Seehafen an der
Küste von Elis, nördlich vom
Kap Trepito, an einer Zweiglinie der Küstenbahn, in fruchtbarer Gegend, Anlagestelle
der griech.
Dampfer, hat nur 434 E. und Korinthenausfuhr. Heute verkommen, war es zur Zeit der Frankenherrschaft bis zur Eroberung
durch die
Türken eine der wichtigsten
Städte des
Peloponnes, derenMaße, Gewichte und Münzen
[* 2] bei den
Kaufleuten
Italiens
[* 3] und der Levante wohl bekannt waren. Der
Titel eines
Herzogs von Klarenza kam den ältesten
Söhnen der Fürsten
von
Achaia zu; durch Mathilde von
Hennegau, die Enkelin Wilhelms von
Hardouin, kam er an die ihr verwandte Philippine von
Hennegau,
Eduards III. Gemahlin, und so an Lionel, den Sohn der Philippine und Eduards III. (s.
Plantagenet); seitdem hat der
TitelHerzog von Clarence s.d.) immer den jüngern Prinzen der engl. Königsfamilie gehört.
Nach andern ist jedoch dieser engl.
Titel von dem Distrikt
Clare in
Suffolk hergeleitet.
(lat.,
d. i. klären, bereinigen, freimachen), im Seewesen das Erledigen der Zollanforderungen durch
Anmeldung, Vorlegung der nötigen Papiere, Entrichtung des
Zolls und Empfangnahme der darüber ausgestellten Quittungen oder
Zollklarierungsscheine. Die betreffende
Regulierung bei Aussegeln eines Schiffs heißt die
Ausklarierung,
bei Ankunft desselben die Einklarierung. In der Regel ist die Klarierung des Schiffs Sache des Schiffers, das Ausklarieren
der Ladung Sache des
Befrachters oder
Abladers, das Einklarieren der Ladung Sache des Empfängers. Meistens werden diese Klarierungen
auftragsweise von den
Schiffsmaklern besorgt, welche deshalb auch wohlKlarierer,Schiffsklarierer genannt
werden.
In
London
[* 5] giebt es dafür besondere Zollmakler (custom-house brokers).
ein von
Denner in
Nürnberg
[* 6] um 1700 erfundenes, aber erst 50 Jahre später allgemein in die praktische
Musik
eingeführtes Holzblasinstrument, dessen Intonation durch die Schwingungen eines dünnen Blättchens von Rohr bewirkt wird,
das auf die Öffnung eines schnabelförmigen Mundstücks aufgelegt ist. Dieses Mundstück (Schnabel)
ist in ein birnenförmiges Ansatzstück
(Birne) eingeschoben. Die
Röhre mit den
Tonlöchern, auf der die
Birne steht, endigt
unten in einen
Schallbecher aus. An
Umfang, Fülle und Abstufungsfähigkeit des
Tons ist die Klarinette das vollkommenste
Blasinstrument;
doch kann auf einer und derselben Klarinette nicht aus allen
Tonarten geblasen werden.
Man wendet deshalb Klarinette von verschiedener Stimmung an, vorzugsweise A-,
B- und C-Klarinetten, von denen die erstern beiden die
Töne um eine kleine
Terz oder um eine Sekunde tiefer geben, als sie geschrieben stehen; bei Militärmusiken wendet man auch
die Es-Klarinette an, welche eine kleine
Terz höher klingt, als die
Noten besagen. In akustischer Hinsicht
hebt sich die Klarinette vor allen
Blasinstrumenten dadurch hervor, daß ihrem
Klange die geraden
Obertöne
[* 7] fehlen, wodurch sich mancherlei
Sonderbarkeiten bei accordlichem Zusammenklingen mit andern
Instrumenten ergeben. Sonst kommt sie im Klangcharakter der alten
Trompete (Clarino), nach der sie auch Clarinetto (kleine Trompete) genannt worden ist, gleich.
