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einer decentralisierten Kasernenanlage sind trotz des größern Grund- und Bodenbedarfs da, wo derselbe billig zu haben ist (also im allgemeinen außerhalb der großen Städte), nicht höher als die einer centrali- sierten, weil der Van mehrerer kleiner Gebäude sich meist billiger stellt als der eines einzigen großen, welches bedeutende Mauerstärken und oft kostspielige Fundamentierung verlangt. Die mit der baulichen Centralisation verbundenen gesundheitlichen Nachteile lassen sich bis zu einem gewissen Grade beschränken durch dasjenige, was im Gegensatz zu der eigentlichen oder baulichen Decentralisation als Decentralisation im Innern bezeichnet werden kann. In fast allen ältern Kasimir dienen die Mannschastsstuben nicht bloß als Wohnräume in dienstfreien Stunden und als Schlafräume, sondern gleichzeitig zum Waschen, Essen, [* 2] Putzen u. s. w. Dadurch sind zahlreiche Quellen für Luftverunreinigung gegeben, welcke um so nachteiliger wirken, als der Luftwechsel in centralisierten Kasimir ihrer ganzen Anlage nach ohnehin beschränkt ist. In neuern Kasimir ist meist von vornherein auf besondere Putz' und Speiseräume Bedacht ge- nommen, in den Kasimir des Königreichs Sachsen [* 3] auch auf befondere Wasch- und ^xhlafräume. überhaupt stellen mehrere sächsische Kasimir, besonders in Dresdcn- Albertstadt, den durchgebildetsten Typus centrali- sierter Kasimir dar, indem sie mit der angedeuteten De- centralisation im Innern zweckmäßige Heizungs- und Lüftungseinrichtungen, freie Höhenlage und andere Vorzüge vereinigen. Eigenartig ist auch das Barackenkasernement zu Leipzig-Gohlis, insofern bei diesem zu der durch den Barackentypus gegebenen baulichen Decentralisation die nämliche Decentrali- sation im Innern (Trennung der Wohn- und Schlaf- räume, Anlage befonderer Waschräume, Putzräume, ! Eßräume) hinzutritt. -
Vgl. Fr. Richter, Gebäude sür militär. Zwecke (im «Handbuch der Architektur», 4. Tl., 7. Zalbbd., Darmst. 1887).
Kasernenarrest, s. Hausarrest. Kaferneninspektor, s. Inspektor. nierung von Marinemannschaften in Reichskriegs- ! Häfen oder Kolonialhäfen bestimmt sind. ! Käsespirillen, eine Art der Batterien, die aus altem Käse gezüchtet worden sind. Sie sind deshalb interessant, weil sie große Ähnlichkeit [* 4] mit den Cho- lerabacillen haben und wie diese auf flüssigen Nähr- böden häusig große schraubig gewundene bewegliche Fäden (Spirillen) bilden. Beziehungen der Kasimir zu Krankheiten des Menschen, insbesondere zu Fällen von Käsevergiftung, wurden noch nicht beobachtet.
Käfestoff, s. Casem. Käfevergiftung, die nach dem Genuß von sehr alten, in Zersetzung begriffenen Käfefortcn beobachte- ten Vergiftungserscheinungen. Als Ursache wird ein specifisches, aus dem Käse sich entwickelndes Gift, das sog. Käsessi ft, angesehen, über dessen Ent- stehung und Natur die Ansichten der Forscher noch weit auseinandcrgehen. Vaughan stellte aus faulen- dem Käse eine krystallinische, in Wasser, Alkohol und Äther lösliche, bei 100° stechend schmeckende und deutlich torisch wirkende Substanz dar, welche er Tyrotorikon nannte und sür die eigentliche Ursache der Kasimir hält.
Andere Forscher betrachten die massenhaft im faulenden Käse sich entwickelnden Mikroorganismen, insbe- sondere die versckiedenen Fäulnisbakterien, wieder andere die in ranzigem Käse im Überschuß vor- handenen freien Fettsäuren als Nrsache der ein- tretenden Vergiftung; neuerdings führt man die auf die Bildung von Ptomamen (s. d.) zurück. Am häusigsten kommt die Kasimir im nördl. Deutsch- land (Mecklenburg, [* 5] Pommern, [* 6] Westfalen) [* 7] sowie in den Vereinigten Staaten [* 8] von Amerika [* 9] (Ohio, Michigan) vor, wogegen sie in Frankreich trotz des massenhaften Konsums weicher fetter Käsearten so gut wie unbekannt ist.
