Jos., Bildhauer, geb. zu Fließ im Oberinnthal
(Tirol),
[* 2] lernte beim Bildschnitzer F. Renn in Imst
und ging 1836 nach
München,
[* 3] wo er 1838 bei
O. J.
Entres die mittelalterliche
Skulptur studierte, was seine Kunstrichtung bestimmte. 1843 selbständig
geworden, schuf er die überlebensgroße Gruppe
Taufe Christi für die Deutschherrenkirche zu Mergentheim
[* 4] in
Württemberg
[* 5] (1852),
Christus und die
Apostel für den Hochaltar zu
Velden (1855), eine Mariengruppe für die Votivkirche
in Passau,
[* 6] eine Gruppe der heil.
Anna und Maria für den
Dom in
Eichstätt
[* 7] (bei der Kunstausstellung in
München 1858 preisgekrönt),
eine Krönung Maria für den Hochaltar in der Frauenkirche zu
München (sein Hauptwerk), ein
Christus am
Kreuz
[* 8] mit Maria und andern
Heiligen für die neue
Kirche in Haidhausen. Er wurde 1862 Professor der
Bildhauerkunst
[* 9] an der
Akademie
zu
München und starb in
München.
Karl, Genremaler, Sohn des vorigen, geb. zuMünchen, widmete sich unter Leitung
seines
Vaters zuerst der
Bildhauerkunst, trat aber dann als
SchülerPilotys zur Malerei über und lieferte eine Reihe von koloristisch
wirksamen Genrebildern, darunter z. B. Der bestohlene Geizhals (1874),
Schusterwerkstätte (1875),Zither spielender
Knabe (1878), Verborgenes
Genie (ein schnitzender
Knabe, 1879), Herausforderung
zum Fingerhackeln (1882), Floßfahrt (1883), Belauscht
(1886), Wilderer (1891).
(Anas circia oder
AnasquerquedulaL.), eine der häufigern deutschen
Enten
[* 10] (s. d.), von 40 cm Länge, 52 cm
Klafterweite und 14fedrigem
Schwänze. Der Schnabel ist schwärzlich, die Füße sind grau,
Zügel und Kopfseiten hell rotbraun,
über und hinter dem
Auge
[* 11] ein weißer
Streif; Hals weiß, rötlichgelb überhaucht,
Kropf mit feinen braunen
Querstreifen, Brustseiten graulichweiß, schwarz quergewellt, Scheitel und
Genick braun;
Spiegel
[* 12] schwarzgrau mit mattem, grünlichem
Metallglanz, vorn breit, hinten schmaler weiß gesäumt. Das Weibchen ist kleiner, weniger lebhaft gefärbt. Im
Frühjahr
und Herbst werden in der norddeutschen
Tiefebene viele Knäckente lebend gefangen und für etwa 15 M. das Paar
in den
Handel gebracht.
oder Knaggen, im Maschinenbau soviel wie Daumen (s. d.). - In der Hochbaukunde ist Knagge, auch
Knabe, Frosch,
[* 13] Fröschling,
ein Holzklotz, ein hölzernes
Konsol zum Auflager und zur Unterstützung für seitlich an Stuhlsäulen sich befestigende
Rahmen
oder Zangen.
Sie haben auch den Zweck, einen andern Konstruktionsteil gegen ein Abkippen oder
Gleiten
zu sichern, z. B. die Fetten auf den Hängestreben eines Hängewerkdachstuhls. Knagge ist
auch soviel wie Krabbe
[* 14] (s. d.).
eine intensive, schnell vorübergehende Schallempfindung, die durch jede schnelle Zertrennung der Luft mittels
eines in ihr sich schnell fortbewegenden Körpers (z. B. beim Knall der
Peitsche oder des elektrischen Funkens) entsteht, ferner durch jede heftige
Entwicklung einer großen Menge von
Gasen, welche
die Luft mit großer Gewalt fortstoßen (s. Explosion). Obgleich das Hervortreten einer Haupterschütterung
das Wesen des Knall ausmacht, so darf man doch annehmen, daß dieser zuweilen eine oder vielleicht
auch einige schwache Schwingungen folgen.
