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men. Hierher zählt u. a. die von Lessing Zum Teil zu scharf beurteilte Schrift «über den Nutzen und Ge- brauch der alten geschnittenen Steine» (Altenb. 1768) und eine große Anzahl von Abhandlungen, die seine «0M8cuIa varii ^rZumenti» (ebd. 1765) und die «0pu8cni9. püiloloFick et oratorig.» (Halle [* 2] 1772) enthalten.
Auch lieferte er zahlreiche Recensionen in die «Allgemeine deutsche Bibliothek», gegen die er später durch Gründung seiner «^cta literaria» (7 Bde., Altenb. 1764-73) und seiner «Deutschen Bibliothek der schönen Wissenschaften» (6 Bde., Halle 1767-72) eine ziemlich scharfe Opposition bildete. Einen fast nur polemischen und satir.
Zweck ver- folgte er in dem " (^enwä 8Ä6cu1i» (Altenb. 1760), in den «Niäicula. litoraria» (ebd. 1762),
in der Schrift «Do lidrig auctoi'idug 8ui3 tatlüiduL» (Lpz. 1761) und in der «Bibliothek der elenden Skriben- ten» (7 Bde., Frankf. 1768-71).
Wissenschaftlicher Leichtsinn und Charakterlosigkeit haben den glän- zend begabten, als Parteihaupt gefurchtsten und lange weit überschätzten Mann in tiefe moralische Niederlagen verwickelt.
Sein gefährlichster Gegner wurde Lessing in den «Briefen antiquarischen In- halts». -
Vgl. Hausen, Leben und Charakter Klüber' (Halle 1772);
Briefe deutscher Gelehrten an Klüber (hg. von A. von Hagen, [* 3] 2 Tle., ebd. 1773).
Motz, Hermann, Holzbildhauer, geb. zu Imst in Tirol, [* 4] lernte zuerst in seiner Vater- stadt bei dem Holzschnitzer F. Renn, kam darauf nach Wien, [* 5] wo er 1874-79 die Kunstgewerbefchule des Osterreichischen Museums besuchte.
Von seinen Arbeiten sind zu nennen die 14 überlebensgroßen [* 1] Figuren für die österr.
Abteilung der Antwerpener Ausstellung, das Bronzedenkmal Eitelbergers im Österreichischen Museum, drei Holzsiguren für die prot. Kirche in Ungarisch-Altcnburg, eine Madonna für den Grafen Pergen, zwei Karyatiden [* 6] für Graf Wilczek, die Statue Haspingers, die der Holzplastik und Porträtreliefs in Holzschnitzerei. Klüber ist Pro- fessor an der Kunstgewerbeschule des Osterreichischen Museums in Wien. Klotzdruck, s. Zeugdruck. Klotzmaschinen, s. Färberei (Bd. 6, S. 574a). INotSse/". oder Xi., hinter lat. Pflanzennamen Bezeichnung für Joh. Friedr. Klotzsch, Bota- niker, geb. zu Wittenberg, [* 7] gest. in Berlin [* 8] als Leiter des könlgl.
Her- bariums. Klöven, s. Bernsteinindustrie (Bd. 2, S. 842 a). Klöwen, s. Iakobslauch.
Klub (engl. Olud), bedeutet ursprünglich eine Vereinigung, deren Mitglieder Gelder zu einem gemeinsamen Zwecke beisteuern, und kommt in diesem Sinne zuerst in der Mitte des 16. Jahrh, vor; bald darauf wird der Ausdruck auch im all- czeuvemen für gesellige Vereinigungen angewandt. Ganz eingebürgert istdieGewohnheitderartigerVer- einigungen und ihrer Bezeichnung als Klüber im Anfang des 18. Jahrh., doch hielt man es damals noch für nötig, einen andern Zweck als den der geselligen Zusammenkunst als Beweggrund der Vereinigung anzuführen, wenn es sich dabei meistens auch nur um einen Vorwand handelte.
Der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrh, blühende «I^tsrai-^ lülud», zu dem Johnson, Garrick, Goldsmith und andere bekannte Männer gehörten, beweist zwar, das;
dies nicht immer der Fall war;
auch zeigt die Thatsache, daß die bekannten Vereine, die eine so große Rolle in der Französischen Revolution spielten (s. Iako- Artikcl, die man unter K vcr biner, Feuillants), sich den cngl.
Namen Klüber bei- legten, daß damals der Gedanke einer Vereinigung für andere als rein gesellige Zwecke noch in hervor- ragender Weise in dem Worte enthalten war.
