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und Bezirksgerichts, an dem zur Eipel gehen- den Karree, hat (1890) 3658 meist kath. slowak. E., darunter 1360 Evangelische; Post, Telegraph, [* 2] ein Untergymnasium, viele alte got. Gebäude, ein Piaristcnkolleginm und eine Hauptschule. Der Berg- bau ist verfallen, die Bewohner treiben Wein- und Obstbau. Die Stadt, von Deutschen gegründet, erhielt 1244 einen königl. Freiheitsbrief. Karpfengebiß, beim Pferde [* 3] der Gegensatz zum .Hechtgebiß (s. d.); es besteht darin, das; die Schneide- zähne des Oberkiefers weiter vorstehen als die des Unterkiefers.
Karpfenkönig, s. Karpfen. Karpfenlachfe ((^aracinidae), Familie der Schlundblasensische (s. d.) mit beschupptem Körper, nacktem Kopf, ohne Barteln; oberer Mundrand in der Mitte vom Zwischenkiefer, seitlich von den Ober- kieferknochen gebildet; meist ist eine hinter der Rückenflosse gelegene Fettstosse vorhanden. Das Gebiß ist bei den einen sehr kräftig, bei andern schwach, bei einigen sogar gänzlick fehlend. Dem entspricht die Lebensweise der verschiedenen Formen, die furchtbare Raubsische oder harmlose Pflanzen- fresser sind.
Ihre Organisation steht zwischen der der Lachse und Karpfen. Die 250 Arten bewohnen fast ausschließlich das süße Wasser des tropischen Südamerika. [* 4] Hierher gehört der Piraya (s. d.). Karpfenlaus (^i-^u1u8 loli^cenL ^.), eine auf Karpfen und Stichlingen schmarotzende Fischlaus (s. Copepoden) von gelblichgrüner Farbe, etwa 2- 5 ium lang. Neben dem Mund unten befindet sich zederseits eine ansehnliche Saugsckeibe zum Festhal- ten an dem Wirt; es sind die umgebildeten Kieferfüße. ^ Ober- und Unterkiefer sind dolchartig entwickelte, innerhalb einer Saugröhre gelegene Stechapparate.
Die Karree kann ihren Wirt verlassen und geschickt im Wasser umherschwimmen. Eine zweite, größere Art Karpfenschwanz, s. Taubenschwanz. Karpfenstecher, s. Hydrophiliden und Palpi- Karpfenstein, s. Karpfen. ^cornier. Karpfkarausche ((^pi-Wu8 Xoiiari I/ec/^), Vastardkarausche, ein sehr häufiger Bastard zwischenKarpfenund Karausche, keine eigene Fisckart. Karpinski, Franciszck, poln. Dickter, geb. zu Holoskow in Galizicn, erhielt seine Bil- dung in der Iesuiteuschule zu Etanislawow, stu- dierte in Lembcrg Theologie und Rechtswissenschaft, wurde aber schließlich Landwirt.
Empfohlen durch seine Gedichte wurde er 1783 Sekretär [* 5] beim Fürsten Adam Czartorysti in Warschau [* 6] und durch Naruszc- wicz in des Königs ^tanislaus August näbern Um- gang gezogen. 1794 erhielt er zwei an der Bje- lowjeschen Heide (s. d.) gelegene, dem Staate ge- hörige Güter auf 50 Jahre als Eigentum. Er starb K.s Lieder, von ausgeprägtem senti- mentalen Cbaraktcr, zeichnen sich durch Einfachheit und Herzlichkeit aus, in manchen patriotischen (so in den «Klagen des Sarmaten am Grabe Sigismuud Augusts») erhebt er sich zu höherm Schwünge. Seine Schriften (hg. von Dmochowfki, 4 Bde., Warsch. 1804; 5 Bde., Lpz. 1835-36 und Krak. 1862) ent- halten außer Liedern und Idyllen (an Iustyna) eine Übersetzung der Psalmen Davids, eine Tragödie «^uäM» (poln. Königin) und mehrere prosaiscke Aufsätze. Seine Selbstbiographie gab Moraczewski (2. Aufl., Lemb. 1849) heraus.
