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7 km lang, 1 km breit, in dem auch Klempnerarbeiten genannten, früher zwischen österr.
Gebiet sich einschiebenden türk. Territorium der.Herzegowina, mit gutem Ha- fen, jetzt auf dalmat.
Gebiet (2 1 cm von der Straße Ragusa-Mostar), seit 1878 bedeutungslos.
Klemm, Friedr. Gust., Kulturhistoriker, geb. zu Chemnitz, [* 2] studierte seit 1821 zu Leipzig [* 3] und wurde 1831 zweiter Sekretär [* 4] an der königl. Bibliothek in Dresden. [* 5] Im Aug. 1833 über- nahm er auch die Aufsicht über die Porzellan- und Gefäßsammlung im Japanischen Palais, von der er eine Beschreibung (2. Aufl., Dresd. 1842) ver- faßte. 1834 wurde er Bibliothekar und 1852 zum Oberbibliothekar ernannt. Er trat 1863 in den Ruhestand und starb in Dresden. Von K.s Schriften sind zu nennen: «Geschichte von Bayern» [* 6] (Drcsd. 1820),
«Attila nach der Geschichte, Sage und Legende» (Lpz. 1827),
«Handbuch der german. Altertumskunde» (Dresd. 1835),
«Zur Ge- schichte der Sammlungen für Wissenschaft und Kunst in Deutschland» [* 7] (Zerbst [* 8] 1837; 2. Aufl. 1838),
«Allgemeine Kulturgeschichte der Menschheit» (10 Bde., Lpz. 1843-52),
«Ferien- reise» (Dresd. 1853),
die «Allgemeine Kulturwissen- schaft» (2 Bde., Lpz. 1854-55),
«Die Frauen» (6 Bde., Dresd. 1854-58),
«Vor 50 Jahren. Kulturgeschichtliche Briefe» (2 Bde., 1865).
K.s reiche kulturgeschichtliche Sammlung wurde 1870 die Grundlage des Leipziger Museums für Völkerkunde.
Klemm, Heinrich, Buchhändler, geb. in Zöllmen bei Willsdruff (Dresden), gest. in Dresden, ist bekannt durch seine grohe Sammlung von Inkunabeln, die 1885 von der königlich sächs. Regierung angekauft wurde und den Grundstock des Buchgewerbemuseums in Leipzig (s. Centralvercin für das gesamte Buchgewerbe) bildet.
Von Beruf Schneider, gründete er 1849 in Dresden mit G. A. Müller die «Europ. Moden- zeitung», sowie 1850 ein Verlagsgeschäft unter der Firma «Klempnerarbeiten Klemms Verlag», das seit 1888 im Besitz von Ottomar Lehmann und Max Burkhardt ist. Klempnerarbeiten schrieb: «Illustriertes Handbuch der höhern Be- kleidungskunst» (Lpz. 1846; 50. Aufl., Dresd. 1892). Klemme, bei galvanischen Elementen, elektrischen Maschinen und Lampen [* 9] eine Art Schraubzwinge zum Anschluß der Leitung;
über die in der Korb- flechterei s. d. Öfters wird das Wort auch für Klammer (f. o.) gebraucht. Klemmenspannung oder Polspannung, der für die Stromstärke im äußern oder Nutzkreise maß- gebende Unterschied der Spannung oder des Poten- tials (s. Elektrische [* 10] Spannung und Elektrisches [* 11] Po- tential) an den Polklemmen einer Dynamomaschine, eines Elements, Accumulators, überhaupt einer Stromquelle. (Vgl. auch Gleichspannmaschine.) Klemmer, f. Brille [* 12] (Bd. 3, S. 539d). Klemmfutter, soviel wie Futter (s. d.) bei Bohr- maschinen und Drehbänken.
Klemmring, Saladin scher, s. Bogenlicht [* 13] (Bd. 3, S. 209 d). Klempner in Norddeutschland, Spengler oder Flaschner in Süddeutschland, auch Blechner oder Blechschmied, ein Handwerker, der Blech verarbeitet und hieraus Gegenstände des alltäg- lichen Hausgebrauchs, Vaukonstruktionsteile, Ein- richtungen für Feuerungs- und Heizanlagen, Be- leuchtungseinrichtungen für flüssige und feste Brenn- stoffe u.f. w. sowie Luxusgegenstände anfertigt. Im engern Sinne ist Klempnerarbeiten ein Vlecharbeiter, der sich beim Löten ausschließlich des Weichlotes bedient (s.Vlech- bearbeitung).