Seit Anfang des Jahrhunderts haben sich aber viele Klüber ihre eigenen Häufer eingerichtet, mit prächtigen Speifesälen, Rauch- und Spielzimmern und allem erdenklichen Luxus.
Viele dieser Klüber sind auf Mit- glieder gewisser Berufsklassen beschränkt, z. V. der ^rm^ and ^v^ lülnd;
der IInit6ä 86i-vic6 Owd (Civil- und Militärbeamte);
der 8t. ^aiu68 (^wd (Diplomaten);
das ^.tn6na6uiu (Litteraten, Künstler, Staatsmänner u. s. w.);
andere auf Mitglieder einer bestimmten polit.
Partei, so (Triton [* 9] Owd, Rekorui ()1ud u. s. w. Fast in jeder größern Stadt giebt es einen Klüber der Liberalen, der Konservativen und der Unionisten.
Ein eigentliches Vereinsleben kommt jedoch in diesen Klüber nicht zur Geltung, dagegen giebt es andere, bei denen irgend ein gemeinschaftlicher nicht geselliger Zweck vorwiegt (z. B. bei dem ^IMs Olud) oder überhaupt einziges Motiv ist (wie z. B. bei dem sog. ^iZKt^ Owd, einem 1880 gegründeten polit. Verein, der aus der Elite der Anhänger Glad- stones gebildet ist und eine sehr lebhafte polit. Thätig- keit entfaltet).
In neuerer Zeit sind eine große An- zahl sog. ^Voi-kinZ Nen'3 0WI)8 gegründet worden, in denen sich Arbeiter gesellig vereinigen, Zeitungen lesen können u. s. w. Die ursprüngliche Bedeutung einer gemeinschaftlichen Kasse hat das Wort, wenn man von den sog. Lenstit (^1ud8 spricht. Es sind dies freiwillige Krankenkassen, Begräbniskassen, Witwen- und Waifenkassen u. s. w. In Deutfchland und andern Ländern des Kon- tinents trugen die Klüber früher vielfach polit. Charak- ter, wie z. V. während der Französischen Revolution die Klubbisten in Mainz [* 10] (1790-93).
Heute wiegen gesellige Zwecke vor. Klüber, Joh. Ludw., publizistischer Schriftsteller, geb. zu Thann bei Fulda, [* 11] wurde 1786 Professor der Rechte in Erlangen, [* 12] folgte 1804 einem Rufe als Geh.
Referendar nach Karlsruhe, [* 13] wohin er auch, nachdem er 1807 die erste Professur der Rechte in Heidelberg [* 14] angenommen, 1808 als Staats- und Kabinettsra't zurückkehrte. Klüber trat 1817 als Geh.
Legationsrat in das preuh.
Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und war bei meh- rern polit.
Verhandlungen in Frankfurt [* 15] a. M., Petersburg [* 16] und zu Aachen [* 17] bei dem Kongreß thätig. Als 1822 die zweite Ausgabe feines «Öffentlichen Rechts des Deutschen Bundes» Gegenstand polit. Verketzerungen wurde, nahm er 1823 seine Ent- lassung aus dem preuß. Staatsdienst und lebte in Frankfurt a. M., wo er starb.
Wäh- rend des Wiener Kongresses lebte in Wien, wo er «Akten des Wiener Kongresses von 1814 und 1815» (9 Bde., Erlangen 1815-35) sammelte.
Von der «Schlußakte der Deutfchen Bundcsakte» ver- anstaltete er einen besondern genau revidierten Ab- druck (Erlangen 1816; 3. Aufl. u. d. T. «Quellen- sammlung zu dem öffentlichen Recht des Deutschen Bundes», 1830; «Fortsetzung» 1833).
Auch gab er eine «Übersicht der diplomat. Verhandlungen des Wiener Kongresses» (3 Abteil., Frankf. 1816) her- aus. Ferner sind zu erwähnen: «Staatsrecht des Rheinbundes» (Stuttg. 1809),
«Das öffentliche Recht des Deutschen Bundes und der Vundesstaaten» (Frankf. 1817; 4. Aufl. von Morstadt 1840) und «1.6 äroit (163 F6N8 inoäöi'NO ä6 1'^I11'0P6» (2 Bde., 2. Aufl. von Ott, Par. 1874; deutsch Stuttg. 1821; mißt, sind unter C aufzusuchen. ¶