstand gegen
Kavallerie nahm die
Kolonne
nach der Mitte die Form des vollen Karrees an. Im engern
Verbande der meist sechs
Bataillone starken
Brigade wurden zwei, bisweilen
drei
Treffen formiert, wobei die Bataillonskolonnen desselben
Treffens nebeneinander, die
Bataillone der
verschiedenen
Treffen aber auf die Zwischenräume der zwei vordern
Treffen gerichtet standen (schachbrettförmig, en échiquier).
Die Einleitung des
Gefechts erfolgte durch eine schwache Schützenentwicklung
vor der Front; ging die
Brigade zum
Angriff vor,
so füllten die Schützen die Zwischenräume (Intervalle) zwischen den
Bataillonen aus (Schützen in der Intervalle).
ein Hügel, wenig nordwestlich von
Athen
[* 18] am Ölwalde, im
Altertum Mittelpunkt des gleichnamigen
Demos
(Gau),
in welchem
Sophokles geboren wurde, der durch seine
Tragödie «Ödipus auf Kolonos» die Landschaft berühmt gemacht
hat.
Der jetzt kahle Hügel trägt die
Gräber von Ottfried
Müller und Ch. Lenormant.
(grch.),Spitze, Ende. Das Wort wurde sprichwörtlich gebraucht, um den glücklichen
Schluß einer Sache, besonders auch einer Rede zu bezeichnen. In diesem
Sinne wurde es auch schriftlich ans Ende eines Werkes
gesetzt. Da in diese Schlußschriften häufig Angaben über den
Inhalt, den Schreiber und die Zeit
Aufnahme fanden, wurde in der
Zeit der frühesten Drucke das Wort auf die gedruckten
Unterschriften übertragen, welche vor dem
Aufkommen
der Titelblätter (s. Inkunabeln) außer
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
dem Namen des Werkes vielfach von dem Druckort und Drucker sowie dem Druckjahre Kunde geben.
eine der ion. Zwölfstädte, an der Küste von Lydien, ungefähr 11 km nordwestlich von Ephesus, war zur
Zeit ihrer Blüte
[* 20] im Besitz einer beträchtlichen Seemacht und trefflicher Reiterei, wurde von dem Lyderkönig Gyges, dann
mehrmals von den Persern erobert und sank zuletzt durch das Aufblühen von Ephesus. Ihre ansehnlichen Ruinen wurden 1887 bei
dem Dorfe Deirmen-dere entdeckt. Die Hafenstadt von Kolophon war Notion. In der Nähe lag Kauchlaros, das berühmte Heiligtum und
die Orakelstätte des Apollon
[* 21] Klarios. Auch gewann man bei Kolophon ein schon von den Alten geschätztes Harz,
das Kolophonium (s. d.). -
Vgl. Schuchhardt, Kolophon, Notion und Klaros (in den «Mitteilungen» des Archäologischen Instituts zu
Athen, Bd. 11, 1886).