Beim schnellen Öffnen eines Pennals hört man einen Knall von der Höhe des
Tons, den man beim Anblasen desselben erhält.
Bei den
Explosionen
in einem geöffneten
Gefäß,
[* 15] wie z. B. einem Büchsenschuß, pflegt der
Ton beträchtlich höher zu sein als beim
Anblasen, was wohl der höhern
Temperatur zuzuschreiben ist. Auch wenn Seifenblasen, mit
Knallgas (s. d.)
gefüllt, abgebrannt werden, wo also die Luft in einen von allen Seiten geöffneten Raum stürzt, unterscheidet man eine
Tonhöhe des und kann bemerken, daß derselbe um so tiefer ist, je größer die
Blase war.
Optische Versuche von Töpler mit
Hilfe des Schlierenapparats haben nachgewiesen, daß in den letztern Fällen nur eine
Schallwelle entsteht. Ein schwacher
Knall erregt wahrscheinlich nur die für höhere
Töne empfindlichen Gehörnerven, ein starker auch jene für tiefere
Töne, die
alsdann hervortreten. -
Vgl. Mach, Beiträge zur
Analyse der Empfindungen
(Jena
[* 16] 1886).
chromsaures Diazobenzol, das man durch Einwirkung von salpetriger Säure auf
Anilin
und Fällen des Produkts mit einer salzsauren Lösung von doppeltchromsaurem Kalium erhält.
Konditorware, die in der beiderseits um die Einlage
(Bonbons, Pralinées
u. dgl.) zusammengedrehten Umhüllung
neben der Devise einen Knallzünder enthält.
Dieser wird dadurch hergestellt, daß zwei
Streifen festen und
dicken Papiers mit ihren
Enden aufeinander gelegt und hier mit einer
Knallquecksilber enthaltenden
Masse lose zusammengeklebt
werden.
Beim Zerreißen der Hülle werden auch die beiden
Teile des Zünders auseinander gezogen und durch die dabei entstehende
Reibung
[* 17] das
Knallquecksilber zur Explosion gebracht.
im weitern
Sinne jedes explodierende Gemenge aus zwei
Gasen, die sich unter heftiger Wärmeentwicklung
chemisch verbinden, wie z. B.
Wasserstoff und
Chlor, die sich durch Einwirkung des direkten
Sonnenlichts unter lautem
Knall zu
Salzsäure vereinigen; im engern
Sinne ist Knallgas ein Gemenge von zwei
Volumen Wasserstoffgas mit einem
Volumen Sauerstoffgas
(Hydrooxygengas)
oder fünf
Volumen atmosphärischer Luft. Dieses Gasgemenge explodiert beim Anzünden heftig.
Die mechan. Wirkung beruht auf der plötzlichen
Ausdehnung,
[* 18] die der gebildete Wasserdampf durch die momentan entwickelte
Verbrennungswärme
erleidet. Durch eine feine
Spitze kann man aber das in einer beständigen Flamme
[* 19] herausbrennen lassen
(Knallgasgebläse), wenn
man
Sorge trägt, daß die beiden getrennt (aus verschiedenen Gasometern) zuzuführendenGase
[* 20] sich erst
an der Entzündungsstelle vermischen. Die durch das
Knallgasgebläse entwickelte Hitze ist so bedeutend, daß mit Hilfe derselben
Substanzen geschmolzen werden können, die in allen andern Feuerungen unschmelzbar sind, wie Platin,
Thonerde,
Kieselsäure.
Leitet man die Knallgasflamme auf einen Kreidecylinder, so kommt dieser ins
Weißglühen und verbreitet dabei ein
strahlendes Licht
[* 21] von größter Intensität
(Hydrooxygengaslicht, s. auch DrummondsKalklicht). Man bedient sich der
Knallgasgebläse
auch zum Löten von Platin,
Blei u.
[* 22] dgl.