108 digen Kansas, der ebendeshalb in älterer Zeit gewöhnlich ein Geistlicher war, wurde die Korrespondenz und die
Ausfertigung der nötigen
Urkunden übertragen. Das Kanzleramt in den Königreichen bekam so die Bedeutung eines diplomat.
Amtes, dem vorzugsweise die auswärtigen Angelegenheiten zukamen.
In demDeutschenReiche des Mittelalters wurde das
Amt des
Erzkanzlers (s. d.) mit der Kurwürde des Erzbischofs von Mainz
[* 2] verbunden. Der
Erzkanzler ließ sich seit der Gründung des Reichshofrats in
Wien
[* 3] durch einen von ihm ernannten Vicekanzler vertreten, der
am
Hofe des
Kaisers lebte und der eigentliche
Reichsminister war.
Wie der
Kaiser, so hatte auch die Kaiserin ihren Erzkanzler, den
Abt von Fulda.
[* 4] Der Kansas von
Frankreich war
der erste Staatsbeamte und der einzige, welcher, einmal ernannt, nicht wieder entlassen werden konnte. Um ihn von den
Geschäften
zu entfernen, wählte man den Ausweg, neben ihm noch einen Siegelbewahrer zu ernennen. Dieser war Justizminister und wurde
daher aus dem
Stande der Rechtsgelehrten gewählt. An seinen ursprünglich geistlichen
Stand erinnerten
sein schwarzes Mobiliar, die schwarzen
Livreen und sein schwarzer Wagen.
Außer dem Reichskanzler (Chancelier deFrance) hatten
die Königin, die
Söhne und Enkel des Königs, der erste Prinz von Geblüt, die Ritterorden,
Universitäten u.s.w. ihre Kansas
Über die
Verhältnisse in England s. LordChancellor und
Englische
[* 5]
Verfassung (Bd. 6, S. 146b).
In dendeutschenTerritorien fing man um die Mitte des 15. Jahrh. an, Kansas zu
bestellen, deren Geschäftskreis sich sehr verschieden gestaltete, indessen am häufigsten mit dem
Amt eines Präsidenten
der höhern Gerichts- und Administrativbehörden verbunden wurde. In
Bayern
[* 6] gab es z.B. einen Geheimratskanzler,
einen Hofkanzler, einen Lehnskanzler und in den verschiedenen
Provinzen Regierungskanzler. König
Friedrich II. von
Preußen
[* 7] errichtete 1746 die
Stelle eines Großkanzlers und
Chefde Justice für Samuel von
Cocceji (s. d.). Fürst
Hardenberg wurde zum
Staatskanzler ernannt und hatte als solcher überaus weitreichende Befugnisse gegenüber den einzelnen Ministerialressorts.
Kopisten, die auf der Anfangsstufe stehenden
Beamten der Kanzleien (s. d.) oder der Verwaltungsbehörden
(im Gegensatz zu den Sekretären, Registratoren, Rendanten u.s w.).
der nördl.
Teil des aus Granit und Gneis bestehenden Gebirgszuges
Deutsch-Südwestafrikas, welcher westlich
gegen die
Küste abfällt, liegt zwischen der Mündung des
Kunene und dem
Flusse Ugab, im O. begrenzt durch
eine Linie, welche von den Katarakten des
Kunene über Otjitambi und Franzfontein bis nahe zu dem Erongogebirge im S. führt.
In der breiten Küstenniederung fast völlig versandet, besitzt das Land im Innern zahlreiche und gutbewässerte Weideplätze.
Die dünngesäte
Bevölkerung
[* 11] besteht zum größten
Teil aus Ovatjimba, den Überbleibseln der ersten
Herero-Einwanderung
aus dem N.; sie umschließen bei Otjitambi eine
Niederlassung der eingeborenen
Hottentotten, welche sich
Swartboi oder Kangaogoan
nennen. Kaokofeld im besondern heißt die Gegend am Mittellauf des Huab. Die Gegend wnrde 1878 von
Anderson und 1879 von Duparquet
bereist.
ein zu der ausgebreiteten Familie der
Thone gehöriges Mineral, zerreiblich, weiß oder
licht gefärbt, unschmelzbar, im feuchten Zustande sehr plastisch. Bei sehr starker Vergrößerung besteht die
Masse in ihrem
reinsten Zustande aus lauter feinen farblosen, meist sechsseitigen Blättchen, die wie Reusch 1887 an geeigneten Vorkommnissen
aus Colorado erkannte, dem triklinenKrystallsystem angehören. Das Mineral bietet das Hauptmaterial zur
Herstellung des Porzellans und wird daher auch Porzellanerde genannt. Es ist ein Produkt der Verwitterung des Feldspats und
feldspathaltiger Gesteine
[* 12] (Granite, Porphyre) und besteht in seiner normalen Zusammensetzung aus 47 Proz.
Kieselsäure, 39
Thonerde und 14 Wasser, entsprechend der Formel H4Al2Si2O4. Ausgezeichneter Kaolin findet
sich z.B. in der Gegend von Elbogen in
Böhmen,
[* 13] bei
Aue unfern
Schneeberg, Morl unweit
Halle,
[* 14] St. Yrieux bei Limoges, in
Cornwall,
China
[* 15] u.s.w.
(engl. cape), in die neuern abendländ.
Sprachen durch Vermittelung des
Italienischen(capo) und
Französischen(cap)
aus dem lat. caput
(d. i.
Kopf,
Spitze) gelangt, ist die Benennung für einen jeden besonders auffällig in das Wasser hervorspringenden
Teil einer
Küste, und in diesem Gebrauche gleichbedeutend mit
Ras
(d. i.
Kopf im
Arabischen),
Näs
(d. i.
Nase
[* 16] in den skandinav.
Sprachen),
Punta (span.,
d. i.
Spitze),
Burun (türk., d.i.
Nase) und andern Bezeichnungen ähnlicher Art. Insbesondere aber giebt
man den
Namen Kap den größern, in das
Meer hineinragenden Landspitzen, deren felsigen Charakter man durch
Felskap oder
Vorgebirge bezeichnet.
Diese sind häufig äußerste
Vorsprünge eines Gebirgssystems über der Wasserfläche und sind am großartigsten an den südwärts
gerichteten Küstenländern der
Weltteile, in Übereinstimmung mit der allgemeinen südl. Zuspitzung aller Kontinente. Von
erfolgreichster Bedeutung für
Entdeckungsgeschichte und
Richtung des
Weltverkehrs
[* 17] wurde zu Ende des 15. Jahrh.
die Umschiffung der Südspitze
Afrikas und des ihr nahe gelegenen Kap der Guten Hoffnung, auch schlechtweg das Kap genannt.
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