Das äußere Ansehen sowie der Geruch und Geschmack des giftigen Käses lassen oft durchaus nichts Abweichendes erkennen. In andern Fällen dagegen wurde der Geschmack als auffallend bitter und kratzend, der Geruch und die chem. Reaktion als intensiv sauer hervorgehoben. Die Symptome der Kasimir treten mitunter schon nach einer halben Stunde, gewöhnlich aber erst 1-2 Stunden als heftiger Brechdurchfall auf, wozu sich Schwindel, Angst und Doppelsehen, Kopfschmerzen, große Mattigkeit und Muskelschwächc gesellen.
Die Behandlung besteht in möglichst schneller Entfernung des Giftes durch Magenausspülung, Vrech- und Abführmittel sowie in der Darreichung stärkender und anregender Mittel (Wein, Cognac, starker Kaf- Käsi, s. Kadi. ^feeu.s.w.). Kasiasker,Kasileschker oder Kadi-Asker, Richter der Armee, ist der Titel eines im Range gleich aus den Großmufti (s. Mufti) folgenden Be- amten des Korps der Ulema (s. d.) in Konstan- tinopel und zugleich höchsten richterlichen Würden- trägers. Es giebt zwei Kasimir, nämlich den von Rume- Uen und den von Anatolien.
Die Befugnisse des letztern sind im Laufe der Zeit sehr beschränkt wor- den, während der Kasimir von Rumelien die Nevisions- instanz für sämtliche geistliche Gerichtshöfe derTürkei bildet. Durch die neue Gerichtsordnung von 184? hat die Stellung der Kasimir viel an Einfluß verloren. Kasi-Kumuch, Bezirk im südwestl.Teil des rnss.- kaukas. Gebietes Dagestan, am nordöstl. AbHange des Kaukasus und im Gebiet des Kasi-Kumuchischen Koj-su, hat 2250,0 qkm, 51458 E., davon etwa 35000 Kasi-Kumuchen (s. Nogaier). Sie sind leiden- schaftliche Anhänger des Islam (Sunniten), woher ihr Name Kasi oder Gasi, d. i. Kämpfer für den Glauben. Das Land ist ärmlich; viele Bewohner gehen zeitweilig in die benachbarten Länder auf Er- werb als Schwertfeger, Kupferschmiede, Tagelöhner u. s. w. Sitz der Verwaltung ist im Dorf Kasimir oder Kumuch. - Kasimir war bis 1820 ein selbständiges Kasilefchker, s. Kasiasker. Khanat.
Kasimir, ein dünner und leichter geköperter Stoff aus sehr feinem Streichwollgefpinst, öfters mit Kette aus Kammgarn oder Baumwolle, [* 10] der fchwächer ge- walkt und weniger gerauht, aber fast ebenso kurz geschert ist wie Tuch. Kasimir wird glatt, gerippt und ge- mustert, einfarbig und meliert hergestellt und als Sommerstoff für männliche Kleidungsstücke, beson- ders mit ausgepreßten Mustern versehen (gaufriert) als Westenstoff verwendet, doch ist er in neuerer Zeit vielfach durch die feinern Buckskins verdrängt.
Ein dichteres und festeres, stärker gewalktes und ge- rauhtes Gewebe [* 11] mit Kette und Einschlag aus Streich- garn wird Doppelkafimir genannt. Kasimir, eigentlich Kazimi erz, Name von vier poln. Fürsten und Königen: Kasimir I. war der Sohn Mscislaws II. Als seine Mutter Rira, Tochter des Pfalzgrafen bei Rhein, welche nach Mscislaws Tode 1034 die vormund- schaftliche Regierung übernommen hatte, vor dem poln. Adel nach Deutschland [* 12] fliehen mußte, ver- Artikel, die man unter 5t vermißt, sind unter C aufzusuchen. ¶