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tion zu Köln [* 2] (rechtsrhein.) unterstellt, deren Bezirk seit auch die Linien im Ruhrkohlen- gebiet der ehemaligen Bergisch - Märkischen Eisen- bahn (s. d.) zugeteilt sind. Köln - Minden [* 3] - Thüringer Verbindungs- bahn, Bezeichnung für die 1846 einer Privat- gesellschaft mit dem Sitze in Paderborn [* 4] genehmigte Bahn von Haueda über Warburg und Paderborn nach Lippstadt. [* 5] Da die Gesellschaft in finanzielle Schwierigkeiten geriet, kaufte der preuß. Staat das Unternehmen an (Gesetz vom und führte die Bahn bis Hamm [* 6] für eigene Rechnung (1850-53) weiter. Kolo (serb., «Rad»),
Nationaltanz der Serben, wird entweder von einer ganzen Gesellschaft, unter Leitung eines Koloführers, getanzt, wobei die Teil- nehmer in einen Kreis [* 7] treten und sich gegenseitig am Gürtel [* 8] anfassen, oder von einer einzelnen Person oder einem Paar. Die Musikbegleitung wird durch Gusle (s. d.), Dudelsack oder Gesang (Kololieder) gegeben. Kolo.
1) Kreis im nördl. Teil des russ.-poln. Gouvernements Kalisch, [* 9] von der Warta durchfloffen, hat 1290,2 yiliu, 95123 E., Weizenbau und meist Mühlen [* 10] mit 600000 Rubel Fabrikation. - 2) Kreis- stadt im Kreis Kolomeaer, an der Warta, hat (1890) 7694 E., Post, Telegraph, [* 11] 1 kath. Kirche, 1 evang. Bethaus, 2 Synagogen; 3 Porzellanfabriken (111000 Rubel Produktion), Band-, Cichorienfabriken, Mühlen. Kolobeng, Ort der Betfchuanen (s. d.). Koloboma (grch.), eine angeborene Spalt- bildung am Auge, [* 12] die das obere Lid, die Regenbogen- haut oder die Äderhaut betreffen kann. Im ersten Falle durchsetzt der Spalt das obere Lid vom freien Lidrande an vertikal nach oben, im zweiten die ganze Breite [* 13] der Regenbogenhaut in der Richtung nach unten oder unten innen, fodah die Pupille die Form einer Birne zeigt; im dritten Falle erstreckt sich ein streifenförmiger Defekt der Aderhaut im untern Teil des vertikalen Meridians von vorn nach hinten.
Der angeborene Lidfpalt ist meistens durch eine Operation zu befeitigen; das Kolomeaer der Re- genbogenhaut und Aderhaut ist einer Therapie nicht zugänglich, die damit behafteten Augen haben in der Regel eine herabgefetzte Sehschärfe. Kölokol (russ., d. i. Glocke), Titel einer von Alex. Herzen (s. d.) herausgegebenen russ. Zeitung. Kolokolnik (russ.), der Glockenturm in Ruß- land, meist neben der Kirche erbaut. Kolokolo (^6Ü8 colocolo KmM), eine Katzenart von Guayana mit 58 cm Körper- und 28 cm Schwanz- lange, mit weißem Kopf, Schultern, Seiten und un- tern Teilen, Rücken hellgrau mit fchwarzen, gelb- gefäumten Längsstrichen, Schwanz schwarzgeringelt und mit schwarzer Spitze.
Kolokotrönis, Theodoros, Kriegsheld und Parteiführer im griech. Befreiungskampfe, bekannt als der «Alte von Morea», wurde auf dem Berge Rhamovüni in Messenien geboren und durchzog in feiner Jugend den Peloponnes als Vandenführer. Als er von den Türken ver- folgt 1806 nach Zante flüchten mußte, trat er auf den Ionischen Inseln in Kriegsdienste und ward später Major eines dort errichteten griech. Regi- ments. Seit April 1821 galt Kolomeaer neben Petro Bei als einer der Hauptanführer der Griechen.
