2) der Leitstrahl oder Radius vector (die Verbindungslinie zwischen dem Mittelpunkte der
Sonne und dem
des
Planeten) beschreibt in gleichen
Zeiten gleiche
Flächen;
3) die Quadrate der Umlaufszeiten verhalten sich wie die Kuben der mittlern Entfernungen von der
Sonne. Das dritte Gesetz
hat
Kepler zehn Jahre nach den beiden ersten in dem Werke
«Harmonie der Welt» mitgeteilt.
Alle drei Gesetze
lassen sich allgemeiner aus dem Newtonschen Gravitationsgesetz ableiten und gelten für jeden Körper, der sich infolge der
Gravitation um einen Centralkörper bewegt. (S.
Centralbewegung.)
[* 6]
Problem, die
Aufgabe, aus der mittlern
Anomalie
[* 8] (s. d.) eines
Planeten die excentrische herzuleiten. Die
mathem. Behandlung führt auf eine sog. transcendente
Gleichung (die
Keplersche Gleichung), die eine direkte
Lösung nicht zuläßt. Da die
Auflösung dieser
Gleichung infolge ihrer überaus häufigen Anwendung von der größten Wichtigkeit
ist, so hat man schon seit langer Zeit Kunstgriffe ersonnen, um auf möglichst einfachem Näherungswege das gewünschte Resultat
zu erhalten. Die Lösung wird sehr erleichtert durch den Umstand, daß die
Bahnen der
Planeten, auf die
sie hauptsächlich Anwendung findet, sich dem
Kreise
[* 9] sehr nähern.
1) Ein von etwa 8000 halbnomadischen E. (darunter 1600 griech.-orthodoxe
Christen) bewohnter Ort am gleichnamigen
Wadi östlich vom
TotenMeere, 1026 m
ü.
d. M. Im Alten
Testament heißt Kerak Kir Hareseth, Kir
Heres, auch Kir Moab. – 2) Bezeichnung
der Landschaft zwischen dem
Wadi el-Modschib im N. und dem
Wadiel-Hasa
(Wadi el-Kurahi) im S., nach dem
Ort Kerak benannt.
Sie bildete im
Altertum den südl.
Teil von Moab (s. d.).
Schulen,Unterrichtsanstalten, die den theoretischen und praktischen Unterricht
in der keramischen
Industrie bezwecken. Die keramische Fachschule in
München,
[* 16] 1881 durch den
Verband
[* 17] keramischer Gewerke in
Deutschland
[* 18] ins Leben gerufen und von demselben unterstützt, ist verbunden mit der königlich bayr.
Kunstgewerbeschule in
München; sie soll Modelleure und
Maler der keramischen
Industrie bilden und zählt durchschnittlich 20
Schüler.
Bayern
[* 19] besitzt noch eine
Töpferschule in Landshut.
[* 20]
Die keramische Schule zu Grenzhausen-Höhr, eröffnet Ende 1880, soll zur
Hebung
[* 21] der Steinzeugfabrikation des Westerwaldes
beitragen; die Schule zählt etwa 15 Tagesschüler, etwa 25 Abendschüler und etwa 25 Zeichenschülerinnen. Eine zweite preuß.
keramische Schule, bestimmt zur Förderung der Fabrikation des sog.
Bunzlauer Geschirrs, soll zu
Bunzlau
[* 22] gegründet werden. Töpferinnungsschulen ohne praktischen Fachunterricht bestehen in
Stettin
[* 23] und
Stralsund.
[* 24]
Die
Töpferschule zu
Altstadt-Waldenburg
(Sachsen),
[* 25] gegründet 1880 von der Töpferinnung daselbst, welche eine bedeutende
Industrie
vertritt, unterrichtet durchschnittlich etwa 20
Schüler in Freihand- und Fachzeichnen, Modellieren,
Gefäß- und Ofentöpferei.
In
Österreich
[* 26] bestehen, seitdem die Schulen von Karlsbad, Kolomea (Galizien) und
Tetschen wieder eingegangen
sind, in
Znaim (Galizien) seit 1872,
Teplitz und Bechyn
(Böhmen)
[* 27] seit 1884.
Znaim ist am stärksten besucht, zählt etwa 70 Tagesschüler,
etwa 400
Sonntags- und Abendschüler und 10 Lehrkräfte,
Teplitz etwa 60
Tages- und etwa 180 Abendschüler und 6 Lehrkräfte,
Bechyn (mit czech. Unterrichtssprache) etwa 30
Tages- und 30 Abendschüler und 7
Lehrer. Der Lehrgang ist
dreijährig.
Hornstoff, der Hauptbestandteil aller Horngebilde
(Horn, Nägel,
[* 29] Federn, Klauen, Hufe,
Fischbein u. s. w.), besteht aus
Kohlenstoff,
Wasserstoff,
Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel; nach dem
DeutschenArzneibuch
stellt man Keratin durch
Kochen von geschabten Federspulen in Eisessig dar, nachdem man dieselben durch vorherige Behandlung mit
Ätherweingeist vom Fett und mit
Pepsin und Salzsäure von allen im
Magensaft löslichen Beimengungen befreit
hat. Keratin ist unlöslich in verdünnten Säuren, löst sich jedoch in
Alkalien und konzentrierter
Essigsäure. Derartige Lösungen
dienen in der
Pharmacie zum Überziehen von Pillen, die den
Magen
[* 30] ungelöst passieren und erst im
Darm
[* 31] (durch den alkalischen
Darmsaft gelöst) zur Wirkung kommen sollen (keratinierte Pillen,
Dünndarmpillen).
und
Keratoglōbus (grch.), eine gewöhnlich mit Verdünnung des Gewebes verbundene
Ausdehnung
[* 32] und Vergrößerung
der menschlichen Hornhaut, der erstere in
Kegel-, der zweite in Kugelform, entweder angeboren oder erworben.
(grch.), geschwulstartige Verdickung der Hornschicht der
Haut,
[* 33] besonders an der Fußsohle und der Innenfläche
der
Hand,
[* 34] eine
Abart der sog.
Hauthörner (s. d.), in welche das Keratom oft übergeht.
Gegen Keratom werden warme
Bäder und 10prozentige
ätherische Salicylsäurelösung und Salicylpflastermull angewendet.