zu Holkham in Norfolk). Die Regeln der Landschaftsmalerei übertrug auf die Gartenkunst, indem er das Eckige und Symmetrische
des franz. Gartenstils aus den Gartenanlagen verbannte und den Grundsatz aufstellte, daß
der Lustgarten nichts anderes sein solle als eine schöne Landschaft in idealisierter
Vereinigung ihrer einzelnen
Teile zu
einem Ganzen in geschmackvoller und den Formen der Natur entsprechender Gestaltung. Im
Auftrage des Prinzen
von Wales legte Kent den
Park zu Charltonhouse an; weitere Schöpfungen desselben sind: die Gärten zu Rousham und Essex, der
großartige
Park zu
Claremont (1725–35). Kent starb als erster
Maler des Königs und Oberbaumeister
zu
Burlington.
heißen in der griech. Mythologie
Dämonen, die man sich in den Waldgebirgen
Thessaliens und
Arkadiens wohnhaft
dachte. Nach
Pindar zeugte
Ixion mit der Nephele (der Regenwolke) den Kentauros und letzterer mit magnesischen Stuten auf dem
Pelion die Kentauren
(Hippokentauren). So entstand die eigentümliche Mischgestalt der aus Roß- und Menschenleib
zusammengesetzten und zwar wurden sie von der ältern Kunst (z. B. nach Pausanias auf der
Lade des
Kypselos) mit vollständigem
Menschenleibe (also mit menschlichen Vorderfüßen), dem hinten ein Roßleib angesetzt ist, dargestellt, während von der
entwickelten und spätern Kunst die ursprünglich menschlichen Vorderfüße auch in Pferdebeine verwandelt
werden.
Besonders berühmt waren die bildlich sehr oft dargestellten Kämpfe der Kentauren erstens mit den Lapithen (s. d.)
unter
Führung des
Peirithoos und
Theseus in
Thessalien, zweitens mit Herakles
[* 2] und
Atalante in
Arkadien. Später wurden die Kentauren wegen
ihrer
Trunksucht oft als Begleiter des Dionysos
[* 3]
(Bakchos) oder wegen ihrer Verliebtheit von Eros,
[* 4] dem
Liebesgott,
der oft auf einem Kentauren reitet, gebändigt dargestellt
(Statuen im Louvre zu
Paris
[* 5] und im
Kapitolinischen Museum in
Rom).
[* 6]
Was den Charakter der Kentauren betrifft, so hat man zwei
Klassen zu unterscheiden. In
die ersteKlasse gehören
Cheiron (s. d.) und
Pholos (s. d.), denen beiden ein milder, gastlicher, menschenfreundlicher
Sinn eigen ist, daher sie auch
eine andere Genealogie haben als die übrigen Kentauren. Diese dachte man sich als wilde, verderbliche Gebirgsdämonen,
Felssteine und ausgerissene
Bäume schleudernd, trunksüchtig, streitlustig, lärmend, rohes Fleisch essend, räuberisch,
nach Weibern lüstern, übermütig und gesetzlos dahinlebend.
Alle diese Charakterzüge deuten auf
Dämonen der verheerenden Gieß- oder Wildbäche
Thessaliens und
Arkadiens. Die Roßgestalt
der Kentauren erklärt sich aus dem
Vergleich solcher Wildbäche mit Rossen, der sich schon bei
Homer findet. Unter den aus dem
Altertum
erhaltenen Kunstdarstellungen der Kentauren sind hervorzuheben die Metopen
[* 7] vom athenischen
Parthenon und
Theseion,
der Fries vom Apollontempel zu
Bassä
[* 8] und die eine Giebelgruppe vom Zeustempel in Olympia. Ein schönes Wandgemälde, das
den Empfang der in dem
Palaste des
Peirithoos darstellt, wurde in
Pompeji
[* 9] ausgegraben. –
das Umstürzen eines Schiffs oder
Bootes, das durch zu großen Segeldruck, Seegang oder Überschießen
der
Ladung herbeigeführt werden kann.
Bei der Seeversicherung wird Kentern der
Strandung gleich geachtet, sodaß der Schaden auch
zu ersetzen bleibt bei der
Klausel «frei von
Beschädigung außer im Strandungsfall»
(Deutsches Handelsgesetzbuch
Art. 855).
IhreArten gehören meistens
Australien
[* 11] (Lord Howes-Insel u. s. w.) an und sind durch schöne Form ausgezeichnet.
