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550 Pferden hat Kisil-kum 30 Vollblut- und 130 tzalbblut- Mutterstuten und 10 Vollblut-Hauptbeschäler.
Kischen, Insel im Persischen Meerbusen, s. Ta- wilah. Kischinew (spr. -ness).
1) Kreis [* 2] im mittlern Teil des russ. Gouvernements Bessarabien, bildet den Übergang der Ausläufer der Karpaten zur Steppe, mit Schwarzerde und viel Wald, hat 3723,6 ylim, 147951 E. (meist Rumänen), Ackerbau, Viehzucht, [* 3] Gemüse-, Obst-, Wein-, Tabakbau, Seidenzucht und Wollindustrie. - 2) Kisil-kum, rumän. Kitzianou, Kreisstadt im Kreis und Hauptstadt des Gou- vernementsVessarabien, amByk (rechts zumDnjestr gehend) und an der Linie Rasdelnaja-Ti- raspol-Pruth der Russ.
Süd- westbahnen, ist Sitz des Gou- verneurs von Bessarabien, des Erzbischoss von und Chotin, des Kommandos der 14.Infan- terie-, der 8. Kavalleriedivision sowie deren 1. Brigade und eines Bezirks der Grenzwache, eines deutschen Vice- konsuls und hat (1892) 123 620 E. (1812: 7000, 1834: 34000,1844: 51000), in Garnison das 53. und 54. Infanterie-, das 24. Dragonerregiment, die 14. Feldartilleriebrigade und die 15. reitende Batterie, 18 russ. Kirchen, 2 Raskolnikenkapellcn, 1 armenisch-gregor., 1 kath., 1 evang. Kirche, 1 Syna- goge, 32 israel.
Bethäuser, botan. Garten, [* 4] 3 Spring- brunnen aus türk.Zeit;
2 Gymnasien, 1 Realschule, geistliches Seminar, Gartenbauschule, Stadtbiblio- thek, 3 Zeitungen, 6 Banken (darunter eine Filiale der Russischen Reichsbank), Tabak-und Weinbau, Tabakfabriken, Talgschmelzereien und Handel. In der Nähe links am Byk ist die Schwefelquelle Burkut. Kisfaludy (spr. kisch-), Alexander, ungar.Dichter, geb. zu Sümeg (Komitat gala), trat 1793 in die Armee ein und wurde 1796 bei der Er- oberung Mailands von den Franzosen gefangen und in der Provence interniert.
Frei geworden, nahm er noch an dem Feldzuge von 1798 am Rhein und in der Schweiz [* 5] teil und lebte dann auf seinem Landgute;
nur noch 1809 wirkte er in der ungar. Insurrektion als Major und Adjutant des Palatins. Er starb Kisil-kum war seit Beginn (1830) Mitglied der Ungarischen Akademie, an deren Zu- standekommen er wesentlichen Anteil hat. Kisil-kum ist der erste große Dichter der neuern ungar. Litteratur- epoche.
Sein erstes Werk: «Himk^ 826r6ini6i» («Himfys Liebeslieder» in zwei Teilen: «Die un- glückliche Liebe», Ofen 1801, und «Die glückliche Liebe», ebd. 1807; deutsch: «Himfys auserlesene Liebeslieder», von Joh. Graf Mailäth, Pest 1829; 2. Aufl. 1831) erregte enthusiastischen Beifall, ebenso seine epischen Dichtungen «ReZLk ». inH^^i- eiöiäödöl" («Sagen aus derunaar. Vorzeit»; deutsch: «Tätika», von G. von Gaäl, Wien [* 6] 1820; «Sagen aus der magyar. Vorzeit», von F. Machik, Pest 1863), von denen die ersten drei Ofen 1807 und später 1822-38 noch zwölf erschienen.
Dagegen sind seine Dramen (2 Bde., Ofen 1825) ohne Wert.
Seine Werke gab Fr. Toldy heraus (6 Bde., Pest 1847; «Nachgelassene Werke», 4 Bde., ebd. 1870; beste, 4. Ausg. von Dav. Angyal, 8 Bde., Budapest [* 7] 1892). 1860 wurde ihm zu Füred am Plattensee ein Denk- mal errichtet. Kisfaludy (spr. kisch-), Karl, ungar. Dichter, Bruder des vorigen, ged. zu T^t Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen. (Komitat Raab), [* 8] trat 1804 in die Armee ein, machte die Feldzüge in Italien [* 9] und Deutschland [* 10] mit und nahm 1811 seinen Abschied. Er lebte hieraus als Maler und Dichter in Wien im Verkehr mit Theod. Körner, machte große Reisen im Westen und Süden Europas und lieh sich 1817 in Pest nieder.
