der
Schlacht von Komorn (26. April) befehligte er den linken Flügel. Sodann führte er provisorisch das Kriegsministerium, bis
Görgey im Mai zu seinem Nachfolger ernannt wurde, worauf Klapka Kommandant der Festung
[* 2] Komorn wurde.
In den Waaggefechten vom 16. und 21. Juni wie
in den vor Komorn gelieferten großen
Schlachten
[* 3] vom 2. und 11. Juli war Klapka nächst Görgey der
Held des
Tages.
Nachdem dieser mit der Hauptarmee in die Theißgegend abgezogen war, blieb Klapka mit 18000
Mann in Komorn zurück, vernichtete
durch die
Gefechte vom 30. Juli bis 5. Aug. einen
Teil des Belagerungskorps und warf den Rest hinter die Waag
und Neutra zurück. Infolge der Waffenstreckung Görgeys bei Világos (13. Aug.) sah er sich zum Rückzug in die Festung genötigt
und mußte 27. Sept. kapitulieren. Klapka verließ sein Vaterland und hielt sich bald in
Frankreich, bald in der
Schweiz
[* 4] und in
Italien
[* 5] auf. 1866 trat er in preuß. Militärdienst mit dem Range eines Generalmajors
und organisierte bei
Neisse
[* 6] eine ungar.
Legion, mit der er kurz vor
Abschluß des Friedens von
Nikolsburg von Oberschlesien her
die Grenze überschritt, jedoch kein
Gefecht mehr lieferte. Später wurde er amnestiert und in den ungar.
Reichstag gewählt,
wo er zur Partei
Deáks gehörte. Er starb zu
Budapest.
[* 7] Klapka veröffentlichte «Memoiren» (Lpz.
1850),
«Der Nationalkrieg in
Ungarn
[* 8] und Siebenbürgen» (2 Bde., ebd. 1851),
Michael, Journalist und Lustspieldichter, geb. 1834 zu
Prag,
[* 10] studierte daselbst, war seit 1859 Feuilletonredacteur
an Kurandas «Ostdeutscher Post» in
Wien,
[* 11] 1867-69 Specialberichterstatter der
Wiener«NeuenFreienPresse»
[* 12] in
Belgrad,
[* 13]
Italien und
Spanien
[* 14] und begründete 1870 die
«Wiener Montags-Revue», die er bis 1877 leitete. Seitdem lebte er litterarisch thätig in
Wien, wo er starb. 1878 erschien sein erstes und am meisten bekanntes
Lustspiel «Rosenkranz
und Güldenstern». Später folgten die
Lustspiele «Der
Glückshafen» und «Fräulein
Kommerzienrat». Außerdem erschienen von
Klapp:. «Komische
Geschichten aus dem jüd. Volksleben» (Berl. 1859),
«Die Bankgrafen.
Roman aus der Schwindelzeit» (2 Bde., Bern
[* 15] 1877) u. s. w.
Das nachgelassene vieraktige
Lustspiel«Die Komödie
Sr. Durchlaucht» wurde, von
Adolf Gerstmann bearbeitet, 1891 in
Dresden
[* 16] und
Berlin
[* 17] aufgeführt.
eine bewegliche
Brücke
[* 18] (s.
Bewegliche Brücken), deren beweglicher Tragwerkteil (die
Klappe) um eine zwischen
den
Enden desselben befindliche horizontale
Achse drehbar ist. Sie bietet gegenüber den Zugbrücken den
Vorteil der bequemen
Ausbalancierung der
Klappe, sodaß die zu ihrer
Bewegung nötige Kraft
[* 19] nur die Reibungswiderstände des
Triebwerks zu überwinden hat. Letzteres, bestehend aus Handwinde und Zugkette oder -Seil, kann sehr bequem unter der
Klappe verborgen angebracht werden. Wegen dieser
Vorteile werden die Klappbrücke statt der Zugbrücken neuerdings im Festungsbau verwendet.
Ältere Konstruktionen von Klappbrücke finden sich sehr zahlreich in
Holland.
