in Wasser und Kohlensäureanhydrid zerfällt. Sie bildet zwei Reihen von
Salzen, gesättigte oder neutrale, in denen beide
Wasserstoffatome durch Metalle ersetzt sind, z. B. CO(OK)2, und saure, in denen nur ein
Wasserstoffatom durch Metall vertreten ist, z. B. CO(OK) (OH). Die gesättigten kohlensaurenAlkalien haben stark
alkalische Reaktion, die sauren kohlensaurenAlkalien reagieren schwach alkalisch.
Die kohlensaurenAlkalien sind in Wasser leicht löslich; die gesättigten Erd- und Metallsalze der Kohlensäure sind unlöslich;
die sauren
Salze dagegen löslich. Die Kohlensäure gehört zu den schwächsten Säuren, sie wird durch fast alle übrigen
Säuren aus ihren
Salzen, den
Carbonaten, verdrängt.
Über die letztern s. die Einzelartikel.
in der Luft der Kohlengruben schwebende Kohleteilchen, häufig die
Ursache von Grubenexplosionen. Gewisse
Kohlenstaubsorten explodieren für sich allein ohne Beimischung von schlagenden Wettern, und man ist
geneigt anzunehmen, daß bei genügend hoher
Temperatur jeder Kohlenstaub sich entzündet. Bei Gegenwart von schlagenden Wettern, die
ohne Kohlenstaub nicht explodieren würden, nehmen die Explosionserscheinungen an Heftigkeit zu. Auch werden durch
glühenden Kohlenstaub weit voneinander getrennte Wetterherde entzündet. In Saarbrücken
[* 3] hat man seit einiger Zeit
durch zerstäubtes Wasser (Victoria-Zerstäuber) ein Niederschlagen des Kohlenstaub aus der Luft
mit gutem Erfolge erreicht, über die Folgen der Einatmung von Kohlenstaub für die Gesundheit s.
Staubinhalationskrankheiten.
nichtmetallisches Element mit dem chem. Zeichen C
(Carboneum) und dem
Atomgewicht 12,0, das drei allotrope
Modifikationen bildet. In zwei Modifikationen kommt er in der Natur in freiem Zustande vor: im regulären
System krystallisierend, farblos oder gefärbt, durchsichtig oder durchscheinend als Diamant
[* 5] (s. d.),
oder hexagonal, schwarz, undurchsichtig als Graphit (s. d.). In einer dritten
Modifikation, amorph, schwarz, kann er nur künstlich hergestellt werden. (S.
Kohle.) Versuche, die beiden letzten Modifikationen
des in die Diamantform umzuwandeln, verliefen ergebnislos.
Die verschiedenen Formen des Kohlenstoff sind unlöslich, nur schmelzendes
Eisen
[* 6] löst und läßt einen
Teil desselben beim Erkalten
als Graphit krystallisieren. Mit andern Elementen, mit Ausnahme des Sauerstoffs und des Schwefels, ist Kohlenstoff unmittelbar
nur schwer zu verbinden; er wird von einigen schmelzenden Metallen aufgenommen unter
Bildung von Metallcarbureten
(Eisen, Kobalt,
Nickel,
Mangan), ferner vereint er sich unter dem Einfluß mächtiger elektrischer Entladungen mit
Wasserstoff
zu
Acetylen, mit
Stickstoff zu
Cyan.
Ist somit
die Zahl der unmittelbar aus den Elementen herzustellenden Kohlenstoffverbindungen gering, so läßt sich eine
nach unsern
Begriffen unbegrenzte Zahl von neuenStoffen daraus ableiten. Dies kann künstlich geschehen,
oder ohne unser Zuthun durch die Natur, durch die Kraft,
[* 7] die in den
Lichtstrahlen der
Sonne
[* 8] unserer Erde zufließt. Die
Kohlensäure,
die gasförmig einen
Bestandteil der
Atmosphäre ausmacht, wird in den grünen Zellen der
Pflanze in
Hydrat verwandelt und als
solches unter Abspaltung von Sauerstoff von den
Lichtstrahlen zersetzt; als Produkt dieser
Zersetzung treten
Körper auf, die aus den drei Elementen Kohlenstoff,
Wasserstoff und Sauerstoff bestehen. - Die
Verbindungen des Kohlenstoff mit andern Elementen
sind zahlreicher als die jedes andern Elements.
Weil alle Lebewesen und deren Produkte fast ausschließlich aus Kohlenstoffverbindungen bestehen, so nennt
man diese auch organische
Verbindungen und behandelt sie in der
Chemie als besondere
Abteilung, die man
Chemie der Kohlenstoffverbindungen
oder organische
Chemie nennt, im Gegensatz zu der anorganischen
Chemie,
d. i. der
Lehre
[* 9] von den
Verbindungen aller andern Elemente
untereinander. Nur die
Kohlensäure ist in der anorganischen Natur weit verbreitet und wird daher auch
zu den anorganischen
Verbindungen gezählt. Wie die
Pflanze aus ihr die übrigen organischen
Stoffe aufbaut, so gehen auch alle
künstlichen
Synthesen organischer
Verbindungen vom Kohlenstoff selbst oder von der
Kohlensäure aus.
Die Mannigfaltigkeit der Kohlenstoffverbindungen beruht auf den Eigenschaften des
Kohlenstoffatoms. Dasselbe ist fast immer
vierwertig, d. h. es vermag 4 andere
Atome eines einwertigen oder 2
Atome eines zweiwertigen Elements u. s. w.
zu binden, z. B. 4 Wasserstoffatome (Methan, CH4) oder 2 Sauerstoffatome (Kohlensäureanhydrid,
CO2)
^[img]
Außerdem aber besitzen die
Kohlenstoffatome die Fähigkeit, sich in der mannigfaltigsten
Weise aneinander zu lagern (sich
zu verketten). Wenn zwei
Kohlenstoffatome sich verbinden, so werden von jedem eine, zwei oder drei
Valenzen
(s. Wertigkeit) für die
Bindung verwendet. Man nennt diese
Bindung dann einfach, doppelt oder dreifach. Im ersten Falle können
sich mit jedem
Kohlenstoffatom noch drei, im zweiten Falle zwei, im dritten noch ein einwertiges Elementaratom verbinden.
Folgende
Beispiele werden dies in Formeln erläutern: