Khosrev (auch Khosru, grch. Chosroes), zwei pers.
Könige aus der Dynastie der Sassaniden: K. I. (531–579), mit dem
BeinamenAnôscharwân («der Selige»),
war der Sohn des
Königs Kavâdh I. (Kabades), ein bedeutender, gerechter Fürst.
In den ersten Jahren beschäftigte er sich mit der innern Ordnung seines
Reichs, hauptsächlich auch mit
der Durchführung der Grundsteuerregulierung, die sein
Vater begonnen hatte. 540 begann er einen
Krieg gegen Ostrom, fiel siegreich
in
Syrien ein und erzwang nach wechselnden Kämpfen 546 von Justinian einen Waffenstillstand gegen jährlichen
Tribut; 562 kam
es zum Frieden. K. beherrschte das Land vom Euphrat bis zum Indus während eines halben Jahrhunderts.
Gegen das Ende seiner Regierung (572) begann er einen neuen
Krieg gegen Ostrom, der bei seinem
Tode noch nicht beendet war,
aber in der Hauptsache günstig für ihn geführt wurde. Er hinterließ den
Thron
[* 2] seinem
SohneHormizd IV. (579).
K. II., Parvêz («der Siegreiche»),
Enkel des vorigen (591–628), Sohn
Hormizd IV., wurde von Bahrâm,
den er zur Rebellion und zum
Mord seines
Vaters angereizt, verdrängt und konnte der einjährigen Regierung Bahrâms VI. nur
durch die Hilfe des
KaisersMauritius ein Ende machen. Als dieser mit seiner ganzen Familie 602 von
Phokas ermordet worden war,
begann er, um des Wohlthäters
Tod zu rächen, einen
Krieg, der während 20 Jahren den
Osten und
Süden des
Oströmischen
Reichs heimsuchte. Besondern Eindruck hinterließ die Eroberung von
Jerusalem
[* 3] (614) und die Wegnahme des heiligen
Kreuzes.
Erst der kraftvolle
Vorstoß des
Kaisers Heraklius (623) gestaltete die
Lage für die
Byzantiner besser. Der Versuch
K.s, durch ein
Bündnis mit den
Avaren und einen kombinierten
Angriff auf
Konstantinopel
[* 4] Heraklius zur Umkehr zu zwingen, mißlang.
Dieser drang immer weiter in das
PersischeReich ein. Da empörten sich (628) die
Großen gegen den nach Medien geflüchteten
Fürsten und erhoben seinen Sohn Kavâdh II. Schêrôë auf denThron. Kavâdh ließ den
Vater hinrichten
und schloß mit den
Byzantinern Frieden.
oder Iltschi, Stadt in Ostturkestan, am Jurun-kasch oder Khotan-darja, am Südrande des
Tarimbeckens, an der
wichtigen Handelsstraße nach Kaschgar, 1863 Hauptstadt eines Chanats, das 1866 von Mohammed Jakub
Beg von Kaschgar erobert
wurde, seit 1878 wieder chinesisch, zählt etwa 40000 E., die Seidenzucht treiben.
Kumir, Krumir oder Khoumir, auch Akhmair, richtiger Chmir, ein etwa 5500 Mann starkes
Volk im nordwestl.
Teil
von
Tunesien, an der Ostgrenze von
Algerien,
[* 5] auf dem
Berge Chmir des Tabarkagebirges, besteht aus vier
Stämmen.
Drei derselben sind
Araber, die Slul, Mselma und Chia'ia, der vierte, die Dedmaka oder Tádemakka, sind
Berbern. Hauptort ist
Ain Draham. Die Khrumir belästigten die benachbarten Gebiete
Algeriens häufig durch Raubzüge; einen solchen Zug
im März 1881 nahm
die franz. Regierung zum Vorwand der tunes. Expedition. –
Kutu,
Landschaft in
Deutsch-Ostafrika, westlich von
Usaramo, ein gegenOsten weit geöffneter
Bergkessel. Den Westen nehmen die Rufutu-, den Norden
[* 7] die Uruguruberge ein. Hauptfluß ist der Mgeta. Der unausgesetzte Wechsel
der heißen Küstenwinde und der kühlen Berglüfte hüllt in steten Dunst und versetzt das Land in eine so außerordentliche
Feuchtigkeit, daß auf den Feldern der offenen Ebene oder in den Rodungen der
Urwälder die üppigste
Vegetation emporschießt, daß aber der Aufenthalt in den Niederungen selbst für die Eingeborenen wegen der giftigen
Fiebermiasmen verderblich ist. Das gefährliche
Klima
[* 8] und die Raubzüge benachbarter
Stämme entvölkerten das früher von
Karawanen viel besuchte Sungomero am Mgeta. Jetzt dient das am Fuße des Mabrukipasses von fruchtbaren
Ländereien umgebene Mgunda als Raststätte und Handelsplatz. In Kisaki befindet sich eine
Station der Schutztruppe. Khutu produziert
hauptsächlich
Tabak
[* 9] und
Kautschuk. Die Bewohner, die Wakutu, sind schwächlich von Körperbau und wohnen in elenden Hütten.
[* 10]
Kjachta, Handelsplatz im
Kreis
[* 11] Werchne-Udinsk des russ.-sibir. Gebietes
Transbaikalien,
hart an der chines. Grenze, 200 m von dem chines. Stapelplatz
Maimatschin entfernt, liegt in 703 m Höhe auf einer von hohen
Bergen
[* 12] umschlossenen dürren und holzarmen Ebene, zwischen
zwei Hügelreihen und am
Bache Kiachta bildet eine Vorstadt von
Troizkosawsk (s. d.), hat nur etwa 80 kleineWohnhäuser,
[* 13] mehrere Lagerhäuser, eine prächtige
Kathedrale und 900 E. Seit dem
Vertrage von
Nertschinsk mit
China
[* 14] (1689) wurde Kiachta das Centrum
des chines.-russ.
Handels, und war berühmt durch den sog. Karawanenthee, der von dort allein nach Europa
[* 15] eingeführt wurde. Die Bedeutung ist aber seit 1860 gesunken, wo die ganze russ.-chines.
Grenze und die chines. Häfen für den
Handel eröffnet wurden. 1891 wurden in Kiachta noch eingeführt für 14,48 Mill. Rubel
chines. Waren, davon 12,24 Mill. Rubel
Thee; und ausgeführt für 3,45 Mill. Rubel russ. Waren, davon 1,63 Mill. Rubel Edelmetalle.
Provinz im südöstl.
China, wird im S. von Kwang-tung, im W. von
Hu-nan, im N. von
Hu-pe
und
Ngan-Hwei, im O. von
Tsche-kiang und
Fu-kien begrenzt und vom Jang-tse-kiang berührt. Kiang-si zählt etwa auf 180000 qkm 24½
Mill. E. und ist gebirgig, aber fruchtbar infolge seiner guten
Bewässerung. Hauptfluß ist der Kan-kiang,
der wie alle andern sich in den großen Pojangsee ergießt. Hauptstadt ist Nan-tschang mit etwa 100000 E.; wichtig sind Schao-tschou,Ho-kou (Hu-kou) am Kwei-ki und die berühmte kaiserl. Porzellanmanufaktur von
King-te-tschin. Ferner gehört zu Kiang-si der Vertragshafen
Kiu-kiang. Die wichtigsten
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
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