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durch strenge Ascese, starb sie und ward 1746 heilig gesprochen. Gedächtnistag: 13. Febr. Briefe von ihr gab Guasti (Prato 1848) heraus.
durch strenge Ascese, starb sie und ward 1746 heilig gesprochen. Gedächtnistag: 13. Febr. Briefe von ihr gab Guasti (Prato 1848) heraus.
Königin von England, geb. 1401, Gemahlin Heinrichs V., war die Tochter des wahnsinnigen Karl VI. von Frankreich und seiner Gemahlin Isabeau. Ihre im Vertrag von Troyes im Mai 1420 festgesetzte und im Juni vollzogene Vermählung mit dem engl. König sollte dazu dienen, nach dem Tode Karls die franz. Krone an England zu bringen, mit Umgehung der Rechte des Dauphins (Karl VII.). Durch Heinrichs V. frühen Tod 1422 verwitwet, Mutter Heinrichs VI., heiratete Katharina Owen Tudor, einen in Wales mächtigen Edelmann, und wurde so die Ahnfrau des Hauses Tudor, das mit ihrem Enkel Heinrich VII. 1485 auf den engl. Thron [* 2] kam. Sie starb 1438.
von Aragonien, erste Gemahlin Heinrichs VIII. von England, geb. als Tochter Ferdinands des Katholischen, wurde, um England an das span. Bündnis zu fesseln, 1502 mit Heinrichs VII. ältestem Sohne Arthur vermählt. Nach dessen Tode (1503) wurde sie sofort dessen Bruder Heinrich bestimmt, die Ehe selbst aber erst nach Heinrichs Regierungsantritt geschlossen. Besonders bekannt ist sie als das Opfer des um Anna Boleyns willen angezettelten berüchtigten Ehescheidungshandels (s. Heinrich VIII., Bd. 8, S. 990 a), der, da der Papst die Scheidung verweigerte, zur Lösung der engl. Kirche von Rom [* 3] führte. Im Mai 1533 mußte Cranmer die Ehe für ungültig erklären, nachdem Heinrich schon vorher Anna Boleyn geheiratet hatte. Von K.s Kindern ist nur eine Tochter, die spätere Königin Maria die Katholische, am Leben geblieben. Katharina, nach der Scheidung streng überwacht und von ihrem Kinde getrennt, starb bis zuletzt auf ihrem Recht beharrend.
Howard, Gemahlin Heinrichs VIII. von England, s. Howard, Katharina.
Parr, Gemahlin Heinrichs VIII. von England, s. Parr.
Vgl. Albèri, Vita di Caterina de’ Medici (Flor. 1838; deutsch Augsb. 1847);
von Reumont, Die Jugend K.s von Medici (2. Aufl., Berl. 1856);
La
Ferrière, Lettres
de Catherine de Médicis (4 Bde., Par.
1880–92);
Hilliger, Katharina von Medici und die Zusammenkunft in Bayonne (Lpz. 1891);
Wirtz, Die Politik der Katharina von Medici 1563–65 (Dissertation, Fulda [* 5] 1891).
I. (russ. Jekaterina), Kaiserin von Rußland (1725–27), geb. zu Jakobstadt in Kurland [* 6] als Tochter des Samuel Skawronskij, kam als Waise 1683 zum Pfarrer Glück nach Marienburg [* 7] in Livland, wo sie sich 1702 mit einem schwed. Dragoner verheiratete. Als Marienburg von den Russen eingenommen wurde, fiel sie als Gefangene in die Hände des Generals Scheremetjew, von dem sie zum Fürsten Menschikow kam, der sie zu seiner Geliebten machte. Bei diesem sah sie Peter d. Gr. und nahm sie, von ihrer Jugend und Schönheit gefesselt, zu sich.
Sie trat 1703 zur griech. Kirche über und erhielt dabei die Namen Katharina Alexejewna. Peter d. Gr. gebar sie vier Töchter, Katharina, Anna, Elisabeth und Natalie, von denen die zweite die Mutter Peters III., die dritte aber Kaiserin von Rußland wurde. Seit 1707 war sie heimlich mit Peter vermählt, der sie öffentlich für seine Gemahlin erklärte. Als Peter 1711 am Pruth gegen das türk. Heer verloren schien, gelang es ihr, in Gemeinschaft mit Ostermann und Schaffirow, den Großwesir zu gewinnen und dadurch das russ. Heer aus seiner gefährlichen Lage zu befreien, worauf sich Peter feierlich mit ihr trauen ließ.
