von Mühlwerth-Gärtner, Die österreichische in den Feldzügen des 18. Jahrh. und der neuesten
Zeit
(Wien
[* 2] 1881); von
Haber, Geschichte der Kavallerie des
DeutschenReichs (Berl. 1881); Prinz Hohenlohe-Ingelfingen, Militär.
Briefe.
I. Über Kavallerie (2. Aufl., ebd. 1886), Die Thätigkeit der
Kavalleriedivisionen im
Kriege (ebd. 1884), Betrachtungen
über die Treffentaktik der Kavallerie (ebd. 1884); von Schmidt, Instruktionen der Reiterei (2. Aufl.,
ebd. 1886).
ein aus
Kavallerie meist mit Zuteilung von reitender
Artillerie gebildeter Heereskörper, der jetzt
meist als selbständige
strategische Einheit auftritt, der aber auch mit mehrern Infanteriedivisionen in einem Armeekorpsverbande
stehen oder mit andern Kavalleriedivision zu einem Kavalleriekorps vereinigt sein kann.
zwei zur Leitung der Kavallerieübungen sowie der taktischen Übungsreisen von
Generalen und
Stabsoffizieren der
Kavallerie berufene Offiziere der deutschen
Armee.
Die Einrichtung ist geschaffen durch Kabinettsorder vom
20. Febr. 1890. Die Kavallerie-Inspecteure sind Mitglieder der
Kavalleriekommission (s. d.), haben Rang und Gebührnisse der Divisionscommandeure
und sind dem
Kaiser direkt unterstellt.
bei der deutschen
Armee die durch Kabinettsorder vom 20. Febr. 1890 geschaffene ständige
Kommission
zur Bearbeitung kavalleristischer Angelegenheiten.
Sie ressortiert vom Kriegsministerium und hat ihren Sitz in
Berlin.
[* 5]
Vorsitzender
ist der dienstälteste
General, Mitglieder derselben sind: die beiden
Kavallerie-Inspecteure (s. d.), der
Commandeur der Gardekavalleriedivision, zwei Offiziere des Kriegsministeriums, ein Offizier des Generalstabes und ein Offizier
der Feldartillerie.
Sie kann zeitweilig verstärkt werden durch den Remonte-Inspecteur, einen Offizier des Militärreitinstituts,
durch
Truppenoffiziere, den
Inspecteur des Militärveterinärwesens, durch
Vertreter der Landgestütsverwaltung u. s. w.
Gerätschaften, welche jedes deutscheKavallerieregiment
im Felde mit sich führt: ein kleiner Morsescher Schreibapparat, zwei
Batterien zu 8 und zu 2 Elementen, ein Klopf- und ein
Vibrierapparat,
Draht,
[* 6] Werkzeug, Steigeisen, Leinen u. dgl.
Alles zusammen wiegt 35 kg und wird in zwei Packtaschen verpackt
auf einem Packpferde mitgeführt.
(spr. käwwĕna),Julia, engl. Schriftstellerin, die
Tochter Morgan K.s, eines irischen Gelehrten, geb. 7. Jan. 1824 zu Thurles in der irischen
GrafschaftTipperary, wurde in der
Normandie und in
Paris
[* 7] erzogen, kehrte 1844 mit ihren Eltern nach
London
[* 8] zurück und ließ 1847 eine
Kinderschrift «The three
paths», 1848 die Erzählung «Madeleine» erscheinen. Das histor.-biogr.
Werk «Woman in
France during the 18th century» (2 Bde.,
Lond. 1850) befestigte ihren litterar.
Ruf, der
durch den
Roman «Nathalie» (3 Bde., ebd. 1850) noch erhöht wurde. Hierauf folgten
«Women of christianity» (ebd. 1852),
«French women of letters» (2 Bde., ebd. 1862),
«English women of letters» (ebd. 1862)
und die
Romane «Daisy
Burns» (3 Bde., ebd. 1853),
«Two lilies» (3 Bde., 1877) u. s. w. Außerdem
veröffentlichte sie «A summer and a winter in the two Sicilies» (2 Bde.,
Lond. 1858). Durch ihren fließenden
Stil und die Wahrheit und
Anmut ihrer Charakterzeichnung gehört sie
zu den besten der neuern Schriftstellerinnen Englands. Sie starb 28. Okt. 1877 in Nizza.
[* 9] Nach ihrem
Tode erschien noch eine
Sammlung kleinerer Erzählungen «Forget-me-nots» (3 Bde., 1878).
(vom ital. caviale, gesalzener Fischrogen; russ.
ikra, der mit
Salz
[* 10] eingemachte schwärzliche Laich oder Rogen der großen Störarten, vorzugsweise des
Störs selbst und des
Hausen (ein Fisch liefert 12–20 kg), wird besonders im südl.
Rußland am
KaspischenMeer und der untern Wolga gewonnen und
bildet eine geschätzte und sehr nahrungskräftige Delikatesse. Man unterscheidet flüssigen oder körnigen und
festen oder gepreßten Kaviar. Ersterer, der beste und der teuerste, wird, frisch aus dem Fisch genommen, mit dünnen
Ruten geschlagen, dann sanft durch ein
Sieb gerieben, wodurch die
Häute und Bindegewebsmassen entfernt werden; dann mischt
man die
Eier
[* 11] mit etwa 10 Proz.
Kochsalz und läßt die Lauge auf einem
Siebe abtropfen. Er ist um so wertvoller, je größer und glasiger
die
Körner sind. Von diesem Kaviar kommen jährlich ungefähr 5–600 000 kg zur Versendung. Der andere (russ.
pájusnaja, wegen der anhaftenden
Häute [pájus], genannt) bildet in
Rußland ein gewöhnliches Volksnahrungsmittel. Er kommt
gewöhnlich gepreßt in den
Handel (Preßkaviar). Fälschungen mit in Heringslake gequellten Sagokörnern
kommen öfters vor. An Qualität geringer und kleinkörnig ist der deutsche Kaviar, auch
Hamburger Kaviar oder Elbkaviar genannt,
der von den
Stören in der Ostsee (namentlich zu Pillau), besonders aber an der Nordsee und dem untern Laufe der
Elbe (namentlich
zu
Glückstadt) gewonnen wird. In
Schweden
[* 12] und
Rußland gewinnt man noch aus dem Rogen des Sanders, des
Karpfens, Hechtes einen hellen, oft roten Kaviar. Das Centrum des russ. Kaviarhandels ist
Astrachan. 1890 betrug der Wert der Gesamtausfuhr
Rußlands an schwarzem und rotem Kaviar 2,53 Mill. Rubel. Neuerdings beteiligt
sich auch
Amerika
[* 13] an der Kaviargewinnung.
Deutschland
[* 14] führte 1892 von dort schon 155 000 kg, von
Rußland
168 800 kg ein. Die Preise schwanken nach der Qualität der Ware und den Ergebnissen des Fischfangs. Am geringwertigsten
ist der im
August
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
gewonnene Kaviar; die feinste Sorte wird etwa zu Ende Oktober erhalten.