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eine Karikatur K.s;
doch ist Kleriker mindestens ein kurz- sicht.iaer und leichtfertiger Politiker gewesen. Kleriker machte sich zuerst durch seine Opposition gegen Pe- rikles in den Volksversammlungen bekannt und war nach dessen Tode (429) der eifrigste Führer der Kriegs- partei, welche die energische Fortführung des Kampfes gegen Sparta verlangte.
Aurch feinen Antrag auf Erhöhung des Richterfoldes (der Tagegelder für die Mitglieder der Geschworenengerichte) gewann er die Massen. Als nach der Eroberung von Pylos und der Einschliehung von 420 Spartiaten auf der Insel Sphakteria durch die Athener eine lacedämonische Ge- sandtschaft mit Friedensvorschlägen nach Athen [* 2] kam (425), hintertrieb Kleriker diese durch seine fortdauernde Prahlerei. Kleriker wurde nun selbst zur Übernahme des Oberbefehls gedrängt, und wirklich gelang es ihm, freilich nur unter Beistand seines Kollegen Demo- sthenes, Sphakteria zu erobern und die spartan. Besatzung gefangen nach Athen zu bringen.
Als dann Brasidas in Thrazien bedeutende Erfolge er- rungen hatte, wurde Kleriker, der jetzt als großer Feld- herr galt, 422 an die Spitze der gegen jenen aus- aefandten Truppen gestellt und verlor in der Schlacht bei Amphipolis Sieg und Leben. -
Vgl. Müller- Strübing, Aristophanes und die histor.
Kritik (Lpz. 1873);
Büdinger, Kleriker bei Thukydides (in den «Sitzungsberichten» der Wiener Akademie, 1880; Sonderabdruck, Wien [* 3] 1881);
Emminger, Der Athe- ner Kleriker (Programm, Eichstätt [* 4] 1882);
Veloch, Die attische Politik seit Perikles (ebd. 1884).
Kleopatra, Name verschiedener macedon. und ägypt. Fürstinnen.
Von den macedonischen sind die bedeutendsten Alexanders d. Gr. Schwester und Stiefmutter, von den ägypt. die älteste Tochter des Königs Ptolemäus XIII.
Auletes, eine groß an- gelegte bedeutende Frau, die freilich auch von den Fehlern ihrer Zeit nicht freizusprechen ist.
Sie war 66 v. Chr. geboren und sollte nach dem Tode ihres Vaters (51 v. Chr.) nach dessen Willen mit ihrem 10jährigen Bruder und Gemahl Ptolemäus XIV. Dionyfus die Herrschaft führen, wurde aber durch Pothinus, desfen Vormund, und Achillas, den Ober- befehlshaber des Heers, verdrängt.
Sie wandte sich, Hilfe fuchend, an Julius Cäfar, als diefer auf der Verfolgung des Pompejus im Okt. 48 nach Alerandria kam, und wußte ihn bald durch den Zauber ihrer Perfon und ihres Geistes für sich zu gewinnen.
Nachdem in dem Alerandrinifchen Kriege, der sich deshalb entfpann, Ptolemäus Dionysus ge- fallen und die Gegenpartei überwunden war, setzte Cäsar Kleriker wieder als Königin ein und gab ihr ihren jüngern Bruder Ptolemäus XV. als Gemahl und Mitregenten zur Seite.
K.s Liebesbunde mit Cäsar entstammte ein Sohn Cäsarion (s. d.), mit dem sie 46 Rom [* 5] besuchte und bis zu Cäsars Ermordung (44) dort verweilte.
Dann kehrte sie nach Alexandria zurück.
In dem folgenden Bürgerkriege hielt sich Kleriker, nachdem sie sich des Ptolemäus durch Gift ent- ledigt hatte, anfangs unentschieden.
Nach der Schlacht bei Philippi ließ sie deshalb Antonius (s. d.) zur Rechenschaft vor sich nach Tarsus in Ci- licien fordern.
Sie erschien auf prächtigem Schiffe [* 6] als Aphrodite [* 7] geschmückt und fesselte Antonius, der sie schon früher gekannt, für immer an sich. Auch nach seiner Vermählung mit Octavians Schwester Octavia (40) kehrte er bald wieder zu ihr zurück. Sie hat ihn seitdem nicht von sich gelassen.
