der 5 km langen
Strecke von
Neustadt-Magdeburg bis
Buckau, der bald darauf die
StreckeNeustadt-Hamburg folgte. Später wurde
auf allen größern
Strömen Kette eingerichtet. Am gewaltigsten ist die auf den
Kanälen und
Flüssen der
Vereinigten Staaten
[* 2] von
Amerika
[* 3] (Eriekanal, Delaware und Hudsonkanal, Schuylkill und Delaware) entwickelt. Welche Ersparnis an
Transportkosten durch Anwendung von Dampfkraft bei der
Flußschiffahrt erzielt wird, beweist die
Thatsache, daß die Kosten
der Zugkraft nach
Meitzens Untersuchungen bei einem Schifte von 7000 Ctr.
Tragkraft unter gleichen
Bedingungen pro Centner und
deutsche Meile (7,5 km) für den Pferdezug 0,16
Pf., für Dampfkraft
(Schlepper) 0,04
Pf. und bei Drahtseiltransmissionen
0,01 bis 0,02
Pf. betragen. Das
Drahtseil
[* 4] (s. d.) wurde zuerst in
Amerika und
Belgien
[* 5] von O. de Mesnil angewandt und von
Max Eyth
verbessert.
eine früher in mehrern
Armeen gebräuchliche Strafart für besonders schwere Verbrecher. Sie bestand
darin, daß der Verurteilte während der ganzen Strafdauer oder eines
Teiles derselben mittels einer eisernen
Kette an eine
Wand oder
Säule, oder an den Wagen des Profossen angeschlossen, oder an eine Karre geschmiedet wurde.
Die
Strafe wurde in der preuß. Annee in milderer Form unter der Bezeichnung Festungsbaugefangenschaft
vollzogen. Durch das Militärstrafgesetzbuch für das
Deutsche Reich
[* 9] ist Zuchthausstrafe an ihre
Stelle getreten. Auch in der
österr.
Armee besteht diese
Strafe nicht mehr.
Gotthard, letzter Ordensmeister im
Deutschen Ordensstaate Livland
[* 11] und erster
Herzog von
Kurland und Semgallen, geb. um 1517 in Westfalen,
[* 12] kam 1537 nach Livland, wurde 1557
Komtur von
Fellin und schloß mit
Polen das
verhängnisvolle Schutz- und Trutzbündnis zu Poswol gegen
Rußland. Nach dem
EinfalleRußlands in Livland wurde Kettler 1559 zum
Ordensmeister erwählt. Indessen hielten die
Polen ihr
Bündnis nicht, und durch die sich kreuzende Politik
der deutschen Häupter des livland. Ordensstaates wurde letzterer ein Zankapfel der
Schweden,
[* 13]
Polen, Dänen und
Russen, die
sich in das Land teilten. Kettler wurde 1562 von
Polen mit Semgallen und
Kurland, das zum Herzogtum erhoben wurde, belehnt
und starb in Mitau.
[* 14] K.s Nachkommen herrschten bis 1737 in
Kurland (s. d.).
Stadt im Landkreis
Essen
[* 15] des preuß. Reg.-Bez.
Düsseldorf,
[* 16] an der
Ruhr und den Linien Essen-Kettwig-Düsseldorf
und Essen-Kettwig-Mülheim der
Preuß.
Staatsbahnen
[* 17] (2
Bahnhöfe),
[* 18] hat (1890) 5293 E., darunter 1685 Katholiken und 35 Israeliten,
etv.H., hinter den lat.
Namen von Naturobjekten
Abkürzung für
Heinrich Kuhl (geb. 1797 zu
Hanau,
[* 21] gest. 1821 in
Batavia)
[* 22] und J.L.van Hasselt, einem
Holländer, welche zusammen als Naturforscher Niederländisch-Indien,
besonders Java bereisten.
oder
Häretiker, nach kath. Sprachgebrauch alle, die von der als rechtgläubig
allgemein anerkannten Kirchenlehre abweichen. Der deutsche
Name ist aus dem Worte
Katharer (s. d.) entstanden und kommt zuerst
bei den Minnesängern des 12. Jahrh. vor. Von den Ketzer werden unterschieden die Ungläubigen
(lat. infideles), d. h. alle diejenigen, die keine
Christen sind, die
Apostaten (s.
Apostasie) und die Schismatiker,
oder diejenigen, die sich von der Einheit der
Kirche in Ritus und
Verfassung absondern. (S.
Häresie.) Der
Ausschluß der Ketzer erschien
der
Kirche schon im 2. Jahrh. den Gnostikern gegenüber als eine notwendige Maßregel der
Selbsterhaltung, deren Vollziehung in die
Hände der
Bischöfe gelegt wurde.
Todesstrafen wurden von der weltlichen Gerichtsbarkeit vollzogen. Massenhafte Ketzerprozesse begannen im 13. Jahrh.
Auf der Kirchenversammlung zu
Toulouse
[* 26] (1229) wurden durch
Gregor IX. die Ketzergerichte angeordnet und eigene Ketzermeister
mit unumschränkter
Vollmacht bestellt, die sich durch zahllose Gütereinziehungen und Hinrichtungen furchtbar
machten, wie in
Deutschland
[* 27] Konrad von
Marburg
[* 28] (s. d.). Die Kreuzzüge gegen die
Albigenser (s. d.) und gegen die
Stedinger (s. d.)
und später gegen die
Hussiten (s. d.) waren
Kriege zur Vernichtung der Ketzer.
Seit der
Reformation wurden vornehmlich die
Protestanten in
Frankreich,
Spanien,
[* 29]
Portugal, den span.
Niederlanden, den österr.
Erblanden,
Böhmen,
[* 30]
Bayern
[* 31] und den geistlichen Territorien
Deutschlands
[* 32] als Ketzer verfolgt. Noch am Ende des 17. Jahrh. stifteten
die Beichtväter
Ludwigs XIV. solche Ketzerverfolgungen an, am Anfange des 18. fanden die Bluttage in
Thorn
[* 33] statt, und bald
nachher vertrieb der Erzbischof Firmian (s. d.) die evang.
Salzburger.
Neue Greuelthaten erhoben sich 1815 in
Frankreich gegen die
Reformierten, und 1837 mußten die
evang. Zillerthaler nach
Preußen
[* 34] auswandern. In
Florenz
[* 35] wurde noch 1852 gegen die evang. Eheleute Madiai die Galeerenstrafe
verhängt, und in
Spanien wurden bis zur Vertreibung Isabellas II. (1868) evang.
Christen mit Kerkerhaft belegt. Im ersten
Zeitalter der
Reformation unterschied man auch noch in der
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.
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