Kernsdorfer
Höhe, der höchste Gipfel (313 m) der preuß. Provinz Ostpreußen, [* 2] liegt etwa 15 km südlich von Osterode [* 3] auf der ostpreuß.
Seenplatte.
Höhe, der höchste Gipfel (313 m) der preuß. Provinz Ostpreußen, [* 2] liegt etwa 15 km südlich von Osterode [* 3] auf der ostpreuß.
Seenplatte.
s. Seife.
s. Formerei [* 4] (Bd. 6, S. 978 b).
eine von Laurent 1836 veröffentlichte Anschauung über die Natur der organisch-chem. Verbindungen. Nach ihr liegen ihnen aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehende Stammkerne zu Grunde, aus denen die übrigen organischen Verbindungen entweder infolge Anlagerung anderer Elemente oder infolge Substitution von Wasserstoffatomen durch andere Elemente oder durch zusammengesetzte Radikale, wie Amid, Nitryl u. s. w., hervorgehen. Durch diese Substitutionen entstehen die abgeleiteten Kerne.
Die Kerntheorie fußt vor allem auf den Thatsachen der Substitution und sieht den «Kern» als das die Eigenschaften der Verbindungen im wesentlichen Bestimmende, die Veränderungen, die der Kern durch Substitutionsvorgänge erleidet, als das weniger Wichtige an und will damit eine rationelle Klassifikation der organisch-chem. Körper erreichen. Sie hat nie allgemeine Zustimmung gefunden, doch wurde sie von Gmelin der Bearbeitung des organischen Teils seines großen Handbuchs zu Grunde gelegt.
s. Tuch. ^[= # allgemeine Bezeichnung für breite Gewebe, z. B. Leintuch, Segeltuch, Packtuch, Haartuch, Nesseltuch ...]
s. Festungen I.
in der permanenten Befestigung Bezeichnung für größere Reduits, die namentlich in der Neupreußischen Befestigungsmanier vorkommen.
Mönch in St. Gallen, der eine noch erhaltene Interlinearversion der Benediktinerregel und die sog. Keronischen Glossen (lat.-deutsches Wörterbuch) um 750 verfaßt haben soll.
s. Petroleumäther.
türk. Insel, s. Karpathos.
DC., Pflanzengattung aus der Familie der Rosaceen (s. d.), Abteilung der Spiräeen, mit nur einer Art, einem Strauch aus Japan [* 5] (Kerria japonica. DC.), der zu einem der verbreitetsten und beliebtesten Ziersträucher der Gärten geworden und in Deutschland [* 6] unter dem Namen Goldröschen und Goldnessel, japanische Frühlingsrose, Judenpappel bekannt ist. Der Strauch, der in jedem Boden ohne besondere Pflege gedeiht, hat rutenförmige, grüne Stämmchen und Zweige, eiförmige, gesägte Blätter und schön goldgelbe Blumen, die bei dem kultivierten Strauch gewöhnlich gefüllt sind, beim wilden aus einer fünfblätterigen Blumenkrone bestehen. Die Vermehrung wird leicht durch Ausläufer oder krautartige Stecklinge bewirkt.
Kerry,
die südwestlichste
Grafschaft
Irlands, in der
Provinz Munster, zwischen der Mündung des Shannon, den
Grafschaften
Limerick und
Cork und dem Atlantischen Ocean, hat 4799,07 qkm und (1891) 179 136 E., gegen 201 039 im J. 1881 und 294 095
im J. 1841. Kerry
ist, namentlich im südl.
Teile, eine der gebirgigsten Gegenden
Irlands, reich an Naturschönheiten.
Der Mangerton im
Süden der Stadt
Killarney ist 840 m hoch und trägt auf seiner
Spitze einen kleinen See, des
Teufels Punschbowle
(Devil’s
Punch
Bowl) genannt.
Die westlichern Macgillycuddys-Reeks erreichen im Gurran-Tual oder Carrantuo-Hill 1040 m Höhe, die bedeutendste in ganz
Irland.
Außer dem Shannon sind die bedeutendsten
Flüsse
[* 7] der Maine, Laune und Roughty. Der Laune führt
in die Dinglebai die Wasser der berühmten Seen von
Killarney (s. d.). Im Norden
[* 8] dieser romantischen Berggegend, in der
Devon
[* 9] das vorherrschende Gestein ist,
breitet sich die centrale Ebene aus, jenseit welcher wieder
Berg- und Hügelland aufsteigt.
Der
Boden ist hier zum
Teil fruchtbar; doch steht
der Ackerbau hinter der Viehzucht
[* 10] zurück. Viel Hafer
[* 11] und
Butter geht nach
England. Man gewinnt Kupfer,
[* 12] auch
Blei
[* 13] und Eisenerze kommen vor, und auf der
Insel
Valentia werden
Schiefer- und Fliesensteine
gebrochen.
