die Heldenmütige, Tochter eines
Grafen von
Henneberg und seit 1524 Gemahlin
GrafHeinrichs XXXVII. von
Schwarzburg
[* 3] (gest. 1538), eine eifrige Anhängerin der
Reformation, soll nach dem
Bericht in
Spangenbergs «Adelsspiegel»,
den
Schiller einer abgeleiteten
Quelle
[* 4] im
«DeutschenMerkur»
[* 5] von 1788 nacherzählt hat,
Alba,
[* 6] den
HerzogHeinrich von
Braunschweig
[* 7] und andere vornehme Gäste, als diese 1547 auf Schloß Rudolstadt
[* 8] weilten und die Bitte der Gräfin um Schutz ihrer
Unterthanen
gegen das räuberische Kriegsvolk lächelnd ablehnten, mit augenblicklichem
Tod bedroht haben, falls sie
nicht den Räubereien Einhalt thun würden («Fürstenblut für Ochsenblut»).
Katharina starb –
Vgl. Hesse in den
«Neuen Mitteilungen aus dem Gebiet histor.-antiquarischer Forschungen», Bd. 10
(Halle
[* 9] 1864).
in
Rußland vom
KaiserPeter d. Gr. 24. Nov. zu Ehren der heil.
Katharina gestifteter Damenorden,
zerfällt in Groß- und Kleinkreuze, an deren
Spitze die Kaiserin als Großmeisterin steht. Das Großkreuz können neben den
Prinzessinnen der kaiserl. Familie nur 12
Damen vom höchsten
Adel erhalten, für die zweite
Klasse sind 94 Edeldamen
aufnahmefähig. Das Großkreuz, am roten
Band
[* 10] mit silbernem Rand getragen, ist ein breitflügeliges Kreuz
[* 11] von Diamanten, im
ovalen Mittelavers die heil.
Katharina mit einem Kreuz, worauf die
Buchstaben D. S. F. R. (Domine, salvum fac regem), auf dem
Revers ein
Nest junger
Adler
[* 12] auf einem
Turm,
[* 13] an dessen Fuß zwei alte
Adler mit der
Inschrift «Aequant munia
comparis». Das Ordenszeichen der zweiten
Klasse ist kleiner und hat in
Gold
[* 14] und
Brillanten abwechselnde Flügel.
(grch., d. h.
Reinigung), eigentlich die Entfernung des Ungehörigen.
Aristoteles
(«Poetik»,
Kap. 6) übertrug
das Wort auf das Ästhetische und schrieb besonders der
Musik und der
Tragödie eine reinigende Macht zu;
(grch.,
d. i. Sessel), Lehrstuhl in den Schulen der
Philosophen und Rhetoren, jetzt gewöhnlich in Lehrzimmern
und Auditorien der erhöhte, mit einer
Brustlehne versehene Platz, von dem herab die Vorträge gehalten
werden. (S.
Cathedra.)
ursprünglich Spottname, den zuerst H. B. Oppenheim in einem
Artikel der «National-Zeitung» (vom
gegen die Bestrebungen derjenigen akademischen
Vertreter der nationalökonomischen Wissenschaft angewendet hatte, die sich
für ein weitgehendes Eingreifen des
Staates auf dem Gebiete der Wirtschaftspolitik aussprachen. Von
Socialismus
konnte bei ihnen keine Rede sein, da sie durchaus nicht die socialistischen Forderungen zu den ihrigen machten, sondern
nur für
maßvolle positive staatliche
Socialpolitik eintraten.
Trotzdem ging die Bezeichnung in den allgemeinern Sprachgebrauch über. Zahlreiche Kathedersocialisten, sowohl
Männer der
Wissenschaft als des praktischen Lebens, darunter die Professoren Schmoller, von Scheel, Schönberg,
Held, Nasse u. a., vereinigten sich 1872 zu dem
«Verein für
Socialpolitik», um außerhalb des Kampfes der polit. Parteien für
sociale
Reformen zu wirken. Heute werden die
Anschauungen des Kathedersocialismus von der großen Mehrzahl der deutschen wissenschaftlichen
Nationalökonomen vertreten.
Vgl. Verhandlungen der Eisenacher
Versammlung (1872) zur Besprechung der socialen Frage; Ad.
Wagner, Offener
Brief an Herrn H. B. Oppenheim (Berl. 1872);
[* 23] (grch.), ein chirurg.
Instrument, welches inKanäle und
Höhlen des Körpers eingeführt
wird, hauptsächlich um Flüssigkeit aus denselben abzulassen. Die Katheter sind
Röhren,
[* 24] die gewöhnlich an dem Ende, welches eingeführt
wird, abgerundet und mit seitlichen Öffnungen
(Augen) versehen, an dem äußern Ende aber trichterförmig erweitert sind.
Man gebraucht Katheter aus Metall
(Silber, Neusilber, Zinn), welche eine dem
Kanal,
[* 25] in den sie eingeführt werden
sollen, entsprechende
Krümmung haben, bedient sich aber auch biegsamer, aus einer Harz- oder Kautschukmasse gefertigter Katheter, welche
durch einen in sie gesteckten gebogenen
Draht
[* 26] (Leitsonde,
Mandrin) ihre Form und Festigkeit
[* 27] erlangen. Man katheterisiert besonders
die
Blase, den
Magen,
[* 28] die
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
Thränenkanälchen und die Ohrtrompeten, und zwar oft bloß um mit dem Katheter zu untersuchen (sondieren), oft
aber auch, um den Inhalt der Hohlräume zu entleeren oder Flüssigkeiten (auch Luft) in dieselben zu injizieren. Das Einführen
der Katheter (das Katheterisieren, der Katheterismus) fordert eine geübte Hand;
[* 30] eine ungeschickte Handhabung derselben kann
Verletzungen, falsche Wege mit nachfolgender schwerer Entzündung und Tod herbeiführen.