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2. Aufl. von Morstadt, Schaffh. 1851),
«Abhand- lungen und Beobachtungen für Geschichtskunde, Staats- und Rechtswissenschaften» (2 Bde., Franks. 1830-34),
«Die Selbständigkeit des Richteramtes und die Unabhängigkeit seiner Urteile im Recht- sprechen» (ebd. 1832),
«Pragmatische Geschichte der nationalen und polit. Wiedergeburt Griechenlands» (ebd. 1835).
Aus seinem Nachlasse gab Welcker die «Wichtigen Urkunden für den Rechtszustand der deutschen Nation» (Mannh. 1844) heraus, worin zum erstenmal auch über die " Geheimen Wiener Konferenzen» (1834) Licht [* 2] verbreitet wurde. Kluckhohn, August, Historiker, geb. zu Bavenhausen im Fürstentum Lippe, [* 3] studierte in Heidelberg [* 4] und Göttingen [* 5] Geschichte und habili- tierte sich 1858 in Heidelberg, siedelte aber noch im nämlichen Jahre nach München [* 6] über, wo er 1860 Docent und 1865 außerord.
Professor an der Uni- versität, 1869 ord.
Professor an der Technischen Hochschule wurde. 1883 ging er als ord.
Professor an die Universität Göttingen. Er starb in München. Kluppe [* 7] schrieb u. a.: «Geschichte des Gottesfriedens» (Lpz. 1857),
«Herzog Wil- helm III. von Bayern» [* 8] (in den «Forschungen zur deutschen Geschichte», Bd. 2, Gott. 1861),
«Lud- wig der Reiche, Herzog von Bayern» (Nördl. 1865), «Friedrich der Fromme, Kurfürst von der Pfalz» (ebd. 1879),
«Aus dem handschriftlichen Nachlaß Westenrieders» (Münch. 1881 u. 1882),
«überLorenz von Westenrieders Leben» (Vamb. 1890) und gab heraus: «Briefe Friedrichs des Frommen, Kurfürsten von der Pfalz» (2 Bde., Braunschw. 1868 u. 1872). Klüfte, s. Gang [* 9] (im Bergwesen).
Klüftung, s. Furchung. Httng? oder N. hinter lat. Tiernamen Be- zeichnung für Joh. Christoph Friedr. Klug, Entomolog (1775-1856), Direktor der entomolog. Sammlungen der Berliner [* 10] Universität.
Kluge, Friedr., Germanist, geb. zu Köln [* 11] a. Rh., studierte in Leipzig, [* 12] Straßburg [* 13] und Freiburg [* 14] Sprachwissenschaft und Germanistik, wurde 1880 in Straßburg Privatdocent sür dentsche und cngl. Philologie, 1884 in Jena [* 15] außerord., 1886 ord. Professor, 1893 in Freiburg. Er schrieb: «Beiträge zur Gefchichte der german. Konjugation» (Straßb. 1879),
ein ausgezeichnetes «Etymolog. Wörterbuch der deutschen Sprache» [* 16] (ebd. 1882 - 83; 5. Aufl. 1894),
«Stammbildungslehre der altgerman. Dia- lekte» (Halle [* 17] 1886),
die populären sprachgefchicht- lichen Aufsätze «Von Luther bis Lessing» (2. Aufl., Straßb. 1888) und gab ein «Angelsächs. Lesebuch» (Halle 1888) heraus.
Für Pauls «Grundriß der german. Philologie» schrieb er die «Vorgeschichte der german. Sprachen» und die «Geschichte der engl. Sprache». Klughardt, Angust, Komponist, geb. in Cöthen [* 18] (Anhalt), [* 19] besuchte das Gymnasium zu Dessau, [* 20] bildete sich in Dresden [* 21] zum tüchtigen Musiker aus, wurde 1872 Hofkapellmeister in Neu- strelitz und 1882 in gleicher Eigenschaft nach Defsau berufen.
Von K.s Kompositionen sind hervorzu- heben: die Opern «Iwein» (1879),
«Gudrun» (1882) und «Die Hochzeit des Mönchs» (1886),
seine vier Sinfonien, Kammermusik, Ouvertüren, Klavier- stücke und zahlreiche Lieder.
