Die Katakomben können rasch verlaufen und sind dann öfters mit
Fieber, sog. Katarrhalfieber, begleitet (akut), oder sie halten lange
Zeit an (chronisch) und sind dann meist fieberlos. Jeder Katakomben beschränkt die natürliche Thätigkeit der betroffenen
Schleimhaut; bei Schnupfen ist der
Geruch aufgehoben, bei
Magenkatarrh die
Verdauung erschwert, bei Katakomben des
Kehlkopfes besteht
Heiserkeitu. dgl. Bei kurzer
Dauer lassen die Katakomben nur selten dauernde
Störungen nach sich; dauern sie jedoch
lange, so können sie das befallene Organ tief beeinträchtigen.
Sie können dann zu sog. katarrhalischen
Geschwüren (im
Magen,
[* 2]
Darm,
[* 3] in der
Harnröhre u. s. w.) führen, die bei ihrer
Heilung
oft sehr lästige Narben zurücklassen, andererseits aber auch noch weitere, ausgebreitetere
Veränderungen
nach sich ziehen. Anhaltende
Lungenkatarrhe mindern entweder die Elasticität der
Lunge
[* 4]
(Emphysem) oder führen noch häufiger
zu chronisch entzündlichen Zuständen oder zur
Tuberkulose. Zeigen sich die ersten
Anzeichen des Katakomben, so gelingt es oft durch
tüchtiges Schwitzen (heißes
Bad,
[* 5] Dampfbad, heißes Getränk) denselben zu coupieren, d. h. seinen
weitern
Ausbruch zu verhüten.
Bei vorhandenem Katakomben sind vor allem die erkrankten Schleimhäute sorgfältig zu schonen. Bei
Bronchitis macht sich Aufenthalt
in warmer, reiner Luft nötig; bei
Darmkatarrh dürfen nur flüssige, leichtverdauliche
Substanzen genossen werden
u. dgl. Bei
chronischem Katakomben leistet die öftere Anwendung adstringierender und schwach ätzender Heilmittel
(Alaun,
[* 6]
Tannin, Zinkvitriol,
Höllenstein u. a.) in Form von
Inhalationen, Bepinselungen und Bespülungen
(Nasendouche, Irrigationsapparate)
der kranken Schleimhaut gute Dienste.
[* 7] Gegen vorhandene
Disposition zu Katakomben erweisen sich regelmäßige kalte
Abreibungen und
Waschungen des Körpers,
Fluß- und Seebäder sowie viel
Bewegung in freier Luft ersprießlich. (S.
Abhärtung.)
–
Über den Bostockschen s.
Heufieber.
(mittellat. catastrum,
d. i. capitastrum, von caput,
Kopf, also ursprünglich Kopfsteuerverzeichnis),
auch Salbuch,
Steuerbuch,
Steuerveranlagung,
Register des direkten Steuersolls u. s. w., das von öffentlichen
Behörden zum
Zweck gleichförmiger Verteilung der
Abgaben aufgestellte Verzeichnis der Steuerpflichtigen einer Gemeinde oder eines
Bezirks.
Solche
Register bestanden schon in sehr alter Zeit. Es giebt besondere Katáster von
Gebäuden für die
Auflegung der
Haus- oder Fenstersteuer, sowie behufs Immobiliarversicherung
(Brandkataster), von bewohnbaren Räumen behufs Verteilung der
Naturaleinquartierung (Einquartierungskataster), der Handwerke, industriellen und Handelsgewerbe behufs
Auflegung der Gewerbesteuer
(Gewerbesteuerkataster) u. s. w. Vorzugsweise aber bezeichnet man mit diesem
Ausdruck den für die
Erhebung der Grundsteuer
aufgestellten (S. Grundkataster.) Auch die Mitgliederverzeichnisse der deutschen Unfallversicherungs-Berufsgenossenschaften
heißen K. ^[]
Karten sehr großen Maßstabs, welche die Grundlage bilden für die Regelung der staatlichen Grundsteuerverhältnisse
(s.
