334 36,0928 l, in Smyrna ist es anderthalbmal, in Salonichi viermal, in
Varna sechsmal, in Silistria und Rustschuk achtmal
so groß. Das walachische Kieselsinter von 8 (in
Braila jedoch von 20) Bannize hat 680 l, die moldauische Kilá von 20 (in Jassy 22)
ist = 415 l (in Jassy = 456½ l). Während im Binnenverkehr die erwähnten
Maße noch immer üblich sind,
dienen im auswärtigen die französischen
bez. das
Kilogramm. Das
Keléh von
Kairo,
[* 2] 1/8 des dortigen
Ardeb (s. d.), hat einen
Inhalt von 22 7/8 l.
Stadt im
Kreis
[* 3] Ismail des russ. Gouvernements
Bessarabien,
an der nach der Stadt benannten
Kiliamündung der Donau (s. d., Bd.
5, S. 416a), unterhalb Ismail, hat (1892) 9568 E. (meist altgläubige
Russen), Post,
Telegraph,
[* 4] Zollamt, Flußhafen und
Handel.
der
Heilige, der
ApostelFrankens, ein
Schotte, kam mit einigen Gefährten gegen Ende des 7. Jahrh., vom
Papste zum
Bischof der zu bekehrenden
Heiden ernannt, nach
Ostfranken, predigte namentlich in
Würzburg,
[* 5] taufte dort den Frankenherzog
Gosbert, wurde aber, da er dessen Heirat mit seines
BrudersWitwe tadelte, 689 mit seinen Gefährten ermordet. Er gilt als
der erste
Bischof von
Würzburg.
Kupferstecherfamilie des 17. Jahrh. zu
Augsburg.
[* 6] Der bedeutendste war LukasKilian, geb. 1579,
gest. 1637, der zahlreiche
Blätter nach den Gemälden berühmter Zeitgenossen, namentlich nach
Tintoretto, Paolo Veronese
und
Michelangelo gefertigt hat. Sein
BruderWolfgangKilian, geb. 1581, gest. 1662, folgte seinem
Beispiel und machte seine
Studien gleichfalls in
Italien.
[* 7] Sein Sohn war
BartholomäusKilian, geb. 1630, gest.
1696, der bei Matthäus Merian in der
Lehre
[* 8] war und sich besonders durch seine Porträte
[* 9] bekannt gemacht hat.
Andere Kupferstecher
desselben
Namens waren Philipp, der
Bruder von
Bartholomäus Kilian,
Georg und PhilippAndreas, letztere beiden im 18. Jahrh. thätig.
(Kilima in der Suahelisprache =
Berg, ndjaro = böser
Geist), die höchste
ErhebungAfrikas, an der Nordostgrenze
von
Deutsch-Ostafrika. Das 6130 (nach
HansMeyer 5998) m im höchsten Gipfel erreichende
Gebirge steigt in der südwärts gelagerten
größern Hälfte in dreiTerrassen von abnehmender
Breite
[* 10] empor und senkt sich im nördl.
Teil in einem
Zuge abwärts. Viele einschneidende
Thäler führen an der Südseite in die höher gelegenen Zonen.
Die unterste breiteste
Terrasse, das Dschaggaland (s.
Dschagga), liegt als treffliches Kulturland zwischen 1000 und 1800 m;
ihm folgt zwischen 2000 bis 3500
m eine riesige Urwaldregion, an die sich eine Wiesenzone mit Gebüsch
bis 4000 m anschließt. Auf der zweiten
Terrasse erstirbt bei 4500 m alle
Vegetation; die untere Schneegrenze beginnt zwischen 4600 und 4900 m.
Auf der dritten Hochfläche, 4800 m, ruhen der Eisdom des Kibo (der
«Helle») und die gegen 5545 (nach
H.
Meyer 5355) m hohen, furchtbar zerklüfteten Lavafelsmassen des
Kimawensi (der «Dunkle»),
beide getrennt durch einen Sattel
mit sechs
Kegeln. Der Kibo schließt mit einem von Schnee
[* 11] und
Eis
[* 12] bedeckten mauerartigen Kraterrand (5860 m) ab, aus dem vereinzelte
Felskegel, wie die (von
HansMeyer benannte)
Kaiser-Wilhelm-Spitze (6010 m), hervorragen, und der eine 2 km
breite und 200 in tiefe
Senkung mit einem erloschenen Auswurfhügel
und einem mächtigen, nach W. verlaufenden Gletscherstrom
umschließt. Die Gesteinsmasse bilden
Trachyt,
Basalt,
Andesit.
