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und King beobachtete zahlreiche Kolin [* 2] zwischen Schnee- gestöber, welches nicht selten die Sommertage des rauhen Feuerlandes unterbricht. Beim Adlcr- s ch n ab e l (Nut0x6l68 ^uilii ^ou?'c?6?', [* 1] Fig. 1) ist der Schnabel nach unten, beim verkehrtschnäbeligen Kolin (^rockiluä recurvii-oätris Hlis.) nach oben gebogen. Der Kupserbauch (irocliiluI cupr60V6ntii3 ^«F.) hat weiße Höschen. Von Arten, deren Männ- chen besondern Federschmuck zeigen, verdienen er- wähnt zu werden der Blau schwänz kolibri (0^- naiMus c)'3.inii-u8 (70n?ti, [* 1] Fig. 2). Eine pracht- volle Kehlbefiederung zeigt der Moschus kolibri ((Air)'8oiHinpi3 ni08cliiw8 ^., [* 1] Fig. 3), ebenso der Strahlkolibri (^ulainpis ^uFularig //., [* 1] Fig. 4). Auch der Topaskolibri (loMxa pelia ^., [* 1] Fig. 6) ist durch eine goldig leuchtende Kehle und zwei ver- längerte Schwanzfedern ausgezeichnet. Eine rei- zende Art ist die kleine gehaubte Pracht elfe (1.0- pli0i'ni8 inaFniücu8 I^'tM'ot, [* 1] Fig. 7). Weniger durch Farbenpracht als durch die stattliche Haube und den Federbart fällt der Helmkolibri (Ox^poFmi landein Aott?cl, [* 1] Fig. 8) und durch seinen langen Schnabel, derSchwertschnabel (Vocimii8t63 6ii- Liter ZoiFF., [* 1] Fig. 9) auf. Die Nester der Kolin sind sehr sorgfältig aus Pflanzenwolle, den Fruchtkernen der Kompositen [* 3] u. dgl. verfertigt und außen mit Stück- chen von Vaumflechten und Moos tapeziert. Die Eier, [* 4] ausnahmslos zwei in einem Neste, sind aller- dings bei dem Fliegcnvogel nur erbsengroß, sonst aber nicht so gar Nein und zuweilen bis 1,6 cm lang. - Abgebildet sind viele Arten in dem Pracht- werke von Lesson: »lliZtoire naturelle äo8 colidi-iä" (Par. 1830).
Vgl. noch Gould, ^ monoFrapIi ol tdo Ii-oclMäae (5Vde., Lond. 1850-59), und Mul- sant und Verreaux, Diswirs n^wreiis äes 0i86aux- mouc^68 011 colidiiz (4 Bde., Lyon [* 5] 1876).
Kotieren (lat.), durchseihen; Kolatür, durch- geseihte Flüssigkeit; Kolatorium, zum Durchseihen dienendes Zeug. Kolik (grch., von I^olon, der Grimmdarm) oder Enteralgie (von entßron, Darm, [* 6] und 3,1303, Schmerz), Bauchgrimmen, Bauchkneipen, Leib- oder Darmschmerz, im wcitern Sinne alle schmerzhaften Affektionen der Gedärme, im engern abernur diejenigen Schmerzzufälle im Unterlcibe, die auf einer Hyperästhesie, d. h. übermäßigen Empfind- lichkeit der Darmnerven beruhen; man kann diese Form des Darmschmerzes deshalb auch als eine Neurose im Gebiet des sog. Darmnervengeflechts (?i6xu3 in636nt6ricu8) bezeichnen. Am häufigsten entsteht die Kolin durch Austreibungen des Darms, z.V. durch Gase [* 7] (Windtolik, colic^ KawlLnw), wenn Speisereste im Darm in Gärung und Fäulnis übergehen.
Würmer [* 8] sowie stagnierende Kotmasscn oder fremde Körper (Kirschkerne u. dgl.) im Darm- kanal können gleichfalls Kolin hervorbringen. Der Ge- nuß von unreifem Obst und andern unverdaulichen Substanzen ruft gleichfalls oie Kolin hervor. Mit großer Regelmäßigkeit tritt die sog. Vleikolik nach Blei- vergiftungen (s. d.) auf. Ebenso treten bei manchen Störungen des Nervensystems, besonders bei Hy- sterie und Hypochondrie, häusig Kolikanfälle nach Gemütsbewegungen oder übermäßigen Geistes- anstrengungen ein.