Die Phantasiestücke «Schilflieder» (für Klavier, Oboe und Bratfche) machten zuerst K.s Namen weiter bekannt;
nach ihnen fanden feine an Schönheiten reichen Opern und seine v-äur-Sinfonie allgemeine Verbreitung.
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
Klumpfische, f. Mondsifch. Klumpfuß (Ia1ip63 oder?63 varuä), diejenige krankhafte Verunstaltung des Fußes, bei welcher an- statt der naturgemäßen horizontalen Lage des Unter- fuhes der äußere Rand desselben nach unten, der innere nach oben steht, sodaß die Fußsohle und der Fußrücken nun mehr oder weni- ger perpendikulär gestellt sind und erstere nach innen, letzterer nach außen gerichtet ist. (S. die beistehende [* 1] Figur.) Gleichzeitig finden sich oft noch andere Ver- unstaltungen, unter denen die gewöhnlichste ist, daß die Fuß- spitze sich auch mehr oder weni- ger nach innen, die Ferse aber nach außen wendet, der Fuß sich also zugleich um seine per- pendikuläre und horizontale Achse gedreht hat. Ist dabei zugleich die Ferse aufwärts, die Fuß- spitze stark abwärts gerichtet, sodah beim Auftreten nur der vorderste Teil des Fußes den Boden be- rührt, fo heißt die Deformität Pferdefuß (^alipsz eciuinuä), bei entgegengefetzter Richtung, wo dann nur mit der Ferfe aufgetreten werden kann, Hacken- fuß (1a1ip68 ca1c3.n6ii3).
Klumpfüßige können nicht mit der Fußsohle, sondern nur mit dem mittlern Teile des äußern Fuhrandes auftreten, woselbst sich gewöhnlich eine bedeutende Hautschwiele bildet;
das Gehen und Stehen wird dadurch stark behindert, was bei vielen Kranken auch zu einer ausgesproche- nen pfychischen Verstimmung sührt.
Der Kluppe kann infolge einer fehlerhaften Lage des Fötus in der Gebärmutter [* 22] angeboren oder infolge fchlechter Hal- tung des Fußes, infolge Nerven-, Muskel- oder Knochenerkrankung u.dgl. erworben sein.
Bei langem Bestände der Krankheit leiden die beteiligten Körper- bestandteile (Knochen, [* 23] Bänder, Muskeln) [* 24] oft so be- deutend, daß die Heilung sehr erschwert wird. In leichten Fällen legt man einen mit einem festen Schuh versehenen Apparat an, welcher dem Fuße feine natürliche Stellung wiedergiebt und ihn darin erhält (Klump fußmafch inen von Scarpa, Stromeyer u. a.).
Zuweilen sind eingreifende Opera- tionen notwendig. -
Vgl. Scarpa, Über die krum- men Füße der Kinder (deutfch von Malfatti, Wien [* 25] 1804); William Adams, Owd-loot, it8 (nu363, Mtliolo^ anä tr6atin6nt (Lond. 1866);
Lücke, über den angeborenen Kluppe (Lpz. 1871).
Klumphand, abnorme Stellung der Hand, [* 26] analog dem Klumpfuß (s. d.), Vorzugsweife ange- boren, meist mit Fehlen des Daumens verbunden. Klumphirse, s. Hirse. [* 27] Klumphuhn, s. Kaulhuhn. Klundert, Stadt in der niederländ. Provinz Nordbrabant, 2 Km südlich von Hollandsch Diep, im SSW. von Dordrecht, [* 28] mit 3567 E., bekannt durch die tapfere, vergebliche Verteidigung unter Baron von Kropff gegen die Franzofen (1793). /Nl/ns., hinter der wissenschaftlichen Bezeich- nung von Tieren Abkürzung für Klunzinger, einen dcutfchen Forfcher, welcher namentlich die Tierwelt des Roten Meers bearbeitet hat. Kluppe, im gewöbnlichsten Sinne ein Werkzeug des Schlossers und Maschinenbauers, das bei der Herstellung von Schrauben [* 29] durch Handarbeit benutzt wird.
Die umstehende [* 1] Fig. 1 zeigt die bekannteste Form einerK. (Sch raub en-oderSchneidkluppe) für Metallschrauben.
Die Schneidbacken (s. d.), welche ¶