AlleGewässer, die nach S. abfließen, sammeln sich im
Flußbett
des
Pangani (s. d.); im O. entspringen die
Quellen des Tzavo, eines Nebenflusses des Sabaki. (Hierzu Karte:
Kilima-Ndscharo.) Auf der Südseite im Dschaggalande befinden sich die deutschen
StationenMoschi und
Marangu. – Die Existenz
eines
Schneeberges im äquatorialen
Afrika
[* 13] wurde zuerst von dem Missionar Rebmann 1848 entdeckt.
Von der
Decken erstieg ihn 1861 und 1862 bis zu 4600 m, Charles New erreichte 1871 die Schneegrenze; H.
H. Johnston machte 1884 während eines längern Aufenthalts in der Höhe von 3350 m
Exkursionen bis zu den Schnee- und Lavafeldern
und untersuchte
Flora und Fauna eingehend;
GrafTeleki und Ritter von Höhnel gelangten 1887 am Kibo bis zur Höhe von 4800 m.
HansMeyer war nach einem (1887) nicht ganz geglückten Versuch der erste Europäer,
welcher im
VereinmitL. Purtscheller die höchste
Spitze des Kibo erreichte. Am 13., 15. und 21. Okt. unternahm er
die Besteigung des
Kimawensi von verschiedenen Seiten, ohne jedoch die höchste Felsenzinne erklettern zu können. –
Vgl.
H. H. Johnston, The Kilima-njaro Expedition (Lond. 1885; deutsch Lpz.
1886);
im
Bau befindliche Eisenbahn in
Deutsch-Ostafrika (s. d., Bd.
5, S.222a) zur
Verbindung des Hafenplatzes
Tanga mit dem etwa 90 km landeinwärts belegenen Korogwe.
1)
Grafschaft der irischen
Provinz Leinster, zwischen Queen's-County im N.,
Tipperary im W.,
Waterford im S., Wexford und
Carlow
im O., hat 2062,74 qkm und (1891) 87261 fast nur kath. E., gegen 99531 im J. 1881 und 202746
im J. 1841. Die Oberfläche ist größtenteils hügelig, im
Mount-Brandon bis 516 m aufsteigend, enthält aber auch ausgedehnte
Ebenen. Im ganzen ist das Land südwärts zur
Waterford-Bai abgedacht. An der Ostgrenze fließt der
Barrow und sein rechter,
die centrale Ebene durchströmender, schiffbarer Nebenfluß Nore, an der Südgrenze der
Suir dieser
Bai
zu.
Das Klima ist sehr mild und der
Boden größtenteils fruchtbar, vorzüglich am Nore.
Über die Hälfte des
Bodens ist
Weide-,
ein Drittel Ackerland. Man baut Getreide,
[* 16] Kartoffeln und Gemüse. Auch die Schafzucht,
Milchwirtschaft und Flußfischerei
sind von Bedeutung. Bei Castlecomer werden anthracitische
Steinkohlen gewonnen; vorzüglich sind die
Bausteine;
auch Eisenerze kommen vor.
Die Industrie beschränkt sich auf Wollweberei,
der Handel auf landwirtschaftliche Produkte. Kilkenny schickt
zwei
Abgeordnete ins Parlament. –
2) Hauptort der
Grafschaft Kilkenny, Municipalstadt und Parlamentsborough, am Nore und an der
Süd- und Westeisenbahn, an und auf
zwei Hügeln schön gelegen, Sitz eines
Bischofs, hat (1891) 11048 E., gegen 14964 im J. 1881 und 19973 im
J. 1851. Kilkenny besteht aus der irischen Stadt, mit der
Kathedrale (1857 erbaut), und aus der engl. Stadt, mit dem Kastell, hat
noch alte Ringmauern und
Türme, zwei
Steinbrücken, ein mit hohen
Mauern umgebenes Kastell der Familie
Ormond mit Gemäldegalerie, prot.
Kathedrale
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
¶
mehr
335 St. Canice in got.-sächs. Stil, bischöfl. Palast, Gerichtshof, zwei Lateinschulen, mehrere Klöster, das 1682 vom Herzog
von Ormond gegründete College. Es bestehen Brauereien, Marmorschleifereien, Kornmühlen, Fabriken für wollene Decken sowie
wöchentliche Viehmärkte.