Karpo, s. Chariten [* 7] und Hören. Karpogon (grch.), s. Nhodophyceen. Artikel, die man unter K verm Karpokrätes (Karpokras), lebte zu Alexan- dria in der ersten Hälfte des 2. Jahrh, und stiftete die gnostische Partei der Karpokratianer. Er vertritt in der Entwicklung der christl. Gnosis (s. d.) die Verbindung der religionsphilos. Bestrebungen mit praktisch-revolutionärer Bekämpfung von Sitte und Herkommen. Seine Anhänger wurden von den Katholiken schwerer sittlicher Verirrungen verdäch- tigt. Die Sekte erhielt sich bis ins 6. Jahrh. Dem Sohne des Karree, Epiphanes, wurde nach seinem Tode ein Tempel [* 8] auf Kephallenia errichtet. Karpollthen (grch.), versteinerte Früchte. 1808 zu Paris. [* 9] Sein erster Roman " 80118 168 til- I611I3» (2 Bde., Par. 1832) wurde sehr günstig aufge- nommen; es folgten: «Hri6ii6ur6 trop tln'ä» (1833), «Venärecli 80ir» (1835),
«1^6 o1i6niin 1o plus court» (1836),
«66H6vi6V6» (1838),
eine seiner besten Schöpfungen, «Oiotiläe» (1839). 1839 wurde Karree Oberredacteur des «^i^i-o» und begann hier u. d. T. " (-ULP68» 1839-48 eine Reihenfolge von Witzworten, Anekdoten, satir. Ausfällen und spitzi- gen litterar. Bemerkungen zu veröffentlichen (gesam- melt 4 Bde., Par. 1853 - 59). Sie machten viel Aufsehen und zogen dem Kritiker erbitterte Feind- schaften, ja sogar einen Mordversuch durch Mao. Louise Colet zu. Von seinen Romanen aus dieser Zeit ist der bekannteste «^ort 6n tiiöine» (1855). Eine liebenswürdige naturwissenschaftliche Plaude- rei ist seine «V0)'HA6 antonr äe mon^räin» (1845). Seit 1855 lebte in Nizza [* 10] als Blumenzüchter und Blumenhändler. Er schrieb noch das Drama «I^H I^twelop» noi-manäs" (1858),
«^roverd^» (1853), eine ^ittenstudie «1^68 l6iniii68» (1853) und eine Anzahl humoristischer Fragmente. Nach 1870 ver- suchte er es mit neuen «6uöpo8» im «Nonitkur univ6l86i» gegen die Republik, aber der Stachel seines Witzes war stumpf geworden. Auch seine spätern Romane sind ohne besondern Wert. In den Schriften " (^ai6t68 romain^» (1870),
«Dien ßt äiadis» und «1^6 creäo änMräiniki-» (1875)
tritt er in sarkastischer Form gegen die kath.
Kirche auf. Karree starb ^in St. Raphael (Var). Karrak,
Insel üuPersischen
Meerbusen, s.Charak. Karrasche, Feldzeichen, s.
Carroccio. Karratschi, indobrit. Stadt, s. Karatschi. Karre,
s. Karren.
[* 11] Karree (frz.carre), Viereck,
[* 12] Quadrat; in der K 0 ch - tun st das Nippenstück vom Kalbe,
Hammel oder ^cbweine, das gedämpft oder gebraten wird. - In der Militärsprache ist Karree eine Gefechtsformation
der Infanterie mit einer nach vier Seiten geschlosse- nen Front zur
Abwehr von
Kavallerie. Je nach der
Größe des leeren Raums im Innern des Karree, der zur
Aufnahme von berittenen Offizieren, Verwun- deten und
Gepäck diente, unterschied
man hohle und v olle Karree In der
Schlacht bei den Pyramiden wandte Napoleon das hohle Karree mit Erfolg gegen
die Reiterei der Mamluken an; bei
Velle-Alliance schlug die engl. Infanterie den Ansturm der franz.
Reiterei ebenso ab. Das volle Karree kam besonders bei der preuß. und russ.
Infanterie zur Anwendung und spielte eine Rolle in den Februarkämpfen der schles.
Armee 1814. Bei Langensalza
[* 13] 1866 schlugen
die
Preußen
[* 14] den Angrifs der hannov. Reiterei durch ein Karree zurück. Infolge der gesteigerten
Wirkung der
Hand- feuerwaffen bat das Karree seine Bedeutung verloren und wurde von der deutschen Infanterie 1870-71 nicht
mehr angewendet. Das Exerzierreglement der ißt, sind uutcr C aufzusuchen.
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