daselbst. K.s bedeutendstes Werk ist das «Handbuch der metallurgischen
Hüttenkunde» (3 Bde.,
Freiberg
[* 2] 1855-56; 2. Aufl., 4 Bde.,
ebd. und Lpz. 1861–65). Unter seinen übrigen
Schriften sind hervorzuheben: «Der Oberharz, ein Wegweiser beim Besuche der
Oberharzer Gruben» (Clausth. 1852),
«Fortschritte in der metallurgischen Probierkunst in den J. 1882–87»
(ebd. 1887). Mit
Stohmann bearbeitet er Muspratts
«Chemie in Anwendung auf Künste und
Gewerbe» (4. Aufl., Braunschw. 1886–88).
Seit 1859 ist Kerl Mitredacteur der«Berg- und Hüttenmännischen
Zeitung».
(spr. -deck-),Inselgruppe im
Großen Ocean, zwischen der Nordinsel Neuseelands und den
Tonga-Inseln,
mit einer
Fläche von 55 qkm, wurde 1886 von den Briten in
Besitz genommen.
Raoul und Macaulay sind fruchtbar,
Curtis,
Havre
[* 3] und Esperance nur Felsenriffe.
Ein Versuch, die
Inseln zu kolonisieren, welcher 1889 von Neuseeland aus gemacht
wurde, scheiterte, da die Ansiedler nach kurzer Zeit dem Hungertode nahe waren.
1) Die südöstl.
ProvinzPersiens, zwischen Seistan und
Belutschistan im O., Farsistan im W.,
Chorassan
und
Irak-Adschmi im N., gehört im N. der centralen Salzwüste (Wüste
Lut) an; der südl.
Teil ist Bergland, durch den Koh-rud
gebildet, welcher die
Provinz quer durchzieht. Den Südwesten bilden Randketten wie Baschkerd-Koh u. a. Das Sarhadd-Hochland
vermittelt den Übergang nach
Belutschistan. Wo die Südküste nach N. und NW. umbiegt, entsteht ein schmaler Küstenstrich,
der mit den dahinter aufsteigenden
Stufen Mogistan, d. h.
Dattelland, genannt wird.
Das Klima gilt für ungesund; indes sind einige
Striche in Narmaschir so gesund wie
Schiras. Hauptprodukte
sind
Baumwolle,
[* 4] Weizen, Gerste,
[* 5]
Gummi, vorzügliche
Datteln, Schaf- und Ziegenwolle. Der
Teil östlich von
der
Straße vom wichtigen Hafenort
Bendarabbas (s. d.) nach Kerman ist von geringer Bedeutung und sehr spärlich bewohnt. –
2) Hauptstadt Kerman, die größte Stadt in Südostpersien, liegt in 1686 m Höhe, im S. der Wüste, hat 45 000 E.,
Mohammedaner, und zwar
Perser
(Tadschiks), Kurden,
Hindu und Armenier sowie 1500 Parsen, zahlreiche Moscheen,
Bäder und
Bazare. Man verfertigt Seidenstoffe, namentlich
Atlas,
[* 6] Shawls aus Schafwolle und namentlich aus Ziegenhaaren, Wolldecken
und
Teppiche. Kerman ist Knotenpunkt mehrerer Karawanenstraßen, von denen die nach Herat und Kandahar den pers.
Handel mit
Indien, die nach W. und S. gerichteten den
Verkehr mit
Schiras und dem
Persischen Golf vermitteln.
oder Kermanschahan (arab. Karmisin), Hauptstadt der pers.
ProvinzArdilan, am westl. Ufer eines Nebenflusses des Gamas, in 1470 m Höhe an einem Bergabhange
emporgebaut und von verfallener Backsteinmauer eingeschlossen, hat etwa 32 000 E.
