Majestät, ein
Prädikat, das sich schon seit der Kirchenversammlung zu
Toledo
[* 12] 589 mehrere Könige von
Spanien
[* 13] beilegten.
Als bleibender
Titel wurde ihnen derselbe erst durch Papst
Alexander VI. verliehen, zum Andenken
an die 1492 durch Isabella von
Castilien und Ferdinand II. von
Aragonien vollendete Vertreibung der Mauren.
Theodor, österr. Parlamentarier, geb. zu Salurn in Südtirol, studierte Rechtswissenschaft
in
Innsbruck
[* 14] und übernahm 1867 die Redaktion der
«TirolerStimmen», die er bis 1871 führte, worauf er
als Konzipient in der Kanzlei eines
WienerAdvokaten arbeitete. 1878 ließ er sich in
Hall
[* 15] in
Tirol
[* 16] als
Advokat nieder. 1883 wurde
er von den Landgemeinden des Oberinnthals in den
Tiroler Landtag und in demselben Jahre von den Gemeinden
des Pusterthals in den österr.
Reichsrat gewählt, wo er später dem Hohenwart-Klub beitrat. Jetzt vertritt er die Gemeinden der Umgebung
Innsbrucks. Er
verfocht stets mit
Energie die Interessen der kath.
Kirche und machte in dieser
Richtung seinen Einfluß geltend. Langjähriges
Mitglied des Budgetausschusses, führte er verschiedene
Referate und fungierte auch als Generalreferent
des
Budgets. 1891 wurde er zum zweiten, 1893 zum ersten Vicepräsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt.
(spr. -kóff),MichailNikiforowitsch, russ. Publizist,
geb. 1820 zu
Moskau,
[* 18] studierte auf der dortigen
Universität, in Königsberg
[* 19] und
Berlin,
[* 20] wo er ein eifriger
Schüler Schellings
war. Nach
Rußland zurückgekehrt, wurde er Professor der
Philosophie an derMoskauerUniversität, welche
Stellung er 1849 zufolge der von dem
KaiserNikolaus angeordneten
Beschränkungen der akademischen Lehrfreiheit
aufgab. Er begann 1856 die
Herausgabe des Journals «Russkij
Věstnik», worin er die modernen Ideen des
Liberalismus und namentlich das engl. Selfgovernment
vertrat, zugleich aber sich als entschiedener Gegner der radikalen und socialistischen Partei zeigte.
Der
Aufstand in
Polen führte Katkow, der seit 1861 auch die Redaktion der
«MoskauerZeitung» übernommen hatte, zu einer
Veränderung
seiner bisherigen polit.
Ansichten: er wurde jetzt der
Apostel des Nationalrussentums. Vornehmlich auf seine Thätigkeit waren
die von der russ. Regierung unternommenen Versuche zur gewaltsamen Russifizierung
Polens und zur Unterdrückung
des deutschen Elements und der ständischen
Verfassung in den Ostseeprovinzen zurückzuführen.
Außerdem verfocht er mit Professor Leontjew das klassisch-humanistische Unterrichtssystem. Da die beiden Freunde bei dem
damaligen Unterrichtsminister
Golownin mit ihren
Vorschlägen nicht durchdrangen, begründeten sie 1865 ein Privatgymnasium
zu
Moskau, das noch jetzt besteht. Nach dem
SturzeGolownins (Mai 1866) bewirkten und Leontjew eine vollständige
Umgestaltung des Gymnasiallehrplans zu Gunsten des Klassicismus; das unter ihrer Mitwirkung zu stande gekommene neue Gesetz
wurde gegen den
Widerspruch der übrigen
Presse
[* 21] von dem Unterrichtsminister
GrafenTolstoj durchgeführt.
Nach dem
Tode des
KaisersAlexander II. stand Katkow an der
Spitze der Partei, die die von demselben beabsichtigte
Einberufung eines
Ausschusses der
Provinzial-Landschaftsversammlungen verhinderte, die Entlassung der Minister Loris-Melikow,
Abasa und
Miljutin und die Befolgung eines zugleich streng nationalen und reaktionär-absolutistischen
Systems durchsetzte.
Das ihm angetragene
Portefeuille des Unterrichtsministeriums schlug Katkow aus. Wesentlich seinem Einfluß auf den Unterrichtsminister
Deljanow ist die Aufhebung des liberalen Universitätsstatuts von 1863 zuzuschreiben. 1882 stürzte
er durch seine
Angriffe in der
«MoskauerZeitung» den Minister des Innern
Ignatjew und wurde zum Erzieher des Thronfolgers
Nikolaus
ernannt. Katkow starb auf seinem Gut Snamenskoje bei
Moskau.
(Kathmandu), Hauptstadt des
Staates Nepal (s. d.) in
Vorderindien, am östl. Ufer der Wischnumati
am Einfluß der Baghmati. Katmandu hat 50000 E., meist zwei- bis vierstöckige steinerne und mit Ziegeln (in den Vorstädten
mit
Stroh) gedeckte Häuser. Die meisten Bewohner sind Newar, die zur Hälfte der buddhistischen
Kirche angehören. Die
Gorkha
bilden nur einen unbedeutenden Bruchteil. Die Garnison zählt 12000
Mann mit 250
Geschützen. In der Mitte
von Katmandu steht der Darbar, der zum
Teil alte
Palast des
Maharadscha; auf dem großen Platze davor erheben sich
Tempel,
[* 22] zum
Teil
mit vergoldeten Dächern, neben ihnen
Monolithen mit
Statuen früherer Radschas, in der Nähe des
Palastes auf Steinsäulen
eine kolossale
Glocke.
die beste ungar. Tragödie und eins der wirksamsten ungar. Bühnenstücke. Katona schrieb
ferner «Über die Pußten Kecskeméts» (1823; deutsch in Hormayrs «Archiv», 1824) und eine unvollendete «Geschichte Kecskeméts»
(Pest 1834). Er starb in Kecskemét. Seine dramat. Werke gabL. Abafi (3 Bde.,
Pest 1880) heraus. –