muß eine Trachealkanüle oft noch für lange Zeit, mitunter für das ganze Leben, getragen werden.
9) Die syphilitischen
Geschwüre der Kehlkopfschleimhaut können teils durch die von der Schleimhaut ausgehende Verschwärung,
teils durch die sich hieran anschließenden umfangreichen Narbenbildungen tiefgreifende Zerstörungen des ganzen
[* 2] und damit
die vollständige Vernichtung derStimme zur Folge haben; häufig kommt es dabei auch zu einer so hochgradigen
narbigen Verengerung der
Stimmritze, daß die
Kranken nur durch den Luftröhrenschnitt
vor der drohenden Erstickung bewahrt
werden können. Nur eine rechtzeitige und energische Allgemeinbehandlung der
Syphilis vermag solchen üblen Ausgängen vorzubeugen.
10) Der Kehlkopfkrebs (Carcinoma laryngis) entwickelt sich fast nur bei ältern
Personen und bildet sich
entweder primär an den
Stimmbändern oder den Morgagnischen Ventrikeln des Kehlkopf oder geht sekundär von krebsigen Nachbarorganen
(Zunge,
Rachen,
Speiseröhre) aus auf den Kehlkopf über. Die
Krankheit, welche in ihren frühen Stadien nur vermittelst des
Kehlkopfspiegels
sicher erkannt werden kann, führt, sich selbst überlassen, gewöhnlich nach 1-2 Jahren unter schrecklichen
Qualen zumTode; eine
Heilung ist nur durch die möglichst frühzeitige partielle oder totale Exstirpation des erkrankten Kehlkopf möglich,
eine
Operation, welche zuerst 1878 von
Billroth, später auch von andern
Chirurgen mit dauerndem Erfolge ausgeführt wurde.
Nach erfolgter
Heilung erhalten dieKranken einen künstlichen Kehlkopf (eine silberne Kanüle mit federnder
Metallzunge), vermittelst dessen dieselben mit deutlich vernehmbarer, wenn auch ziemlich eintöniger
Stimme sprechen können.
Kehlkopftuberkulose, s.
Kehlkopf^[= (Larynx, s. Tafel: Der Kehlkopf des Menschen), das Organ der Stimmbildung, liegt in der Mittellinie ...] (S. 277 a).
[* 6] Laryngoskop, ein
Instrument zur
Beleuchtung
[* 7] und Untersuchung des Kehlkopfinnern.
Schon 1840 hatte der
Engländer Liston versucht, vermittelst eines
langgestielten Spiegelchens den
Kehlkopf von der Mundhöhle
aus dem Gesichtssinn zugänglich zu machen, und 1855 veröffentlichte der Gesanglehrer Manuel Garcia in
London
[* 8] eine Reihe
sehr genauer
Beobachtungen über die
Stimmbildung, die er mit einem solchen
Instrument an dem lebenden
Kehlkopfe gemacht hatte;
aber erst 1858 wurde die laryngoskopische Untersuchung von
Türk und
JohannCzermak (s. d.) in die
Medizin
eingeführt und für die Erkennung und Behandlung von Kehlkopfkrankheiten verwertet.
Der Kehlkopfspiegel besteht aus einem kleinen runden oder ovalen
Spiegel,
[* 9] welcher an einem Stiel befestigt ist (s. die nachstehende
[* 1]
Fig.
1) und bei herausgestreckter und festgehaltener
Zunge erwärmt und mit nach unten gerichteter spiegelnder
Fläche so in
den
Rachen eingeführt wird, daß seine Rückfläche sich an das
Zäpfchen anlegt und letzteres leicht nach oben drängt. Auf
diesen so eingeführten Kehlkopfspiegel läßt man nun, direkt oder durch einen Planspiegel reflektiert, Sonnenstrahlen
oder den von einem Hohlspiegel
[* 10] reflektierten Strahlenkegel einer Lampe
[* 11] durch den möglichst weit geöffneten Mund fallen
(s. Fig. 2) und veranlaßt den zu Untersuchenden, den
Laut ä in möglichst hoher Tonlage anzuschlagen,
wobei dann der
Blick des Untersuchers in das
Innere des zu untersuchenden
Kehlkopfes und der Luftröhre, in vielen Fällen selbst
bis zur
Teilung derselben in ihre zwei
Äste, dringen kann, auch die Ausführung aller etwa erforderlichen
Operationen (Ätzungen, Entfernung von Neubildungen
u. dgl.) ermöglicht wird. Die Vornahme derartiger chirurg.
Operationen von der Mundhöhle aus, ohne vorherige blutige Eröffnung vom
Halse her, ist Gegenstand der sog. Laryngochirurgie,
eines besondern
Teils der
Chirurgie, welcher sich in neuester Zeit besonders durch die Verdienste des
Tübinger Professors
Bruns zu einer wichtigen
Specialität entwickelt hat.
Über das Leitnersche Laryngoskop s.
Beleuchtungsapparate,
[* 12] medizinische.
^[Artikel, die man unter K vermint, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
als Kehr- oder Scheuerleiste, oder als Einfassung an Thüren und Fenstern, als Verzierung u. s. w. dient. – Kehlstoß ist
auch ein Karnies
[* 15] (s. d.).