Die in den Gewächshäusern beliebtesten
Arten sind Kentia Canterburyana
Fr. Müll. (s. Tafel: Palmen III,
[* 1]
Fig. 3), K. Forsteriana
Moore und Kentia Balmoreana
Fr. Müll. (Fig. 2).
Sie sind als Kulturpflanzen von um so höherm Wert, als sie zu ihrem Gedeihen keiner hohen
Temperatur
bedürfen, nicht sehr groß werden und deshalb besonders als Zimmerpflanzen
[* 12] geeignet sind.
(spr. -töckĕ;AbkürzungKent., auch Ky.), einer der
Vereinigten Staaten
[* 13] von
Amerika,
[* 14] im O. umgeben
von Virginien und Westvirginien, im N. durch den
Ohio von
Ohio,
Indiana und Illinois, im W. durch den Mississippi von Missouri
geschieden, im S. von
Tennessee begrenzt, hat 104 630 qkm und (1890) 1 858 635 (942 758 männl., 915 877 weibl.) E.,
d. i. 18 auf 1 qkm.
Über ein Sechstel der
Bevölkerung
[* 15] sind Farbige. Kentucky umfaßt ein von der Natur reich
gesegnetes Land, ist größtenteils eben, im SO. von den Cumberlandbergen durchzogen, aus welchen
der schiffbare
Kentucky-River (s. d.) kommt.
Dieser sowie
Cumberland,
Tennessee, Green-River und Sandy-River, Mississippi und
Ohio gewähren reichliche
Bewässerung und bieten
neben dem
Eisenbahnnetz von 4566 km hinlängliche Verkehrsmittel. Am
Ohio liegt fruchtbares, aber alljährlich überschwemmtes,
ungesundes Bottomland (Marschboden). Der mittlere
Teil hat wellenförmigen reichen
Boden und prächtige
Wälder, im
SW. liegen die Kentucky-Barrens, die guten Getreideertrag liefern und sich zur Viehzucht
[* 16] eignen.
Die Kohlenformation nimmt den größern
Teil ein, Silur und
Devon
[* 17] finden sich im N., etwas
Tertiär im
SW. Der Kalksteinboden
begünstigt die Höhlenbildung; berühmt ist die Mammuthöhle (s. d.). Die Kohlenproduktion zeigt folgende
Zunahme: 1870: 169 120, 1880: 946 288, 1890: über 2 Mill. t. Die wichtigsten
Minen liegen im O., im
Gebirge. An
Eisen
[* 18] werden
jährlich nur 50 000 t produziert. Die Salzausbeute ist weniger wichtig. Kalk- und Sandsteine werden gebrochen, hingegen
werden die Lager
[* 19] von
Bleiglanz, Salpeter und Barytsalzen noch nicht ausgebeutet.
Die Industrie liefert hauptsächlich
Whisky, Mehl
[* 20] und
Bretter. Die Haupterzeugnisse der
Landwirtschaft sind
Mais und
Tabak,
[* 21] Getreide,
[* 22] Hanf,
Pferde
[* 23] und Schweine.
[* 24] Man gewinnt jährlich 60–90 Mill.
BushelMais, etwa 7000 t Hanf, 12 Mill.
Bushel Weizen, 8 Mill.
Hafer
[* 25] und 280 Mill. Pfd.
Tabak, der in Mengen ausgeführt wird. 1889 besuchten durchschnittlich 565 451
weiße und 111 315 farbige
Kinder die Schulen.
Höhere Unterrichtsanstalten bestehen 13 mit 2500
Zöglingen.
Zeitungen giebt
es über 200. Der
Staat ist in 117 Counties geteilt, Hauptstadt ist
Frankfort. Viel bedeutender sind Louisville (161 005 E.),
Covington, Newport, Lexington und
Paducah. Der Gouverneur und 100 Repräsentanten werden auf zwei Jahre,
die 38 Senatoren auf vier Jahre gewählt. Bei der Präsidentenwahl hat Kentucky 9 Stimmen. Zum
Kongreß sendet es 11 Repräsentanten.
– Kentucky erhielt um 1775
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
die ersten Ansiedler, und trat nach langen Zerwürfnissen mit Virginien, zu dem es gehörte, 1792 als Staat in die Union. –
Vgl. Lewis Collins, Historical sketches of Kentucky (Cincinnati 1880).