(arab.),
Kermeskörner (Grana kermes), auch Scharlachkörner genannt, die erbsengroßen
trächtigen Weibchen der Kermesschildlaus
(Lecanium ilicisL.), die durch Anbohren und Aussaugen der im südl. Europa
[* 8] und
im
Orient einheimischen
Kermeseiche(Quercus cocciferaL.) sich ernährt. Man sammelt die Weibchen gegen Ende des
Monats Mai
ein, tötet sie und bringt sie in getrockneter Gestalt unter dem
Namen von in den
Handel, weil sie namentlich
früher (vor dem Bekanntwerden der roten
Teerfarben) in der Färberei zur Hervorbringung eines bräunlichen Dunkelrots und
zur Bereitung einer geringern Sorte von
Karmin benutzt wurden. Kermes kosten (1892) im
Großhandel 13 M. das
Kilogramm. Nicht zu
verwechseln mit diesem Farbstoff sind die
Kermesbeeren (s.Phytolacca).
mineralischer (Kermes minerale), s.
Antimonsulfür. ^[= Dreifach-Schwefelantimon, Sb2S3, existiert in einer krystallinischen schwarzen und einer orangeroten ...]
im gewöhnlichen Leben Bezeichnung für die im Innern einer
Fruchthülle liegenden Samen,
[* 9] wie Kirschkern, Nußkern u. s. w.,
bei
Bäumen soviel wie
Kernholz (s. Holz,
[* 10] Bd. 9, S. 304 a).
In der Gießerei
[* 11] ist Kern derjenige
Teil der Form, der bei Anfertigung nicht völlig massiver Gußstücke
zur Erzeugung der Hohlräume dient. Gewöhnlich wird erst die eigentliche Gußform (s. d.) hergestellt und dann der Kern oder
die
Kerne eingelegt, oder es wird, wie dies meist beim
Statuen- und Glockenguß geschieht, zunächst der Kern aufgebaut und um
denselben die eigentliche Form gelegt. Bei einer Schraubenspindel nennt man Kern den Cylinder
an sich, ohne die über ihn hervorragenden
Gewindegänge; bei Röhrenpressen ist Kern soviel wie Dorn (s. d.).
BeimPferd
[* 12] ist Kern gleichbedeutend mit
Kennung (s. Pferd);
ferner wird Kern der dichtere
Teil im
Kopf der Kometen (s. d.) genannt; endlich ist Kern auch soviel wie
Rahm (fette
Milch), über den Kern der Zelle s. d.
Heinr., niederländ. Indolog und Sprachforscher, geb. auf
Java, ward in
Holland erzogen, widmete sich auf den
UniversitätenLeiden
[* 13] und
Berlin
[* 14] namentlich dem
Studium des Sanskrit, war
1858–62
Lehrer am
MastrichterAthenäum, begab sich dann nach
London
[* 15] und von da 1863 nach
Benares als Professor
am dortigen Sanskritkolleg. 1865 wurde er als Professor nach
Leiden berufen. Von seinen
Arbeiten auf dem Gebiete des Sanskrit
sind zu nennen: die
Ausgabe des astrolog. Werkes «Brihat-Samhitâ» von
Varâhamihira (Kalkutta
[* 16] 1865),
von dem 1870 fg. eine
engl.
Übersetzung erschien; dieAusgabe des «Âryabhatîya with the commentary Bhatadipikâ»
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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mehr
(Leid. 1874); die Abhandlung «Over de jaartelling der zuidelijke Buddhisten» (Amsterd.
1873),
«Geschiedenis van het Buddhisme in Indië» (2 Bde., Haarl. 1881–83; deutsch von H. Jacobi, Lpz.
1882–84),
die Ausgabe der «Jâtakamâlâ» (Bost. 1891) u. s. w. Von seinen übrigen,
sich teils auf orient., teils auf germanistische Studien gründenden Arbeiten sind hervorzuheben: «Zur Erklärung der altpers.
Keilschriften» (in der «Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft», 1869),
«Notes on the Frankish words» (in der Hesselsschen Ausgabe der «Lex Salica», Lond. 1880) und
die nach Grimms Grundsätzen bearbeitete «Niederländ. Schulgrammatik»
(7. Aufl., Amsterd. 1884).
Herm., Pädagog der Herbartschen Schule, geb. zu Jüterbog,
[* 20] wurde 1846 Lehrer am Pädagogium zu Halle,
[* 21] 1848 Professor
am Gymnasium zu Coburg,
[* 22] wo er von 1853 ab zugleich die Alexandrinenschule, eine höhere Töchterschule,
leitete. Von 1853 bis 1856 redigierte er die «PädagogischenBlätter». 1861 wurde er Direktor der Realschule erster Ordnung
zu Mülheim
[* 23] a. d. Ruhr, 1865 Direktor der Luisenstädtischen Gewerbeschule (jetzigen Oberrealschule) zu Berlin.