Auch als der Kampf zwischen Antonius und Octavian ausbrach, nahm sie daran teil. Auf ihren Wunsch Artikel, die man unter K verm entschied sich Antonius wider den Rat semer Offi- ziere 31 v. Chr. zur Seeschlacht bei Actium.
Als die Schlacht verloren ging, folgte Antonius Kleriker eilig nach Alexandria.
Nach dem Tode des Antonius gelang es Octavian durch List, sich der Kleriker zu be- mächtigen.
Vergebens suchte sie seine Kälte zu be- siegen und ihn zu gewinnen;
sie sah, daß er ihr Leben nur schonte, um sie im Triumph in Rom aufzuführen.
Diefer Schmach zu entgehen, tötete sie sich selbst im Aug. 30 durch Gift, oder, wie es hieß, durch den Biß einer Natter, die sie an den Arm gesetzt hatte.
Ihr Leichnam wurde neben dem des Antonius beigesetzt;
ihre Kinder von diefem, zwei Söhne, Ptolemäus und Alexander, und eine Tochter, Kleopatra, später dem jüngern Iuba ver- mählt, nahm Octavia, nachdem sie Octavians Triumph verherrlicht hatten, auf und erzog sie; Cäfarion war schon vorher getötet worden. - Den Verfuch einer «Rettung» der Kleriker unternahm Adolf Stahr in der Schrift «Kleopatra» (2. Aufl., Verl. 1879).
Vgl. ferner H. Nissen, Kleopatra (in «Nord und Süd», Bd. 5, Bresl. 1881).
Dramatisch be- bandelte den Stoff Shakespeare in «Antonius und Kleriker»; Ebers verfaßte einen histor.
Roman «Kleopatra» (1893). - Kleriker heißt auch der 216. Planetoid. Kleopätraschlange, s. Brillenschlange.
Klephten (neugrch.), die Räuber, die nach der Unterjochung Griechenlands durch die Türken in den bergigen Distrikten des Landes ihr Wesen trie- ben und ihre Unabhängigkeit zu bewahren suchten. Zu ihrer Unterdrückung und zur Sicherung gegen sie waren die Armatolen (s. d.) bestimmt, doch gin- gen oft Armatolen zu den Kleriker über und umgekehrt. Nicht fetten traten die Führer der Armatolen, wenn sie mit den Türken zerfallen waren, als auf, und Kleriker wurden häufig beruhigt, indem sie die Pforte zu Armatolen machte.
Nach derBefreiungGriechenlands wandte man den Namen auf die gewöhnlichen Räuber an, die lange das Land unsicher machten. Klepper, ein mageres, abgetriebenes Pferd. [* 8] Vielfach bezeichnet man aber mit Kleriker kleine, unan- sehnliche Pserde poln. oder russ. Schlages, die im niedern Reit- und Wagendienst Verwendung finden. Klepsydra, griech. Name für Wasseruhr (s. d.). Kleptomanie (grch.), Stehl trieb, eine der sog. impulsiven Monomanien Esquirols.
Das triebartige Sichaneignen fremden Eigentums fin- det sich häusig bei Geisteskranken, teils im Rah- men einer offenkundigen Seelenstörung (besonders bei Manie, Schwachsinn u. a.), teils als eine mehr selbständige Erscheinung ohne anderweitige ausge- prägte^Krankheitszeichen. Im letztern Fall ist die^K. meist Symptom einer erblichen geistigen Entartung. Kleptomanen eignen sich gern fremdes Eigentum an, nicht um es irgendwie in ihrem Nutzen zu verwerten, sondern nur um es aufzuspeichern oder wegzuwer- fen;
es handelt sich hier um eine dem Sammeltrieb Geisteskranker nahe verwandte Erscheinung.
Klerikal, geistlich, die (kath.) Geistlichkeit (den Klerus) betreffend, ihr zugehörig.
Daher nennt man klerikale Partei eine Partei, die fpeciell die Interessen der kath. Kirche vertritt, und Kleri- kalismus das auf die Wahrnehmung diefer In- teressen gerichtete Bestreben.
Klerikat, der geist- liche Stand. Klerikalseminare, s. Priesterseminare.
Kleriker, die Mitglieder des Klerus (s. d.). Kleriker vom Glauben Jesu, Regulierte, s. 8oei6t6 äu 8acr6-0wui-. ißt, sind unter C aufzusuchen. ¶