Die Kolin charakterisiert sich durch einen anfalls- weise auftretenden, heftig kneipenden Schmerz in de.r Nabelgegend, gegen welchen der Kranke im Wechsel der Lage, durch Drücken, Reiben und Kneten des Bauchs Erleichterung sucht. Der Schmerz ist Artikel, die man unter K verm oft fo heftig, daß die ganze Haltung des Kranken ihn erkennen läßt, Hände, Gesicht [* 9] und Füße werden kalt, es tritt selbst Übelkeit und Erbrechen, Harn- drang und Harnzwang ein, bis unter plötzlichem Aufstoßen oder Abgang der Blähungen, wohl auch unter Stuhlentleerung Erleichterung oder völliges Aufhören der Schmerzen erfolgt.
Beseitigt wird die Kolin am besten durch eröffnende Mittel (warme Klystiere, Rhabarber, Ricinusöl), unter Umständen durch Opium; auch erweisen sich warme Getränke (Kamillen-, Baldrian-, Pfefferminzthee u. dgl.) und warme Umschläge auf den Leib während der Anfälle nützlich. Bei sehr heftigen Kolikschmerzen leistet eine subkutane Morphiumeinspritzung treffliche Dienste. [* 10] Man spricht auch von Nieren- und Gallen- kolik. Dies sind in ihren Erscheinungen ebenso heftige Schmerzanfälle wie die eigentliche Kolin, welche entstehen, wenn Steine durch die Harn- oder Gallen- wege getrieben werden; die Behandlung ist auch bier eine wesentlich symptomatische. (S. Harnsteine, Bd. 8, S. 829 H, und Gallensteine, Bd. 7, S. 489 d.) Über die sog. Menstrualkolik, heftige Schmerzen vor und bei dem Eintritt der Menstruation, s. Dys- menorrhöe (Bd. 5, S. 656 a). Unter den Haustieren wird hauptsächlich das Pferd [* 11] von Kolin heimgesucht.
Man trennt die Kolin beim Pferde [* 12] und Rinde in zwei Gruppen: Verdauungs- koliken und Harnkoliken.
1)ZudenVerdauungs- koliken gehört a. die Verstopfungskolik;
diese entsteht, wenn das Darmlumen durch angehäufte Kotmassen oder durch Darmsteine oder durch Würmer (Wurmkolik) oder durch eine Knickung oder Um- drehung eines Darmabschnitts (Darmverschlingung) verlegt ist. d. Die Kramp fko lik, die durch Erkäl- tung herbeigeführt wird und in einer krampfartigen Zusammenziehung des ganzen Darms besteht.
Bei dieser Kolin empfinden die Tiere die größten Schmerzen, c. Die Windkolik ist ausgezeichnet durch starke Austreibung des Hinterleibes durch Gase infolge abnormer Fütterung oder einer Verdauungsstörung.
2) Die Harnkolik, Harnverhaltung. Sie kann verursacht sein durch einen Krampf der Harnblase oder durch einen Harnstein in der Ausmündung der Harnblase oder Harnröhre. Letztere Form kommt besonders oft bei den Ochsen vor und führt häufig durch Blasenzerreißung zum Tode, wenn nicht durch sachverständige Hilfe der Stein entfernt wird. Die Behandlung der Kolin ist je nach der Art derselben ver- schieden. Es giebt kein Universalmittel gegen und es ist daher vor den vielfach angepriesenen Kolik- pulvern eindringlich zu warnen. Die Behandlung muß dem Tierarzte vorbehalten bleiben; bis zum Eintreffen desselben können aber Frottierungen der Vauchwände'mit Kampferspiritus und Terpentinöl (1:15) vorgenommen werden, ebenso, wenn es sich um eine Verdauungskolik handelt, Klystiere von reinem Wasser mittels des Klystierschlauches. Köliködu, Kölikötta, s. Calicut. Kolima, Fluß in Sibirien, s. Kolyma. Kolin.
1) Bczirkshauptmamtfchaft in Böhmen, [* 13] hat 489,31 ykni und (1890) 68491 (32 991 männl., 35500 weibl.) czech.E., 85 Gemeinden mit 122 Ort- schaften und umfaßt die Gerichtsbezirke und Kaurim. - 2) Kolin, auch Kollin oder Neu-Kolin, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, in 225 in Höhe, an der Elbe und den Linien Wien-Prag- Vodenbach der Osterr. - Ungar. Staatsbahn und Nien-Tetschen der Osterr. Nordwestbahn, Sitz eines Bezirksgerichts (239,96 ^m, 38324 czech. E.), hat ißt, sind unter C aufzusuchen. ¶