Einwirkung von Chlorwasserstoff auf Terpentinöl erhält. Aus ihm läßt sich durch Behandeln mit Eisessig und Kaliumacetat
unter Druck und Verseifen der gewonnenen Flüssigkeit Borneol darstellen.
Der Name Kampfer hat übrigens in der Chemie eine weitere Ausdehnung; man versteht darunter eine ganze Anzahl, zu den Terpenen in
naher Beziehung stehender, krystallinischer, flüchtiger, stark riechender, aus C, H und O bestehender
Körper vom Charakter der Alkohole oder Ketone, welche als Bestandteile verschiedener ätherischer Öle vorkommen, z. B. Menthol,
Alantol, Patschoulikampfer, Eucalyptol u. v. a.
Impost, in der Baukunst derjenige Stein bei Bögen oder Sims bei Gewölben, durch welchen das Widerlager besonders
ausgezeichnet wird. Er wird entweder als eine einfach vortretende glatte oder als Gesims, Kapitäl u. dgl.
gebildet.
Bei Thüren mit Oberlicht nennt man Kämpfer auch den Querriegel oder das sog. Losholz,
gegen welchen die Thürflügel anschlagen und auf dem das Oberlicht aufsitzt.
Engelbert, Forschungsreisender, geb. zu Lemgo,
studierte zu Königsberg Medizin und wurde 1683 Sekretär bei der schwed. Gesandtschaft in Persien. 1685 nahm er auf der holländ.
Flotte, die damals im Persischen Meerbusen kreuzte, als Schiffschirurg Dienste und lernte dabei Arabien, Hindustan, Java, Sumatra,
Siam und Japan kennen, in welchem letztern Lande er zwei Jahre verweilte. Nach seiner Rückkehr 1694 wurde
er in seiner Vaterstadt Leibarzt des Grafen zur Lippe und starb Am bekanntesten ist er durch seine deutsch geschriebenen
und von Scheuchzer ins Englische übertragene «History of Japan» (2 Bde., Lond. 1727).
Dieses für Japan klassische Werk erschien französisch (Haag 1729 u. 1732),
holländisch (Amsterd. 1733)
und deutsch (4 Bde., Lemgo 1777 u. 1779). Außerdem veröffentlichte er «Amoenitatum exoticarum poetico-politico-physico-medicarum
fasciculi V» (Lemgo 1712). Seine «Icones selectae plantarum, quas in Japonica collegit» ließ Banks (Lond. 1791) und einen
Auszug aus dem «Diarium itineris ad aulam Moscoviticam» Adelung drucken; der bei weitem größte Teil seiner
an wichtigen Beobachtungen reichen Handschriften liegt ungedruckt im Britischen Museum.
ein zu den Cold Creams gehöriges Kosmetikum, wird dargestellt, indem in 500 g Mandelöl 30 g Walrat, 30 g
weißes Wachs und 60 g Kampfer gelöst und nach Zusatz von 500 g Wasser und 4 g Rosmarinöl eine schaumige
Salbe daraus bereitet wird.
(Oleum camphoratum), nach dem Arzneibuch für das Deutsche Reich eine Lösung von 1 Teil Kampfer in 9 Teilen
Olivenöl. - Außerdem bezeichnet man mit Kampferöl noch ein neben dem eigentlichen Kampfer in allen Teilen des Kampferbaums vorkommendes
dickflüssiges Öl
von kampferähnlichem Geruch, wahrscheinlich eine Lösung von Kampfer in einem Kamphen.
Kampfergeist (Spiritus camphoratus), nach dem Arzneibuch für das Deutsche Reich eine Lösung von 1 Teil
Kampfer in 7 Teilen Weingeist und 2 Teilen Wasser. Kampferspiritus wird zu Einreibungen u. dgl. verwendet.
(Vinum camphoratum), eine weiße trübe Flüssigkeit, die nach dem Arzneibuch für das Deutsche Reich aus 1 Teil
Kampfer, 1 Teil Weingeist, 3 Teilen Gummischleim und 45 Teilen Weißwein besteht. Kampferwein wird meist äußerlich angewendet.
die Arten der Durchführung eines Gefechts. Man unterscheidet die geschlossene und die zerstreute Kampfform
(Kampfordnung, Fechtart). Die geschlossene Kampfform bezweckt die durch das Kommando zusammengefaßte,
gleichmäßige Thätigkeit einer auf engem Raum zusammengedrängten Masse. Früher war die Größe dieser Massen nur durch den
Bereich der sie noch beherrschenden Kommandostimme begrenzt; die gesteigerte Feuerwirkung nötigt jetzt zu weiterer Zerlegung
der geschlossenen Körper. In der zerstreuten Ordnung ist der einzelne nicht peinlich an einen bestimmten
Platz, an die Haltung des Körpers und an die Handhabung der Waffe durch exakte Griffe gebunden. Dafür wird von ihm Urteilskraft,
körperliche Gewandtheit, Kühnheit und Selbstvertrauen, Geschicklichkeit im Gebrauch der Waffe und in der Ausnützung des
Geländes sowie unausgesetzte Aufmerksamkeit auf seine Führer gefordert.
Die Entscheidung des Infanteriegefechts liegt in der zerstreuten Ordnung; der Schützenschwarm ist die Hauptkampfform der
Infanterie, in welcher das Gefecht eingeleitet und meist auch bis zur Entscheidung durchgeführt wird, während die geschlossene Ordnung
ihre Bedeutung behält für Bereitschaft, Rückhalt, Ersatz für die Schützenschwärme und als treibendes, zuweilen ausschlaggebendes
Moment. Die Kavallerie sieht ihre Hauptgefechtsthätigkeit meist in der Wucht des geschlossenen Anlaufs.
Die Artillerie tritt im Gefecht nur in geöffneter Linie auf; die Ausdrücke geschlossene und zerstreute Ordnung lassen sich
auf sie nicht anwenden. (Über Geschlossene Ordnung s. ferner Linie und Kolonne; über Zerstreute Ordnung s. Schützen.)
Geschichtlich denkwürdige Kampfformen geschlossener Ordnung sind: die Phalanx der Griechen und Macedonier;
die
Legion der Römer in ihrer anfangs phalanxartigen, dann in der dreitreffigen Manipular- und schließlich in der dreitrefftgen
Kohortenstellung.
Das eigentliche Mittelalter in seiner regellosen Kriegführung, in der der Reiterkampf eine hervorragende
Rolle spielt, zeigt keine charakteristischen geschlossenen Kampfformen; im spätern Mittelalter
erscheint die Geviertordnung oder der Haufen der Schweizer und Landsknechte. Aus dieser Formation entwickelt sich die Terzia
der Spanier, die neben der noch aus Pikenieren bestehenden Hauptmasse bereits Schützen (Musketiere) in beschränkter Zahl
verwendet. Die dann folgenden Brigadestellungen lassen das Feuergefecht bereits als Hauptsache erscheinen, obwohl neben den
Musketieren auch noch die Pikeniere in den Regimentern vertreten sind (s.
Niederländische Brigadestellung und Schwedische Brigadestellung). Über die weitere Entwicklung der s. Feuergefecht.
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