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ruhenden Knoten oder schlafenden Augen, ver- mögen jahrelang in Nnthätigkeit zu verharren und werden nur durch besondere Verhältnisse (Insekten- fraß, Frost), welche die austreibenden Knoten oder die aus denselben entstandenen Triebe vernichten, zum Austreiben veranlaßt. Neben den normalen und Adventivknospen unterscheidet man noch sog. ac c es- sorische oder Veiknospen, die sich bei einigen Pflanzen dicht über oder neben der Achselknospe finden und meist zu zweien oder mehrern auftreten, über in der Zoologie s. Knospung.
Knospenstrahler, s. Vlastoideen. Knosp enwickler, Name einer ganz en Anzahl von Wicklern aus den Gattungen IlLtinia. und ttrapto- Utka, die in Knospen [* 2] von Bäumen und Sträuchern leben, so der Kiefernknospenwickler (NetiniH turionana Mibil.), der graue Knoten ((^raptolitlilr (^nozdawila. !.), der Tannenknospen Wickler (^raptolitda niFricüma H^. 3.), der rote Knoten ((^lai wlitda. oceliana. ^. 1^.). Knofpung oder Sprossung, in der Zoologie eine Art der Fortpflanzung niederer Tiere, die sich dem individuellen Wachstum am innigsten an- schließt, namentlich dann, wenn die Knospen sich nicht loslösen und kein selbständiges Leben anfan- gen, sondern mit dem Stammtier als Kolonie im Zusammenhange bleiben.
Die Knoten ist die Bildung eines für das Stammtier nicht integrierenden Teils, der sich zum neuen Individuum ausbildet. Dieser Prozeß kann an beliebigen Körperstellen vor sich gehen (Schwämme, [* 3] manche Polypen und Moos- tierchcn) oder an ganz bestimmten Stellen, wobei sich unter Umständen der proliferierende Herd als Keimstock (f. Ealpen) lokalisiert und so zu den Geschlechtsorganen bez. Keimkörpern namentlich zunächst auf parthenogenetischem Wege sich fort- pflanzender Gefchöpfe (Blattläuse, Fliegcnlarvcn, Sporocysten der Saugwürmer u. s. w.) in gewissem Sinne hinüberleitet. Am berühmtesten ist wegen der Knoten sowie wegen der sich dieser nahe anschließen- den Teilung (s. d.) der Süßwasserpolyp (s. d.). Mit wirklichem Wachstum fällt die Knoten dann zusammen, wenn, wie z. V. bei den Nöhrenpolypen (s. d.), die aus dem Stammwesen hervorgegangenen Knospen nicht nur nicht abfallen, sondern infolge von Arbeits- teilung einen integrierenden Teil des Stammtieres bilden, verfchiedenen bestimmten Funktionen dienen und damit verschiedene bestimmte Gestalten an- nehmen und, indem sie untereinander im Zusam- menhange bleiben, eine Kolonie darstellen, zu welcher sie sich verhalten wie Organe zu einem Einzelwesen.
Knofsos, Stadt auf Kreta, s. Knosos. Knötchen, Hautkrankheit, s. Papeln. Knötchenflechte, s. Schwindflechte und Haut- krankheiten (der Haustiere, Bd. 8, S. 906d). Knötchenstich, s. Stickerei. Knoten, zunächst die Bezeichnung für eine rund- liche,, feste Erhöhung an einem Körper, dann ins- befondere eine solche, wenn sie durch fest zusammen- gezogene Verscklingung biegsamer Körper entstan- den ist, wie z. B. der Knoten eines Fadens, eines Tuchs u. s. w. In übertragener Bedeutung bezeichnet man dann auch mit Knoten eine Verwicklung der Verhältnisse und spricht in dieser Hinsicht von einem Gordischen (s. Gordium) als einer unlösbaren Verwicklung u. s. w.; insbesondere spricht man in diesem Sinne beim Drama von einem Knoten als dem äußersten Punkt der Verwicklung, dessen Schürzung aus dem natür- lichen Verlauf der Handlung hervorgeht und dessen Artikel, die man unter K verm Lösung nicht gewaltsam (s. v6U8 ex macliinii), son- dern notwendig sich ergeben muß.
