wurde. Ganz besonders ist eigentliches Kieferwürmer noch gesucht zur Teerschwelerei. Kieniges, d. h.
harzreiches Kiefernholz wird wegen seiner Dauerhaftigkeit sehr gut bezahlt. Ganz ausgezeichnet ist dadurch die amerik.
PinusrigidaMill., deshalb zum
Schiffbau vorzugsweise tauglich. Das
Kernholz alter
Kiefern ist meist besonders kienig und gesuchte
Ware. Eine Verkienung des Holzes kann aber auch Folge von Verletzungen oder
Krankheit sein.
Kienzopf,
Kienpest,
Kiefernkrebs, Kiefernräude, eine durch den
Kiefernblasenrost(Peridermium piniWallr.
corticola, eine Äcidienform des Coleosporium senecionisFr.) verursachte
Krankheit der
Kiefer, die meist in der Kronenpartie
am
Stamm oder an den
Ästen vorkommt. Wo das Mycel des
Pilzes hindringt, verschwindet der Zellinhalt, an
dessen
Stelle tritt
Terpentinöl auf, durchtränkt die Wandungen und zerstört das Leben der Zellen, endlich das des ganzen
oberhalb der angesteckten
Stelle befindlichen
Stamm- oder Astteils. Eine ähnliche Verkienung bewirkt auch der Erdkrebs (s. d.)
an den
Kiefern und
Fichten, es findet durch das Mycel wahrscheinlich eine teilweise Umwandlung des Zelleninhalts
und der Zellwandungen in
Terpentinöl statt.
Heinr., Geograph und Kartograph, geb. zu
Berlin,
[* 4] besuchte daselbst die
Universität,
wurde von den 1837–39 in
Kleinasien beschäftigten preuß. Offizieren mit der Redaktion ihrer topogr.
Arbeiten betraut und
bereiste 1841–42 den nordwestl.
TeilKleinasiens. Im Herbst 1845 übernahm er die technische Leitung des Geographischen
Instituts
zu
Weimar,
[* 5] kehrte aber Ende 1852 nachBerlin zurück, wurde 1853 in die
Akademie der Wissenschaften aufgenommen,
hielt Vorlesungen an der
Universität und erlangte an derselben 1859 eine außerord., 1874 eine ord.
die archäol. Karten zu 14 Bdn. des «Corpusinscriptionum latinarum», die
«Cartaarcheologica e statistica dell’Italiacentrale» (4 Bde., Berl.
1880), die
Serie von 8 histor. und physik. Wandkarten in neugriech.
Sprache
[* 10] für die Athenische Gesellschaft zur Volksbildung
(ebd. 1885–90),
die der ganzen Halbinsel
Kleinasiens in 24
Blättern (ebd. 1894) und ein
Atlas der alten Geographie u. d. T. «Formaeorbis antiqui» in 36
Blättern, Heft 1 (ebd. 1893). Seine «Schulwandkarten und physik. Wandkarten»
erschienen bereits in 4.
Auflage (1889),
die «Wandkarte von Altgriechenland»
[* 11] 1892 in 6.
Auflage, außerdem
Hunderte einzelner
Blätter sowie größere zusammengehörige Reihen
von Karten (viele in histor., archäol., sprachwissenschaftlichen
Werken und Zeitschriften).
AußerAbhandlungen in den «Monatsberichten» der
Berliner
[* 12]
Akademie erschien von ihm das «Lehrbuch
der alten Geographie» (Berl. 1878) und «Leitfaden
der alten Geographie» (ebd. 1879). Richard Kiepert, Sohn des vorigen, geb. zu
Weimar, beteiligte sich nach seiner akademischen Studienzeit an den
Arbeiten seines
Vaters, deren neue
Auflagen er jetzt meist
bearbeitet, gab auch selbständig Karten heraus, namentlich einen Schul-Wandatlas der
Länder Europas (mit Höhenschichten, 2. Aufl.,
Berl. 1892), zahlreiche Routenkarten, besonders über
Afrika,
[* 13] und den
«Deutschen Kolonialatlas für den
amtlichen Gebrauch in den Schutzgebieten» (ebd. 1893),
leitete (1875–87) die Redaktion der geogr.-ethnogr. Zeitschrift
«Globus» und hat seit 1877 die wissenschaftliche Leitung von D. Reimers kartogr. Anstalt in
Berlin.
(spr. kjérkegohr),Sören, dän. religiöser Schriftsteller, geb. zu
Kopenhagen,
[* 14] studierte dort
Theologie und
Philosophie, machte 1841 und 1842 wissenschaftliche
Reisen nach
Deutschland
[* 15] und lebte seit 1843 zurückgezogen in Kopenhagen, wo er starb. Durch eine große Zahl geistreich
und anregend geschriebener
Schriften, die sich in immer heftiger werdender
Sprache gegen das «offizielle
Christentum» wandten,
auf subjektive Frömmigkeit drangen und die selbstlose
Hingabe des Einzelnen an
Christus forderten, bemühte
sich Kierkegaard, die dem
Christentum entfremdeten
Kreise
[* 16] demselben wieder zuzuführen.
Von seinen
Schriften sind mehrere ins Deutsche
[* 17] übersetzt, darunter: «Einübung im
Christentum» (3. Aufl. 1863; deutsch von
Bärthold,
Halle 1878),
«Die
Lilien
[* 18] auf dem Felde» (3. Ausg. 1865; deutsch von Bärthold, 2. Aufl.,
ebd. 1885),
oder
Pyritoide, die Schwefel- (auch
Arsen- und
Antimon-) Metalle, die im Gegensatz zu den
Glanzen und
Blenden von
metallischem Habitus, meist gelber, weißer oder roter, selten grauer oder schwarzer
Farbe und (mit Ausnahme des Buntkupferkieses)
spröde und meist härter als
Kalkspat
[* 21] sind.