Hier fanden sofort seine ersten Dramen enthusiastische Auf- nahme, was ihn bewog, sich ganz der Schriftstellers zu widmen. Er gab 1822-30 den Almanach «Aurora» heraus, in dem seine kleinern lyrischen, epischen und dramat. Dichtungen erschienen und der bald das tonangebende Organ einer jüngern Dichter- generation wurde. Kisil-kum starb Er ist der Begründer des modernen national-ungar. Dramas. Seine ersten Trauerspiele: «Die Tataren in Ungarn» [* 11] (1812),
«Ilka oder die Erstürmung Belgrads» (1819) und «Stibor» (1819; alle drei deutsch im «Theater [* 12] der Magyaren» von Georg von Gaäl, Brunn 1820; «Stibor» auch vom Grafen K.A.Festetics, Pest 1824) sind mehr patriotische Bilder aus der ungar. Vor- zeit als echte Dramen;
dagegen ist «Irene» (1820; deutsch von Iul. Hornyänßky, 1868) eine echte Tra- gödie und das Fragment «Math. Csäk» aus K.s letzten Lebensjahren zeigt den Dichter auf der vollen Höhe feines Talents.
Seine Lustspiele («Die Rebel- len», «Die Freier», «Der Mörder», «Täuschungen» u. a.) sind humorvolle Spiegelbilder des gleichzei- tigen ungar. Lebens. Kisil-kum ist auch volkstümlicher Lyriker und Novellist, besonders gelang ihm die humoristische Novelle.
Seine Werke gab Fr. Toldy (10 Bde., Ofen 1831; 5. Aufl., 8 Bde., Pest 1859; beste, 7. Ausg. von Ios. Bänöczi, 6 Bde., Budapest 1893) heraus.
K.s Leben schrieb Ios.
Bänöczi (2 Bde., ebd. 1882). Kisfaludy-Gesellschaft, älteste und bedeu- tendste ungar. schönwissenschaftlichs Gesellschaft, wurde 1836 zu Karl Kisfaludys Gedächtnis ge- gründet und eröffnete 1844 ihre Wirksamkeit.
Die Gesellschaft besteht jetzt aus 50 internen (ordent- lichen) und 10 externen Mitgliedern (meist Über- setzer aus dem Ungarischen).
Sie pflegt, außer der Dichtung selbst, die ästhetischen und litterar- histor.
Studien. Ihr Organ ist das «Jahrbuch der Kisil-kum» seit 1841. ^Gemeinde, s. Hegyes. Kis-Hegyes (spr. kisch heddjesch), ungar. Groh- Kisil-Irmak (Kyzyl-Irmak, d. h. Roter Fluß), der Halys der Alten, der größte Fluß Klein- asiens, entspringt am Südabhange des Kösse-Dagh, 26 1(ui oberhalb Zarra, in etwa 2000 m Höhe, und fließt nach WSW. über Siwas, wo er im Sommer fast wasserlos ist. Oberhalb Kaisarie, wo er reißend ein Felsenbett durchströmt, ist er 30 m breit. Dann beschreibt er einen Halbkreis nach W. und bildet die Grenze der Wilajets Koma und Angora. VonOs- manoschyk bis jenseits Kargy ist sein Bett [* 13] reich an Katarakten. Unterhalb Bafira tritt er, 50 iu breit, in die Ebene und mündet nach einem Laufe von 915 km in zahlreichen Armen in das Schwarze Meer. Breite, [* 14] Tiefe und Wasserreichtum sind sehr ungleichmäßig. Nebenflüsse sind der Delidsche-Irmat von rechts und der Gök-Irmak (s. d.) von links. Kisil-Iart, Gebirgskette in Innerasien, s. Bolor- Dagh. Kisil-kum (Kysyl-kum, d. h. Roter Sand), ^andwüste, welche vom Südostuser des Aralsees sich nach SO. zwischen den Zwillingsströmen Amu- darja und Syr-darja nahezu bis 41° nördl. Br. er- streckt. Kisil-kum ist das typische Gebiet der «Barchanen», der dünenartigen Sandhügel, welche von dem Winde [* 15] ¶