Ferner bezeichnet dann Knoten oder Knotenpunkt eine Verbindung meh- rerer zusammenlaufender Linien, wie z. B. Weg- knoten, Eisenbahnknotenpunkt u. s. w. In der Schwingungslehre und der Akustik heißenK. (Schwingungsknoten) oder Knoten- punkte solche Punkte, welche die schwingenden Stücke derart trennen, daß sie von diesen gleich- zeitig nach entgegengesetzten Richtungen mit gleicher Krast gezogen werden, weshalb sie in Ruhe bleiben. (S. Wellen.) [* 4] Die Knoten schwingender Saiten werden durch Papierreiterchen, die hier in Ruhe bleiben, ersichtlich gemacht, während sie von den schwingen- den Punkten der Saiten abgeworfen werden.
In der Mitte zwischen zwei Knoten liegen die Schwingungs- bauche, wo die schwingende Bewegung am stärksten erscheint. Eine Reihe aneinander liegender Knoten bilden eine Knotenlinie, die bei den Klangfiguren [* 5] (s. d.) durch aufgestreuten Sand ersichtlich gemacht werden. Bei den Flüssigkeitsstrahlen des Ausflusses heißen die sich zeigenden Einfchnürungspunkte ebenfalls Knoten, während die weitesten Anschwellungen des Ausfluß- strahls als Bäuche bezeichnet werden.
In der pathologischen Anatomie ist Knoten eine widernatürliche Anhäufung und Anschwellung krank- hafter Massen, Z. V. Gichtknoten, Hämorrhoidal- knoten u. s. w. In der Botanik nennt man Knoten die ringförmige Anschwellung der Gelenke gegliederter Pflanzenteile, wie z. B. im Halme der meisten Gräser. [* 6] (S. Stamm.) In der Astronomie [* 7] sind die Knoten die beiden Durchschnittspunkte zwischen der Ekliptik und der Bahn eines Himmelskörpers. Die Gerade, welche die beiden Knoten verbindet, heißt die Knotenlinie. (S. Elemente der Bahn eines Himmelskörpers.) Bei den Planeten, [* 8] Kometen [* 9] und Meteoriten geht die Knotenlinie durch den Sonnenmittelpunkt; bei den Monden durch den Mittelpunkt des Planeten, um den sie sich bewegen.
Man unterscheidet den auf- steigenden Knoten ( und den absteigenden Knoten (U)', in ersterm fchneidet der betreffende Himmels- körper von Süden her kommend die Ekliptik, in letz- term, 180° von ihm abstehenden Punkt, geht er von Norden [* 10] kommend durch die Ekliptik hindurch. Infolge der von den verfchiedenen Körpern unsers Sonnensystems aufeinander ausgeübten Störun- gen (s. d.) sind die Knoten ihrer Bahnen nicht unver- änderlich, sondern bewegen sich im Lcn^e de^ Zeit auf der Ekliptik von Osten nach Westen Diefe Be- wegung ist fast durchgängig sehr langsam und beträgt im Laufe eines Jahres nur wenige Bogensekunden; nur beim Erdmond erreicht sie einen erbeblichen Betrag, indem dessen Knoten schon in 6798 Tagen (18,7 Jahre) einen vollen Umlauf in Bezug auf den Frühlingspunkt vollenden.
Die Zeit, die der Mond [* 11] braucht, um wieder zu demselben Knoten zurück- zukehren, nennt man den Drachenmonat (der aufsteigende Knoten heißt auch Drachenkopf, der ab- steigende der Drachenschwanz); er ist kürzer als der gewöhnliche (synodische) Monat, weil die Knoten gleichsam dem Monde entgegenrücken. Da das Ein- treten von Finsternissen der Sonne [* 12] und des Mondes wesentlich von der Lage der Mondsknoten abhängig ist, so kehren die Finsternisse in dem Cyklus von etwa 19 Jahren in nahe derselben Reihenfolge wie- der. Die genaue Kenntnis der Bewegung der Monds- knoten ist auch für die Berechnung aller durch den ißt, sind unter (5 aufzusuchen. ¶