klöben, klieben, kleben, staken, in der
Baukunst
[* 2] das Ausfüllen von Flechtwerk oder Schwartenverschlag in
den Fachwerkswänden und Zwischendecken mit einem Gemenge von
Stroh und
Lehm, wie es häufig bei Scheunen und
Ställen, auf dem
Lande auch für Wohngebäude, verwendet wird, unter dem
Namen der Wellerwände und als Windelböden. Bei
der Konstruktion der letztern (s.
Decke,
[* 3] Bd. 4, S. 857 a) bezeichnet man die Ausfüllung der
Balkenfelder durch mit Langstroh und
Lehm umwickelte
Stakhölzer und die Herstellung des
Lehm-Estrichs (s.
Estrich) als
Klaiberarbeiten
(s. d.).
auch Klöber-,
Kleber-, Staker- oder
Lehmerarbeiten, s.Klaiben. Als Posten des
Bauanschlags (s. d.)
haben sie folgende Preise, wobei die auszustakende
Fläche ohne
Abzug des Balkenholzes einschließlich
Lieferung aller Materialien berechnet wird:
M.
1 qm
Balkendecke (Einschubdecke) mit guten Schalen zu staken, mit nassem Strohlehm oder
Lohe mit
Lehm zu überziehen und mit
naturfeuchtem
Lehm oder Koksasche 13 cm hoch zu beschütten
0,75 - 0,90
1 qm
desgl., jedoch mit Klobenholz zu staken
1,10 - 1,25
1 qm
Kreuzstakung als Zulage
0,10
1 qm
halber Windelboden (s.
Decke) mit gespaltenem Klobenholz mit Strohlehm und
Lehm- oder Aschefüllung
1,55 - 1,70
1 qm
desgl. mit (gespaltenem) Schalenholz, sonst wie vorher
1,40 - 1,60
1 qm
ausgeklöbte Fache mit gutem Klobenholz auszustaken, die
Staken mit Lehmstroh zu umwickeln, die
Fläche außerhalb mit dem
Streichbrette glatt zu reiben, innerhalb mit
Lehm zum Mörtelputz rauh zu bewerfen, einschl. Material
und Rüstung
1,00 - 1,50
1 qm
Lehm-Estrich 8 cm stark zu fertigen und zu glätten, einschl. Material
1,00 - 1,10
1 qm
desgl. 20 cm stark zu fertigen, den
Lehm aufzuschütten, fest zu schlagen und zu glätten, ausschl. Material
0,25 -
0,30
1 qm
Lehm-Estrich mit Teergalle zu streichen, einschl. Material
0,80 - 1,00
1 qm
desgl., die Risse vorher zuzustreichen, nachzuglätten, einmal mit Ochsenblut und einmal mit Teergalle
zu streichen
(Clajus),
Johann, der
Jüngere, Dichter, geb. 1616 zu Meißen,
[* 4] ward in Wittenberg
[* 5] als
Student der
Theologie zum Dichter
gekrönt, ging 1644 nach
Nürnberg,
[* 6] wo er 1647
Lehrer an der Schule zu St. Sebaldus wurde. Seit 1650 Prediger in
Kitzingen,
[* 7] starb er 1656. Klaj war neben
Birken und Harsdörfer ein Haupt der
Nürnberger Dichterschule, gründete mit letzterm
den Pegnitzorden (s. d.) und verfaßte das «Pegnesische
Schäfergedicht» (Nürnb. 1641). Von seinen geistlichen Liedern haben sich einige in
Gesangbüchern erhalten.
Besonders bemerkenswert sind seine sog. «Geistlichen
Trauer- und Freudenspiele», wie «Die
Auferstehung Jesu Christi» und «Die
Höllen- und Himmelfahrt Jesu Christi
nebst darauf erfolgter sichtbarer Ausgießung des
HeiligenGeistes», «Herodes der Kindermörder», «Der
leidende
Christus», «Engel- und Drachenstreit», «Freudengedicht
der seligmachenden
Geburt Jesu Christi» u. s. w., lyrisch-dramat.
Versuche,
die jedenfalls eine gewisse schwungvolle Üppigkeit der poet.
Phantasie, Form und
Sprache
[* 8] bekunden. Eine
Auswahl der Gedichte findet sich in der
«Bibliothek deutscher Dichter», Bd. 9 (Lpz.
1826).
in den deutschen und österr.
Alpen
[* 9] eine enge, tief eingeschnittene Schlucht mit glatt ausgewaschenen
Wänden,
entstanden durch die Erosion
[* 10] des fließenden Wassers. Die bekanntesten sind die Klamm des Schnannerbachs am
Arlberg
(Tirol),
[* 11] 120 m
lang, 10 m breit, von 160 m hohen
Wänden eingeschlossen, die
Peutelsteiner Klamm im Ampezzanerthal (Südtirol),
die Klamm der
Ache in Gastein, die Wimbach-Klamm bei
Berchtesgaden, die
Höllenthal-Klamm im Wettersteingebirge bei Partenkirchen
(Oberbayern), die Lichtenstein- und Kitzloch-Klamm.