(Valvulae), in der
Anatomie faltenartige Verdoppelungen gewisser innerer
Häute zur Regelung des
Lymph- und Blutstroms;
hierher
gehören die wagentaschenförmigen Klappen der
Lymphgefäße (s. d.), der
Venen (s. d.), der großen
Blutgefäße am
Herzen
sowie die zwei- und dreizipfelige
Klappe im linken und rechten
Herzen. (S.
Herz, Bd. 9, S. 98.) Ebenso befinden
sich im Verdauungsapparat einzelne faltenartige Klappen, welche die Fortbewegung des Darminhalts nur nach einer gewissen
Richtung hin gestatten, wie die Pförtnerklappe zwischen dem
Magen
[* 22] und
Zwölffingerdarm (s.
Magen) und die
Bauhinsche oder Blinddarmklappe
zwischen dem
Dünndarm und dem
Dickdarm. (S.
Darm,
[* 23] Bd. 4, S. 809a.)
bei
Blasinstrumenten die Mechanismen, mittels deren die
Tonlöcher beliebig geöffnet oder geschlossen werden
können. Im 17. bis 18. Jahrh. fanden sie ausgedehnte Anwendung bei allen Holzblasinstrumenten
(Flöte,
Oboe,
Klarinette,
Fagott u. s. w.) zur Erlangung der chromatischen
Töne, die vordem zumeist durch
Halbdecken der
Tonlöcher gewonnen wurden, sowie zur Gewinnung reinerer und gleichmäßigerer Intonation. In der zweiten Hälfte
des 18. Jahrh. wurden die Klappen auch auf die Blechblasinstrumente
(Klappenhorn, Klappentrompete) übertragen, wo sie aber bald
durch die
Ventile (s. d.) verdrängt wurden.
(Crotalus), eine in
Amerika
[* 24] vorkommende, aus wenigen
Arten bestehende Gattung der
Giftschlangen aus der
Familie der Grubenottern (s. d.), tragen am Schwanzende eine
eigentümliche
Klapper, gebildet aus hohlen, lose ineinander steckenden Hornkapseln, die bei rascher Hin- und Herbewegung
des
Schwanzes ein rasselndes
Geräusch verursachen, ähnlich dem geschüttelter trockner
Schoten der Hülsenfrüchte. Die nordamerikanische
Klapperschlange (Crotalus durissus Daud., s.
Tafel:
Giftschlangen,
[* 1]
Fig. 2) ist 1-2 m lang, braun, mit schwärzlichen, schleifenförmigen,
weißgerandeten
Binden auf dem Rücken; sie ist in dem östl.
Teile Nordamerikas durch den Anbau des
Landes und, wie man glaubt,
namentlich durch die Einfuhr der Schweine,
[* 25] die sie eifrigst verfolgen, fast ganz ausgerottet; nur im Westen ist sie
noch häufig. Sie ist ein phlegmatisches, langsames
Tier und beißt nie ungereizt; ihr
Biß ist sehr gefährlich.
Die südamerikanische oder Schauerklapperschlange,
Cascavella(Crotalus horridus Daud.), ist von gleicher
Größe, graubraun, oben mit schwarzbraunen, weißlich gesäumten Rautenflecken. Sie lebt in
Brasilien
[* 26] und Guayana, ist ebenso
gefährlich wie die nordamerikanische Klapperschlange, wird aber von den
NegernSüdamerikas oft gehalten und gezähmt.
(Spondylus), Gattung aus der Ordnung der asiphoniaten Muscheln
[* 27] (s. d.), und
zwar aus der Unterordnung der
Monomyarier, mit un-
Klappmützrobbe - Klare
* 28 Seite 60.392.
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
gleichen Schalen, die stark gerippt und auf den Rippen mit Dornen versehen sind. Das Schloß hat an jeder Seite zwei Zähne,
[* 29] der kleine cylindrische Fuß endigt in eine kleine Scheibe. Von den etwa 160 Arten ist die Hälfte fossil und tritt schon
im Kohlenkalk auf, die lebenden sind vom Mittelmeer an in allen wärmern Meeren vertreten. Die südeuropäische,
Eselshuf (SpondylusgaederopusL.) genannte Art wird gegessen, eine sehr große ostindische Art (SpondylusregiusL.) wurde
früher von den Sammlern teuer bezahlt.