Seit 1876 war er Direktor des königl. Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums und (bis 1879) zugleich der königl.
Realschule zu Berlin. Er starb 4. Juli 1891 in Bruneck in Tirol.
[* 24] Von seinen Schriften sind zu erwähnen die Programmabhandlungen
«De Leibnitii scientia generali» (Halle 1847),
«Die
philos. Propädeutik in Verbindung mit dem mathemat. und physik. Gymnasialunterricht» (ebd. 1861),
«Die
Konzentration des Unterrichts und die Realschule» (Mülh. a. d. R. 1863) und «Zur
Realschulfrage» (Berl. 1869),
ferner seine «Naturlehre, methodisch bearbeitet für den elementaren Unterricht»
(Halle 1853) und sein «Grundriß der Pädagogik» (Berl. 1873; 4. Aufl. 1887),
sowie verschiedene pädagogische Aufsätze der
von ihm mit H. J. Müller herausgegebenen «Zeitschrift für das Gymnasialwesen».
Jak. Konr., schweiz.
Staatsmann und Diplomat, geb. 1808 zu Berlingen (Kanton
[* 25] Thurgau),
studierte 1825–31 in Zürich,
[* 26] Basel,
[* 27] Berlin, Heidelberg
[* 28] und Paris
[* 29] Rechts- und Staatswissenschaften,
widmete sich dann, 1831 in die Heimat zurückgekehrt, der Advokatur und wurde 1832 in den thurgauischen GroßenRat, bald darauf
in den Erziehungsrat gewählt. Von 1833 bis 1848 vertrat er seinen Heimatskanton in der eidgenössischen
Tagsatzung, in der er 1845–47 als energischer Bekämpfer des Sonderbundes (s. Schweiz) eine wichtige Rolle spielte. Als
(1847) der Sonderbund besiegt war, war Kern an dem neuen Verfassungsentwurf in hervorragender Weise beteiligt, und nachdem dieser
12. Sept. 1848 angenommen worden war, wurde er, der inzwischen für kurze Zeit als eidgenössischer
Gesandter in Wien
[* 30] fungiert hatte, in die neugeschaffene Bundesversammlung gewählt. Nach dem Aufstand der Neuenburger Royalisten
(3. Sept. 1856) gelang es Kern als außerordentlichem Gesandten, Napoleon III. zu einem für die Schweiz
[* 31] günstigen Vergleichsvorschlag
zu
bestimmen; auch nahm er an der Konferenz in Paris zur Lösung der Neuenburger Frage als Delegierter
der Schweiz teil.
Seit 1857 war Kern außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister der Eidgenossenschaft in Paris und erwarb sich
in dieser Stellung hohes Ansehen in seiner Heimat wie im Auslande. 1882 nahm er seine Entlassung und verbrachte seine letzten
Jahre abwechselnd in der Heimat, in Paris und in Zürich,
wo er starb. Von seiner Thätigkeit zeugen
der 1864 abgeschlossene Handelsvertrag zwischen Frankreich und der Schweiz, der Vertrag zum Schutz des litterar. und künstlerischen
Eigentums, der Auslieferungsvertrag von 1869 und der Vertrag zum Schutz der Grenzwaldungen. Während der Belagerung von Paris
1870–71 trat Kern mehrmals kräftig für den Schutz der ausländischen Einwohner gegenüber den fremdenfeindlichen
Anwandlungen des Pariser Stadtregiments ein. Er veröffentlichte: «Souvenirs politiques 1838–83» (Bern
[* 32] 1887; auch deutsch von K. Dubois,
Frauenfeld 1887). –
Vgl. H. Kesselring, Dr. J. C. Kern (Frauenfeld 1888).
(von Kern.), hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Anton von Kerner (s. d.), hinter lat.
Tiernamen für Joh. Simon von Kerner, geb. 1755, gest. 1839 als Professor zu Stuttgart.
[* 33]