In den franz.
Alpen heißt eine solche Klamm
Gorge, in der
Schweiz
[* 12] Schlauche
oder Schlucht. In Graubünden
werden diese Schluchten nach der Klamm des Hinterrheins zwischen dem Rheinwaldthal
und dem Schams Rofla oder Rofna genannt; die
Via mala oberhalb
Thusis ist das großartigste
Beispiel.
ein aus Flach- oder Quadrateisen bestehendes
Stück mit rechtwinklig umgebogenen
Enden, das zur
Verbindung zweier
Konstruktionsteile dient.
Holzklammern dienen namentlich bei
Baugerüsten zur
Verbindung der einzelnen
Hölzer und haben zugespitzte
Enden, die in das Holz
[* 13] eingeschlagen werden.
Steinklammern (zur
Verbindung von
Steinen) haben
stumpfe verdickte
Enden, die an den Kanten mit Widerhaken versehen sind und in Löcher eingelassen werden, die man mit
Blei
[* 14] ausgießt.
oder
Spinnenaffen (Ateles), eine Familie der
Affen
[* 15] der
Neuen Welt, die einen sehr schmächtigen
Körper, sehr lange, dürre
Gliedmaßen und einen an der
Spitze unten kahlen Wickelschwanz haben; an den Vorderhänden fehlt
der Daumen, daher sie wohl auch
Stummelaffen genannt werden. Es sind ausgezeichnet kletternde, sanfte Bewohner der
WälderSüdamerikas, die in 14
Arten von der
Landenge von Panama
[* 16] bis zur
ProvinzSãoPaulo im südl.
Brasilien
[* 17] vorkommen.
Eine der häufigsten
Arten ist der
Coaita(Ateles paniscus Geoffr., s.
Tafel:
Affen der
Neuen Welt,
[* 1]
Fig. 2), ungefähr 110 - 120 cm lang, wovon 70 cm auf den
Schwanz kommen, mit schwarzem, grobhaarigem
Pelz.
Klampe werden auch die starken, an der Schiffswand, auf
Deck oder sonst an
Bord befestigten
hölzernen oder eisernen doppelarmigen Krücken genannt, um welche
Taue oder
Ketten gelegt werden.
Bootsklampen nennt man hölzerne
oder eiserne
Ausschnitte, in die die
Boote gesetzt werden, um in See auf der
Barring (s. d.) oder dem Oberdeck
fest und sicher zu stehen.
Seebad auf Seeland, 10 km nördlich von Kopenhagen,
[* 20] in schöner Umgebung von Buchenwald, hat
Dampfer-
und Bahnverbindung mit der Hauptstadt und wird auch von
Deutschen viel besucht.
Unweit nördlich, durch
den wildreichen Dyrehave getrennt, Skodsborg, ebenfalls Seebad.
oder kurzweg
Klang (das franz. timbre), Bezeichnung für das Qualitative eines
Tons.
Schon frühzeitig wußte
man, daß die Höhe eines
Tons von seiner Schwingungszahl, die
Stärke
[* 21] eines
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
Tons von der Weite seiner Schwingungen abhänge, aber der Klang, d. i. das eigentümliche Unterscheidende gleich hoher Töne verschiedener
musikalischer Instrumente, blieb unerklärt, bis G. S. Ohm (1843) aussprach und Helmholtz («Die Lehre
[* 23] von den Tonempfindungen», 4. Aufl.,
Braunschw. 1877) nachwies, daß die Klangfarbe eines Tons davon herrühre, daß jeder Klang aus mehrern Tönen zusammengesetzt
sei, deren Schwingungszahlen wie die Zahlen in der natürlichen Reihe (1, 2, 3, 4 u. s. w.) wachsen, wobei auch einige Töne
der Reihe fehlen können; der erste dieser Töne ist in der Regel weitaus der stärkste, er ist der Grundton, nach dem man
sich beim Stimmen richtet. Je nach der Anzahl und verschiedenen Stärke der jenen Grundton begleitenden
Partial- oder harmonischen Obertöne
[* 24] wechselt die Klangfarbe; die Partialtöne des Klangs werden mittels eigens gestimmter Hörrohre
oder Resonatoren aufgesucht. Der Phasenunterschied der Teiltöne gegeneinander hat nach Helmholtz keinen Einfluß auf die Klangfarbe, während
König («Quelques expériences d' acoustique», 1882)
glaubt, einen solchen Einfluß nachweisen zu können.