Abarten
der Klarinette sind das
Bassetthorn (s.d.) und die von Streitwolf in Göttingen
[* 8] erfundenen
Tenor-
und Baßklarinetten. Die Klarinette kommt
in den Werken
Händels und seiner Zeit noch nicht vor und fand erst in der
Wiener Schule ihre eigentliche
Heimat.
(lat. Ordo sanctae
Clarae), Frauenorden, der neben den Minoriten und
Tertiariern als zweiter
Orden
[* 9] des heil.
Franz von Assisi aufgeführt wird (s.
Franziskaner). Stifterin und erste Oberin desselben war
Clara Sceffi, geb. 1193 zu
Assisi
im Kirchenstaate, die, als sie sich verheiraten sollte, 1212 in das benachbarte
Kloster Portiuncula floh, wo
der heil.
Franz mit seinen Anhängern lebte. Unter dem Einflüsse des letztern nahm sie das Bußgewand, entsagte gänzlich
der Welt und stiftete mit ihrer Schwester
Agnes im
Kloster zu St. Damian neben Portiuncula einen
Verein gleichgesinnter Frauen,
aus denen der
Orden der Klarissinnen (auch Damianistinnen genannt) hervorging.
Clara selbst stand unter den schwersten Kasteiungen diesem
Kloster vor bis zu ihrem
Tode, (Gedächtnistag: 12. Aug.).Ihre
Heiligsprechung erfolgte 1255 durch Papst
Alexander IV. Wiewohl die Grundsätze des
Ordens, der 1224 vom heil.
Franz seine Regel
bekam, äußerst streng waren, breitete er sich doch schnell in
Italien,
[* 10]
Frankreich, Spanien
[* 11] und
Deutschland
[* 12] aus. Milderungen der Regel, schon durch
Bonaventura, mehr noch durch
Urban IV., riefen Spaltungen hervor. Die an der ursprünglichen
Regel Festhaltenden nannten sich, im Gegensatze zu den minder strengen
Urbanistinnen, vorzugsweise Klarissinnen oder auch
Niedere Frauen,
oder
Orden der
DemutUnserer Lieben Frauen. Aus den strengen Klarissinnen schieden sich dann wieder verschiedene
Zweige ab, z. B. die von der heil. Colette (s.d.) gestifteten Colettinnen,
bis
Leo X. 1517 die verschiedenen Zweige wieder als Observantinerinnen vereinigte.
Doch entstanden später zwei
Orden von Klarissinnen: der von Franziska von
Jesus Maria 1631 gegründete
Orden der Klarissinnen strengster Observanz,
und dcr vonPeter von
Alcantara 1676 gestiftete
Orden der Klarissen-Einsiedlerinnen (Alcantarinerinnen),
die beständig schweigen, barfuß gehen und kein Leinen tragen sollten. Das erste deutsche
Kloster der Klarissinnen war das 1231 zu
Prag
[* 13] gestiftete, das reichste und besuchteste das zu Neapel.
[* 14] Im ganzen besaß der
Orden 2000 Klöster und noch nach der
Reformation deren 900 allein in Europa.
[* 15] Die noch jetzt in
Italien,
Belgien,
[* 16]
Österreich
[* 17] und
Amerika
[* 18] bestehenden sind
als Erziehungsanstalten von wohlthätigem Einflüsse. Die Kleidung der Klarissinnen ist das graue Gewand der Minoriten
mit einem weißen
Strick als Gürtel;
[* 19]
Kopf und
Stirn sind mit einem weißen
Tuche bedeckt, darüber ein schwarzer Schleier. -
Vgl. Demore, Leben der heil.
Clara von
Assisi (deutsch von Lechner, Regensb. 1857);
Lempp, Die Anfänge des Klarissinnenordens
(in der «Zeitschrift für
Kirchengeschichte», Bd. 13, S. 181 - 245).