Kataster, Grundkataster). Die Katasterkarten sollen jurist. Dokumente sein in
Bezug auf die Besitzverhältnisse, die Bebauung, die
Nutzung, den Wert des
Grund und
Bodens. Zu diesem Zweck wird zunächst eine sehr dichte
Triangulation
[* 8] ausgeführt im Anschluß
an die trigonometr. Punkte der Landesaufnahme, und hierauf gestützt erfolgt die Durchführung der
Vermessung durch sehr sorgfältige
Längen- und Winkelmessungen.
Das Ergebnis wird stets in
Zahlen ausgedrückt, und im Felde werden nur skizzenhafte Zeichnungen, sog.
Handrisse, hergestellt. Die Anfertigung der eigentlichen Karte erfolgt durch Konstruktion aus jenen Zahlenwerten.
Bei den
Messungen finden hauptsächlich der
Theodolit
[* 9] (s. d.) und das stählerne
Meßband (s. d.) Verwendung. Die Katasterkarten werden grundsätzlich
als bloße Situationskarten angefertigt, d. h. sie bringen die natürlichen Formen des
Bodens, die
Höhen-, Tiefen-,
Böschungsverhältnisse nicht zur
Darstellung.
Der Maßstab
[* 10] der Katasterkarten beträgt je nach
Größe, Bebauung und Wichtigkeit der zu vermessenden
Fläche 1 : 500 bis 1 : 2000, ausnahmsweise
auch 1 : 4000. Die Katastervermessung wird nicht im Zusammenhang über ein größeres Landgebiet durchgeführt, sondern sie
erfolgt stets gemarkungsweise, und auch die Katasterkarten selbst werden als Gemarkungskarten
hergestellt, die erforderlichen Falls in mehrere
Blätter zerlegt werden. Für
Preußen
[* 11] enthält die
«Anweisung für die trigonometr.
und polygonometr.
Arbeiten bei Erneuerung der Karten und
Bücher des Grundsteuerkatasters vom 25. Okt. 1881» alle für die Herstellung
der Katasterkarten maßgebenden Vorschriften.
Infolge der großen Genauigkeit, mit welcher die und die mit ihnen im allgemeinen gleichwertigen
Flur-,
Forst-,
Strom- u. s. w. Karten, Stadtpläne
u. dgl. hergestellt werden, sind dieselben sehr wohl geeignet, die Grundlage
für weitere kartogr. Bearbeitungen desselben Geländes zu bilden. Es handelt sich dann im wesentlichen nur darum, die auf
den gewählten neuen (kleinern) Maßstab umzuarbeiten und ihren
Inhalt entsprechend neu zu redigieren,
zu ergänzen und bis auf die Gegenwart zu berichtigen. In diesem
Sinne bilden die Katasterkarten z. B. für die militärtopogr.
Aufnahmen
ein sehr wertvolles Hilfsmittel. Sie werden hierzu durch Pantographen auf den Maßstab dieser
Aufnahmen (meist 1 : 25000)
verkleinert (s.Generalstabskarten).
(grch.), eigentlich Umwendung,
Umkehrung. In der dramat. Kunstsprache ist die Katastrophe das entscheidende Ereignis,
das die Verwicklung endet, den geschürzten Knoten löst. Je unerläßlicher für das echte
Drama die strenge Motivierung
ist, d. h. die innere
Notwendigkeit, die feste Verkettung der einzelnen Begebenheiten und
Situationen als
Ursache und Wirkung,
um so unerläßlicher ist es auch, daß die Katastrophe, die Lösung, als eine innerlich notwendige,
aus dem Wesen der Dinge und Charaktere entspringende erscheint. Eine äußerliche Herbeiführung der Katastrophe, die
den Knoten nicht innerlich löst, sondern durch gewaltsame Einmischung eines
Gottes oder sonst einer äußerlichen Macht gewaltsam
durchhaut, pflegt man als Lösung durch einen
Deus ex machina (s. d.) zu bezeichnen. – Im gewöhnlichen
Leben pflegt man jede entscheidende, namentlich
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
unglückliche Wendung, selbst jedes unglückliche Naturereignis Katastrophe zu nennen.