Nach dem Tode des Zarewitsch Alexej ließ sie Peter in Moskau [* 8] als Kaiserin krönen. Doch mußte sie bald darauf seine Unzufriedenheit empfinden, da er sie im Verdacht hatte, mit dem Kammerherrn Moens de la Croix, den er auch deshalb enthaupten ließ, in vertrautem Verhältnisse zu leben. Als Peter d. Gr. starb, folgte ihm in der Regierung, die sie im Sinne des Verstorbenen weiter führte. Auch eröffnete sie die von Peter gestiftete Akademie der Wissenschaften. Sie starb ihr Nachfolger war Alexejs Sohn Peter II. –
Vgl. Arssenjew, Katharina I. (russisch, Petersb. 1856);
Brückner, Der Briefwechsel Peters d. Gr. mit Katharina (im «Histor. Taschenbuch», Lpz. 1880).
II. (russ. Jekaterina), Kaiserin von Rußland (1762–96), geb. zu Stettin, [* 9] wo ihr Vater Fürst Christian August von Anhalt-
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
Zerbst [* 11] damals preuß. Generalmajor und Gouverneur war. Von der Kaiserin Elisabeth auf Friedrichs II. Vorschlag zur Gemahlin für deren Neffen und erwählten Nachfolger Peter, Herzog von Holstein-Gottorp, ausersehen, begab sie sich im Febr. 1744 nach Rußland und wurde, nachdem sie zur griech. Kirche übergetreten war, wobei sie die Namen Sophie Auguste mit Katharina Alexejewna vertauschte, mit dem Thronfolger vermählt. Unter den Freunden ihres Gemahls zog seit 1753 Sergej Soltikow die Aufmerksamkeit der Großfürstin auf sich, und bald entstand zwischen beiden ein vertrautes Verhältnis.
Später gewann Stanislaus Poniatowski ihre Zuneigung. Seit der Thronbesteigung Peters III., mehrte sich die Spannung zwischen den beiden Gatten. Peter lebte mit dem Hoffräulein Elisabeth Woronzow so vertraut, daß seine Gemahlin befürchtete, er möchte sie verstoßen und seine Geliebte heiraten. Dabei machte sich Peter durch seine Vorliebe für die preuß. Kriegszucht, durch seinen Charakter und seine Politik auch seinen Unterthanen mit jedem Tage verhaßter. So kam durch den Hetman Grafen Rasumowskij, den Grafen Nikita Panin, die Fürstin Daschkow und einen jungen Gardeoffizier Gregor Orlow, der nach Poniatowskis Abgange K.s Zuneigung fesselte, und dessen Bruder Alexej Orlow eine Verschwörung gegen den Kaiser zu stande. Durch die Orlows wurde die Garde bewogen, ihr als Monarchin zu huldigen, während der nachmalige Senator Teplow vermocht wurde, in der Kasanschen Kirche die Erhebung K.s auf den Thron zu verkündigen. Peter III. wurde nach dem kaiserl. Landhause Rovscha gebracht und dort erdrosselt.
Die jetzt allein herrschende, hochbegabte Kaiserin Katharina wußte bald die Gunst des Volks zu gewinnen. Sie bewies der griech. Kirche große Achtung, ließ sich mit Pracht in Moskau krönen und war für die innere Verwaltung wie für die auswärtigen Verhältnisse Rußlands außerordentlich thätig. Ein Jahr nach ihrer Thronbesteigung zwang sie die Kurländer, den neuen Herzog Karl von Sachsen [* 12] abzusetzen und den dem Adel verhaßten Biron zurückzurufen, was einer Vereinigung Kurlands mit Rußland gleichkam.
Nach dem Tode des Kurfürsten August III. von Sachsen, Königs von Polen (1763), brachte sie es dahin, daß Stanislaus Poniatowski zu Warschau [* 13] gekrönt wurde. In ihrem eigenen Reiche nahm aber inzwischen die Zahl der Mißvergnügten bedeutend zu, und in Moskau und Petersburg [* 14] entstanden mehrfach Unruhen. Der junge Iwan (VI.), auf den die Verschworenen ihre Hoffnung setzten, wurde im Juli 1764 in der Festung [* 15] Schlüsselburg ermordet und dadurch die Pläne der Unzufriedenen vernichtet. Um eine Verbesserung der Gesetzgebung herbeizuführen, wurden 1767 Abgeordnete aus allen Provinzen nach Moskau berufen: doch endigte das Unternehmen ohne Ergebnis. Die Versammlung wurde im Febr. 1768 nach Petersburg verlegt, im Dezember desselben Jahres entlassen und nie wieder berufen.