Die Erfindung zahlreicher Blechbear- beitungsmaschinen (s. Vlechbearbeitung, S. 105 a, und die Tafel: Vlechbearbeitungsmafchinen) hat zur Ausbildung gewisser Sonderzweige der Klempnerei, wie Bauklempnerei, Lampenfabrikation, Erzeugung von Formen, Warenumhüllungen, Spiel- waren u. s. w. geführt.
Aus der Kleinklempnerei hat sich die Fabrikklempnerei entwickelt, die infolge ausgedehntester Benutzung von Maschinen und Ein- führung kaufmännifchen Betriebes zu hoher Blüte [* 14] gelangt ist.
Der Wunsch, die durch die Maschinen- technik verringerte Handfertigkeit neu zu beleben und zugleich den Fachgenossen eine wissenschaftliche Bil- dung zu verleihen, führte zur Gründung einer Blech- arbeiterschule (s. d.). Klempnerarbeiten, ein Posten des Bauan- schlags (s. d.), umfassen die Eindeckungsarbeiten der Dächer mit Zinkblech, die Abdeckungen der Gesimse, Verkleidung des Stirnbrettes, Rinnen, Ninnenver- kleidung, Abfallröhren.
Die erstern sind nach Qua- dratmetern, die letztern nach laufenden Metern unter Angabe der Breiten bez. des Umfangs oder Durch- messers der betreffenden Gegenstände zu veranschla- gen, während die Abdeckung der Fenstersohlbänke und Verdachungen, Wasserkasten unter Angabe ihrer Dimensionen stückweise in Rechnung zu setzen sind. Die Fadriknummer des zu verwendenden Zinkblechs und das Gewicht desselben für die Flächeneinheit ist in jedem Fall besonders anzugeben. Im Mini- sterialerlaß vom (vgl. Centralblatt der Vauverwaltung 1887, S. 217) sind die verschie- denen Konstruktionen der Dachrinnen (Musterzeich- nungen) angeführt.
Nach dem Baugewerkskalender 1893 betragen die Kosten für Klempnerarbeiten: Art der Arbeiten 1 c^ui Zinkdach mit verlöteten 'Qucr- nuten und hochstehendem Doppelfalz 1 hm Leistendach inkl. Leisten 1 « Wcllendach 1 » Abdeckung der Hauptgesimse. . 1 « do. der Vrust- und Gurtgcsimse, der Verdachnngen, Sohlbänke u.s. w. 1 lauf. Meter Schornsteinlcisten . . . 1 lanf.Meter frei auf dem Dache liegende Rinne mitWulst,bei.'»üomNmmessnng 1 lanf.Meter do., für jeden Centilneter Ummessung mehr 1 hierzu gehöriges Eisen [* 15] . . 0,50 M. 1 lauf. Meter Kastenrinne mit angebo- genem Dreieck [* 16] an der Vorderseite und Abkautnng nach hinten, 15 resp. 6 cm hoch, 15 «m weit 1 lauf. Meter do., für jeden Ccntimeter Ummessung mehr 1 Ninneisen hierzu mit Verschranbnng und Spreize 0,50 M. 1 m Abfallrohr, 30 »m Zuschnitt . . 1 steigender Meter Abfallrohr, 0,33 ona Zuschnitt l steigender Meter Abfallrohr, 0,40 om Zuschnitt 1 Schrauben-u.Schelleisen hierzu 0,50M. 1 Hm Wrasenfang von gewelltem Zink 1 « Wrasenfang von glattem Zink. 1 lauf. Meter Kiesleiste für Holzcement- dach 1 sowie Schornsteineinfassnng dazu . . Aus Zink Nr. 9 I 10 I 11 I 12 3,75 0,40 0,1 2,00 0,1 1,25 5,00 4,00 M. 3,75 4,00 4,00 3,75 4,25 0,50 2,50 0,12 2,50 0,12 1,50 1,60 1,75 5,50 4,50 0,90 4,00 4,00 4,25 4,50 4,25 4,75 3,00 0,16 2,75 0,16 1,75 1,70 2,00 6,00 5,50 1,20 4,50 M. 4,50 4,50 5,50 5,00 5,25 3,25 0,2 3,25 0,2 2,00 1,80 2,25 6,50 6,00 1,30 5,00
Vgl. Musterzeichnungen für Dachrinnen an Holz- cementdächern von Koppe und Röhming in Halle; [* 17] Baukunde des Architekten, Bd. 1, Tl. 1, S. 526 Artikel, die man unter K vermint, sind unter C anfznsnchen. ¶