Industrie fehlt. Der Fischfang beschäftigt gegen 500 Boote. Kerry
schickt vier
Abgeordnete in
das Parlament. Hauptstadt ist
Tralee (s. d.).
oder Kersantōn, ursprünglich die Lokalbezeichnung für ein viel zu Bauzwecken benutztes Gesteinsvorkommnis der Bretagne, jetzt vielfach Synonym für sehr feinkörnigen Glimmerdiorit, d. h. für eine Felsart, die in erster Linie aus Plagioklas und Magnesiaglimmer besteht, wozu sich noch Augit, [* 14] Hornblende, [* 15] Calcit, Erzkörnchen u. s. w. gesellen. [* 1] Fig. 1 der Tafel: Dünnschliffe in mikroskopischer Vergrößerung zeigt den Dünnschliff eines Kersantit von Cierva in Asturien bei gekreuzten Nicols im polarisierten Licht. [* 16] Der Kersantit besitzt dunkle Farbe und große Zähigkeit. Er tritt in schmalen, weithin ziehenden, eruptiven Gängen auf, z. B. in den krystallinischen Schiefern des Erzgebirges, im Oberharz, in Nassau, den Vogesen, der Bretagne, im niederösterr. Waldviertel, in Asturien.
soviel wie Maria-Theresienthaler (s. d.).
(engl., spr. körrsĕ) oder Kirsey, ein grober, glatt gewebter, tuchartiger Stoff, der nur gewalkt und gerauht, aber nicht geschert ist und zu Soldatenmänteln u. s. w. verwendet wird.
Der Name stammt von dem Ort in der Grafschaft Kent.
(eigentlich Benkert), Karl Maria, Schriftsteller, geb. erlernte in Pest den Buchhandel, bereiste den Orient und Deutschland, wandte sich dann kurze Zeit der militär. Carrière zu und lebte seit 1844, mit litterar. Arbeiten beschäftigt, in verschiedenen Städten Italiens, [* 17] der Schweiz, [* 18] Frankreichs, Englands, Österreichs und Deutschlands. [* 19] Er starb 23. Jan. 1882 in Budapest. [* 20] K.s Hauptverdienste bestehen in seinen deutschen Übersetzungen ungar. Dichter, wie Petöfi, Arany, Jókai u. a.; außerdem schrieb er: «Silhouetten und Reliquien» (2 Bde., Prag [* 21] 1861–63),
«Spiegelbilder der Erinnerung» (Lpz. 1869),
«Große Leute, kleine Schwächen» (Berl. 1871),
«Petöfis Tod» (Lpz. 1880) u. a. Verdienstvoll, aber nicht stets verläßlich sind seine Werke: «Ungarn [* 22] betreffende deutsche Erstlingsdrucke 1454–1600» (Budapest 1880) und «Ungarns deutsche Bibliographie 1801–60» (beschlossen von G. Petrik, ebd. 1886).
1) Landzunge im Südosten der zum russ. Gouvernement Taurien gehörigen Halbinsel Krim, [* 23] ein Steppenland mit Lehmboden und ohne Wald, gehört größtenteils zum Kreis [* 24] Feodosia. Im Altertum gehörte sie zum Bosporanischen Reich (s. Bosporus) und war von der übrigen Krim durch den sog. Bosporschen Wall getrennt. – 2) Die Straße von Kertsch oder Straße von und Jenikale, früher Straße von Kaffa oder Feodosia, im Altertum der Kimmerische (Cimmerische) Bosporus, [* 25] wird von der Landzunge und der ihr gegenüber liegenden Halbinsel Taman gebildet und verbindet das Asowsche mit dem Schwarzen Meer. In der Mitte erweitert sie sich westlich in die Bucht von und östlich in die Bucht von Taman. Sie ist 40 km lang und 4–37 km breit. – 3) Hafenstadt an der Bucht von Kertsch, amphitheatralisch am Fuße des Berges
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
Mithridates, ist Sitz der Grenzwache und mehrerer Vicekonsulate (darunter Deutschlands), bildet mit Jenikale und einigen andern Ortschaften die Stadthauptmannschaft Kertsch (163,8 qkm) und hat mit diesen zusammen (1832) 27 512 E., breite Straßen mit schönen Anlagen, 2 russ., eine griech., eine kath. Kirche, Synagoge, Gymnasium, Museum für Altertümer, 2 Zeitungen; Naphtha-, Cement- und andere Fabriken, Gewinnung von Salz [* 27] (aus den benachbarten Salzseen) und Bausteinen, Fischfang, Handel, 2 Banken und Dampfschiffahrtsverbindung mit Feodosia, Berdjansk und Anapa. 5 km südwestlich der Stadt liegt das Fort und 10,6 km östlich die Stadt und Festung [* 28] erster Klasse Jenikale (türk., «Neue Festung»),
an Stelle des alten Parthenion, in der Nähe des Berges Chronowaja. Durch die Befestigung von Norden und Süden bildet Kertsch ein großes verschanztes Lager, [* 29] das feindlichen Schiffen den Eingang ins Asowsche Meer völlig versperrt. Für die Umgegend charakteristisch sind die Schlammvulkane. In der Nähe finden sich zahlreiche Kurgane und Trümmer alter Bauten (der Palast und das Grabmal des Königs Mithridates u. a.), die für Ausgrabungen ergiebig sind. – An der Stelle von Kertsch stand das alte Panticapaeum, eine Kolonie von Milet. Sie wurde später Hauptstadt des Bosporanischen Reichs und erhielt den Namen Bosporus. 1318 kam sie unter dem Namen Cerchio an die Genuesen, Ende des 15. Jahrh. an die Türken, deren Kriegshafen Kertsch wurde, 1773 an Rußland. 1821 wurde die Stadthauptmannschaft Kertsch errichtet. 1855 wurde Kertsch von den Engländern und Franzosen verwüstet. Die neuen Festungswerke sind nach den Entwürfen Todlebens hergestellt.