Durchgreifender war die Thätigkeit der Kaiserin nach außen. (S. Rußland.) Die erste Teilung Polens 1772 und der mit dem Frieden von Küčük-Kainardža 1774 endende Türkenkrieg vergrößerten Rußlands Macht, während im Innern fast um dieselbe Zeit durch die Unterdrückung des gefährlichen Aufstandes Pugatschews (s. d.) das Ansehen der Kaiserin aufs neue befestigt wurde; ihre Absicht, Griechenland [* 16] zu befreien, erreichte Katharina indessen nicht, obgleich die Griechen sich auf ihren Wink erhoben und Graf Alexej Orlow die türk. Flotte bei Tschesme vernichtete.
Einen unbeschränkten Einfluß auf Katharina übte seitdem der übermütige Potemkin aus. Als die Kaiserin, nachdem sie die wieder beruhigten Provinzen bereist hatte, 1787 auch Taurien kennen zu lernen wünschte, wurde durch Feste, theatralische Ausschmückungen und allerlei Blendwerk, darunter Anlage von Palästen, Dörfern (die sog. «Potemkinschen Dörfer») u. a., in der Steppe ein künstliches Bild des Glücks und Wohlbefindens hervorgezaubert. Auf dieser Reise verabredete Katharina einen für Rußland vorteilhaften Bund mit Kaiser Joseph II., welcher sie besuchte.
Die Folge davon war ein neuer Türkenkrieg, der 1792 im Frieden von Jassy nicht minder Vorteile brachte als der erste. Ebenso vermehrten die beiden letzten Teilungen Polens und die Einverleibung Kurlands Rußlands Macht. An dem Kriege gegen Frankreich nahm die Kaiserin keinen Teil, um im Osten freie Hand [* 17] zu behalten, obgleich sie alle Verbindungen mit der Französischen Republik abbrach, die Emigranten thätig unterstützte und mit England ein Bündnis gegen Frankreich schloß. Nachdem sie eben einen neuen Krieg gegen Persien [* 18] eröffnet hatte, starb sie
Bei allen schwächen ihres Geschlechts ist Katharina doch die Thatkraft einer großen Regentin nicht abzusprechen. Sie beförderte die Wissenschaften, begünstigte den Handel, verbesserte die Gesetzgebung, legte Städte, Kanäle, Hospitäler und Erziehungsanstalten an und bemühte sich, den Mißbräuchen in der Staatsverwaltung, Rechtspflege, sowie in der Erhebung der Abgaben ein Ende zu machen. Aber zwei Leidenschaften beherrschten sie fortdauernd, die Wollust und die Ruhmsucht.
Die Stellung ihres jedesmaligen Liebhabers, der im Palast wohnte, einer bestimmten Geschäftsordnung in seinem Günstlingsberuf unterworfen war, bestimmte Vorrechte genoß, außerordentlich befördert wurde und große Geschenke erhielt, glich gewissermaßen einem Staatsamte. Ihre schriftstellerischen Leistungen waren mannigfach und meist von Wert. Unter ihren Arbeiten finden sich 11 Dramen, 7 Opern, 5 sog. Proverbes. Sie sind lebhaft geschrieben, natürlich im Dialog, mit gesundem Realismus der Typen. Am besten sind die Lustspiele «O Zeit!» und «Der Frau Wortschalina Namenstag» (beide von 1772). Eine Gesamtausgabe ihrer Schriften erschien Petersburg 1849 (neue Ausg. 1893). Für den «Gesellschafter» der Fürstin Daschkow schrieb sie witzige Satiren u. a. Ihre histor.
Arbeiten sind gesammelt in «Aufsätze betreffend die russ. Geschichte» (7 Tle., Berl. 1786–88). Großes Aufsehen erregten die «Mémoires de l’impératrice C. écrits par elle-même et précédés d’une préface par A. Herzen» (Lond. 1859; deutsch Hannov. 1859). Sie hatte in Frankreich an Grimm einen litterar. Agenten, lud Voltaire mehreremal zu sich ein, schlug d’Alembert vor, seine Encyklopädie in Petersburg zu beendigen und die Erziehung des Großfürsten zu übernehmen, zahlte Diderot einen Jahresgehalt von 1000 Frs. auf 50 Jahre voraus. Abgesehen von zahlreichen, von ihr ausgegangenen amtlichen Schriften (wie den «Nakaz» [Instruktion] für die Gesetzeskommission) füllen allein die bisher edierten Briefe der Kaiserin Katharina eine große Anzahl von Bänden. Unter ihren Korrespondenten nehmen Friedrich II., Joseph II., Voltaire, Grimm,
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