lung von vorweltlicher Zeit uns in Lagern von Infusorienerde (s.
Kieselgur) erhalten ist.
Das Kieselsäureanhydrid, SiO2, ist in drei krystallisierten Modifikationen bekannt, als Quarz (s. d.),
Tridymit (s. d.) und
Asmanit (s. d.).
Amorph erhält man es durch
Glühen der
Hydrate. Es ist im
Knallgasgebläse schmelzbar; im
elektrischen Ofen siedet es unterBildung eines bläulichen
Rauchs, der sich zu einer leichten schwach
bläulichen
Substanz verdichtet; von Wasser und Säuren wird es nicht angegriffen, von alkalischen Flüssigkeiten nur das
amorphe.
Durch schmelzende
Alkalien oder Alkalicarbonate wird es in die betreffenden kieselsauren
Salze übergeführt. Ebenso wirken
die alkalischen Erden bei
Glühhitze. Die Kieselsäure bildet mehrere
Hydrate. Von den
Salzen sind nur diejenigen
der
Alkalien löslich. Bringt man die Alkalisalze mit Säuren zusammen, so scheidet sich schwer lösliches gallertartiges
Kieselsäurehydrat, H2SiO3, ab. Selbst
Kohlensäure vermag diese
Zersetzung zu bewirken. Waren die Lösungen der Alkalisilikate
sehr verdünnt, so bleibt die in Lösung, und letztere kann durch Dialyse
[* 2] von gelösten
Salzen befreit
werden.
Beim Eindampfen oder auf Zusatz von
Salzen oder Säuren gehen die löslichen in unlösliche Modifikationen, die Polysiliciumsäuren,
über. Die letztern stellen getrocknet zarte
weiße Pulver dar mit wechselndem Gehalt an Hydroxylwasser, das erst beim
Glühen
völlig entweicht. Die
Salze der Kieselsäure heißen Silikate (s. d.).
eine kryptokrystallinische dichte Quarzmasse, die durch wenig beigemengten
Thon,
Kohlenstoff und
Eisenoxyd
verunreinigt und daher vorherrschend dunkelgrau und schwarz gefärbt ist; er ist unvollkommen dickschieferig, sehr hart und
unschmelzbar.
Weiße Quarzadern ziehen sehr oft nach allen
Richtungen hindurch. Der Kohlenstoffgehalt tritt manchmal als ofenrußähnlicher
schwarzer
Staub oder selbst als anthracitische
Haut
[* 3] von starkem
Glanz auf den Rissen des Gesteins hervor.
Größere organische Überreste finden sich, mit Ausnahme von Graptolithen, nur sehr selten im K. Der sehr deutlich geschichtete
Kieselschiefer hat seine Hauptheimat in den paläozoischen Formationen, im Silur,
Devon
[* 4] und Kulm, wo er in oft mehrere
Kilometer langen Zügen und Lagern auftritt, z. B. im Harz, Vogtland,
Thüringen,
Böhmen,
[* 5] Niederschlesien,
Irland,
Belgien
[* 6] (wo
die Kieselschiefer sogar fast vorwiegend die untere
Etage der
Steinkohlenformation zusammensetzen), weitverbreitet im südl.
Norwegen.
[* 7] Vielfach
ist er hier mit eruptiven Lagern von diabasischen Grünsteinen vergesellschaftet. Die sehr homogenen und ganz tiefschwarzen,
im angeschliffenen Zustande sammetähnlich anzufühlenden Kieselschiefer wurden früher zum Probieren des
Goldes durch den
Strich benutzt
und Probierstein, auch Lydit oder lydischer
Stein genannt, weil sie sich nach Theophrast im lydischen
Gebirge Tmolus als Geschiebe
fanden.
(Silicospongiae), Seeschwämme oder Spongien (s. d.),
deren Skelettelemente nicht wie bei den
Badeschwämmen aus Hornfasern, sondern aus
Kieselsäure bestehen.
Die meist sehr kleinen Hartgebilde, welche entweder isoliert in die Schwammsubstanz eingebettet sind oder zu umfangreichern
Gerüstmassen vereinigt vorkommen, bieten eine für die zahlreichen
Arten sehr charakteristische, überaus große Mannigfaltigkeit
von meist sehr zierlichen Formen, die als
Nadeln,
[* 8]
Anker,
[* 9]
Sterne, Doppelhaken, Keulen,
Kandelaber
[* 10] u. s. w. auftreten
und in der
Systematik dieser
Tiere verwertet werden.