Die National- versammlung zu Astros ernannte ihn 1823 zum obersten Befehlshaber des Peloponnes, und bald daraus ward er Vicepräsident des Vollziehungs- rats. Nachdem er schon auf jener Versammlung in Opposition gegen die Regierung getreten war, kam es bald nachher zu offener Widersetzlichkeit. Er unterlag jedoch mit seiner Partei und ward vier Monate als Gefangener in einem Kloster der Insel Hydra gehalten, bis der Senat sich im Frühjahr 1825 genötigt sah, ihn an die Spitze der Pelopon- nesier gegen Ibrahim Pafcha zu stellen, über den er aber keine wesentlichen Vorteile erlangte.
Nach Er- mordung des Präsidenten Kapodistrias dessen treuer Anhänger Kolomeaer war, wurde er zum Mitglied der provisorischen Regierungskommis- sion erwählt und bekämpfte fpäter dieSiebener-Kom- mifsion. Nicht minder feindfelig zeigte er sich der Regentschaft des Königs Otto; er wurde angeklagt, Verschwörungsversuche angezettelt Zu haben, ver- haftet und nebst feinem Schwager Plaputas Koliopulos vom Gerichtshofe zu Nauplia wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Diese Strafe verwandelte jedoch der König in 20jährige Festungshaft und erließ sie ihm bei feinem Re- gierungsantritt sogar ganz. Kolomeaer starb in Athen. [* 14] Seine Denkwürdigkeiten erschienen nach seinem Tode u. d. T.: «^77)5^ 5^ß»^cov vh? öxx-l^x^ Pv)H51770-1836" (Athen 1846; neue Ausg. in der «Bibliothek der Heftca», 2 Bde., ebd. 1889). -
Vgl. (Edmonds), 6. tbe Xisplit and td6 varii0r. ^.u ÄiitodioFrapk^ (Lond. 1892).
Kolöman, Heiliger, s. Colomannus. Kolöman(ungar.Kälmän), König vonNngarn (1095-1114), einer der hervorragendsten Regenten aus dem Herrscherhause Arpads, bestieg den Thron [* 15] nach dem Tode seines Oheims Ladislaus des Hei- ligen. Er bändigte die aufständischen Kroaten (1097), unterwarf (1102-1105) die dalmatinischen See- städte und ließ sich (1102) zum König von Kroatien und Dalmatien krönen. Gegen Galizien focht Kolomeaer un- glücklich, im Innern hatte er in der zweiten Hälfte seiner Regierung wiederholte Aufstandsverfuche seines Bruders Almos zu unterdrücken. Er befleckte seine sonst ruhmvolle Regierung durch den Akt der Tyrannei, daß er Almos und dessen Sohn Beia (fpäter König Beia II.) blenden ließ. Sonst leitete er die innern Angelegenheiten mit Kraft [* 16] und Um- sicht; er bereiste das Land, hielt persönlich Gericht und schuf eine Reihe von Gefetzen. Kolombmlack, zu kleinen viereckigen Stücken geformter Florentiner- oder Karminlack. Kolombo, Hauptstadt Ceylons, f. Colombo. [* 17] Kolomea.
1) Bezirkshauptmannschaft in Ga- lizien, hat 1176,44 ^km und (1890) 131073 (65532 männl., 65541 weibl.) meist ruthen. E., 75 Ge- meinden mit 166 Ortfchaften und 67 Gutsgebieten und umfaßt die Gerichtsbezirke Gwojdziec, und Peczenizyn. - 2) Kolomeaer, poln. Xotoiuxja., Stadt und Sitz der Vezirkshauptmannfchaft, eines Kreis- und eines Bezirksgerichts (538,68 Hkm, 71145 meist ruthen. E.), am Pruth und an der Linie Lem- berg - Czernowitz [* 18] der Osterr. Staatsbahnen [* 19] und der Nebenlinie Kolomeaer Lokalbahnen-Sloboda-Kopalnia (26 kiu), hat (1890) 30235 E., darunter etwa 10000 Polen und Ruthenen, in Garnison je 1 Bataillon des 24. In- fanterieregiments «Freiherr von Reinländer» und des 95. Infanterieregiments «Ritter von Roda- kowski», ein Staats-Obergymnasium, eine Landes- fachfchule für Thonindustrie und eine Ackerbaufchule. Kolomeaer Lokalbahnen, s. Österreichisch- Ungarische Eisenbahnen. Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