Nach der Gestalt und Gruppierung der Skelettgebilde werden die in mehrere Untergruppen geteilt, welche als Monaktinelliden,
Tetraktinelliden,
Lithistiden und Heraktinelliden bezeichnet werden. Die Monaktinelliden haben nur einachsige Skelettnadeln
von einfachster Form. Hierher gehört der einzige
Vertreter der Spongien im süßen Wasser, die Gattung
Spongilla, der in mehrern nahe verwandten
Arten fast über die ganze Erde verbreitete
Süßwasserschwamm. Er findet sich in
stehenden und fließenden
Gewässern in Form von grünen, rasen- und polsterartigen
Überzügen, massigen Klumpen oder auch
geweihartig verästelten Gestalten und pflanzt sich im
Frühjahr auf geschlechtlichem Wege fort.
Gegen den Herbst zerfällt die ganze Schwammmasse in eine große Zahl von Kleinstücken (Gemmulae), die
eine nach den
Arten sehr verschieden gebaute Hülle besitzen und überwintern,
bez. in den
Tropen während der trocknen Zeit
überdauern und beim Wiedereintritt günstiger Lebensbedingungen aus der Hülle heraustreten und zu den getrenntgeschlechtigen
Schwämmen auswachsen. Die grüne
Farbe dieser Spongien wird durch einzellige
Algen
[* 11] der Gattung Zoochlorella
hervorgebracht, welche im Schwammgewebe leben und zu der Spongie in einem mutualistischen Verhältnis stehen. (S.
Mutualismus.)
über die Süßwasserschwämme schrieben besonders Lieberkühn,
Carter, Veidowsky,
Götte, Marshall u. a. Unter den marinen
Spongien dieser Gruppe sind die
Arten der Gattung Vioa,Bohrschwamm, interessant durch ihre Fähigkeit,
in Kalksteinen und Konchylienschalen zu bohren, sodaß ein Zerbröckeln und Zerfallen des Gesteins die schließliche Folge
ist.
Bei ihrer Häufigkeit ist diese Spongie zu einem bedeutsamen
Faktor bei der Umbildung der Küstengesteine geworden. Die Gruppe
der
Lithistiden oder
Steinschwämme zeichnet sich durch ein aus regellos zusammenhängenden Kieselfäden
und
Netzen bestehendes
Skelett
[* 12] aus; bei den Heraktinelliden oder Hyalospongien
(Glasschwämme, s. d.) bestehen die
Nadeln aus
drei in einem Punkte sich schneidenden
Achsen, deren mannigfache
Veränderung und Reduktion einen unendlichen Reichtum von
Kieselgebilden des sechsstrahligen
Typus hervorbringt. Die Gruppe der
Tetraktinelliden zeichnet sich dadurch aus, daß ihre
Nadeln nach dem vierstrahligen
Typus gebaut sind; vielfach kommt bei ihnen auch eine differenzierte Rindenschicht
vor, in der Kieselkugeln,
Sterne und Ankernadeln liegen. (S.
Tafel: Cölenteraten I, 4b, c, e
u. f.)
ein kieseliger
Absatz heißer
Quellen, bald dicht und fest (eigentlicher Kieselsinter), bald mehr locker und zerreiblich
(Kieseltuff); er bildet als eine durchscheinende bis undurchsichtige, wachsglänzende, muschelig brechende
Masse kompakte Schichten oder stalaktitische kugelige und traubige Gestalten, nicht selten auch Inkrustate von Pflanzenblättern
und
Stengeln von schneeweißer oder unreinweißer, gelblichgrauer
Farbe. In chem. Hinsicht gehört der Kieselsinter nicht zum Quarz,
sondern zu der wasserhaltigen
Kieselsäure (mit 6-10 Proz. Wasser), wie er sich auch hinsichtlich des
leichten spec. Gewichts und des optisch isotropen Verhaltens unmittelbar an die
Opale anschließt. Die bedeutendsten
Ablagerungen
von Kieselsinter finden sich um die zahlreichen heißen
Quellen von
Island,
[* 13] auf der Nordinsel von Neuseeland und im
Yellowstone-Nationalpark
in Nord-
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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