von Appenzell
[* 2] an der Grenze der schweiz. Kantone Appenzell
(Innerrhoden) und St.
Gallen, ist 1590 m hoch und gehört der Kreideformation
[* 3] an. ½ km
weiter südwestlich, durch einen Felseinschnitt vom Kammersee getrennt, erhebt sich der
Hohe Kasten (1798 m).
im nördl.
Deutschland
[* 6] auch jeder
Acker, der in der Fruchtfolge in
gleicher
Weise bearbeitet und bestellt wird. In Westfalen
[* 7] und ganz Niedersachsen heißt Kamp ein dicht beim
Wohnhause befindlicher
mit alten
Eichen bestandener Grasplatz.
linker Nebenfluß der Donau in Niederösterreich, entsteht auf dem Granithochlande des sog.
Waldviertels im
WeinsbergerWalde aus dem
Großen und
Kleinen und mündet nach gewundenem Lauf (136 km) unterhalb Krems bei Grafenwörth.
s.
Campagne. - Im Seewesen bedeutet Kampagne,
Kampanje oder Schanze das im hintersten
Teile des
Schiffs über dem Oberdeck angebrachte und sich mit der obern
Fläche der Rehling (s.d.) vergleichende Halbdeck.
Meist befinden
sich in der Kampagne Wohnräume für
Schiffsoffiziere oder Passagiere.
Stadt in der niederländ.
Provinz Oberyssel, Endpunkt der
Centralbahn, am linken Ufer der
Yssel, über die hier
eine neue
Brücke
[* 10] führt, hat (1892) 18 908 E., vier alte
Thore, schöne Promenaden an
Stelle der alten Festungswerke, eine
große St. Nikolaikirche, kath. Marienkirche (14. Jahrh.),
ein Rathaus (1543 erneuert) mit
Statuen und einem schönen
Saale, ein Seminarium der sog. christl.-reform.
Kirche, welche sich
(1830) von der allgemeinen niederländischen reformierten getrennt hat, eine Militärschule;
Eisen-,
Maschinen- und Cigarrenfabriken.
Täglich gehen
Dampfer nach
Zwolle und nach
Amsterdam.
[* 11] Das von den zwei Hauptmündungsarmen der
Yssel und
dem Zuidersee gebildete
Kampereiland, eine fruchtbare
Insel, ist merkwürdig wegen der patriarchalischen Gebräuche ihrer Bewohner.
Sie gehört der Stadt, die daher fast keine Gemeindesteuer erhebt.
(dän.; schwed. kämpavisor, d. h.
Heldengesänge), diejenigen altdän., altschwed. und altnorweg.
Volkslieder, die ihren
Stoff aus der altnordischen
Mythologie und
Heldensage schöpfen. Vorgetragen wurden sie meist mit
Gesang und zum Tanze. Die ältesten Kämpeviser sind die dänischen;
sie lassen sich bis ins 13. Jahrh. verfolgen. Geblüht haben sie im 15. Jahrh.;
erhalten haben sie sich namentlich in
Norwegen
[* 12] bis zur Gegenwart. -
Vgl. P. Friis, Udsigt over de danske
Kämpeviser og Folkesange (Kopenh. 1875);
(Kampher,Kamphor,Camphora), ein eigentümlicher, einem festen ätherischen Öle
[* 13] vergleichbarer
Stoff, der
aus dem Holze und
den
Blättern des
Kampferbaums (s.Camphora) gewonnen wird. Zur Gewinnung des gewöhnlichen
Kampfer oder
Japankampfers werden die
Bäume gefällt und die klein gehauenen
Stücke einer primitiven
Destillation
[* 14] mit Wasser unterworfen,
wobei die Wasserdämpfe den und das flüssige ätherische Öl mitreißen.
In den meist aus Holzkästen bestehenden
Vorlagen
verdichtet sich der in Form von kleinen
Körnern und Krusten und wird von Zeit zu Zeit herausgekratzt,
durch
Abgießen und
Pressen nach Möglichkeit von dem anhaftenden
Kampferöle getrennt und in mit
Blei
[* 15] ausgeschlagenen Kisten
(Tubben) von 70 bis 80 kg
Inhalt nach Europa
[* 16] verschifft.
Hier wird er durch nochmalige
Sublimation gereinigt und in Form von etwas gewölbten Kuchen im Gewichte
von 4 bis 6 kg, verpackt in Fässern zu 250 kg, als raffinierter in den
Handel gebracht. Neuerdings beschäftigt man sich
auch in
Japan
[* 17] selbst mit der Raffination. Der Kampfer, C10H16O , ist weiß, glänzend durchscheinend,
krystallinisch, von penetrantem eigentümlichen
Geruch und
Geschmack, leicht entzündlich, verflüchtigt
sich nach und nach an der Luft schon bei gewöhnlicher
Temperatur, schmilzt bei 175° C., siedet bei 204° C. und löst sich
leicht in
Alkohol,
Äther, Fetten und ätherischen Ölen. In Wasser, auf dem er schwimmt, ist er nur wenig löslich.
Durch Behandeln mit Salpetersäure wird er in die Kampfersäure, C10H16O4 =
C8H14(COOH)2 ^[C8H14(COOH)2] übergeführt. Sein spec. Gewicht ist 0,98. Kampfer wird in der
Medizin in Form
des
Kampferspiritus,
Kampferöls,
Kampferliniments und
Kampferweins (s. diese
Artikel) äußerlich als flüchtiges Reizmittel
bei
Gicht und Rheumatismus häufig angewandt. Innerlich wirkt er in kleinen Gaben beruhigend, in größern erregend auf das
Nervensystem.
In der
Technik findet er in bedeutendem
Umfange bei der Celluloidfabrikation sowie als Mottenmittel, auch
in der Fabrikation der
Sprengstoffe Verwendung. Hauptmärkte für Kampfer sind
London
[* 18] und
Hamburg.
[* 19]
Japans Export betrug 1891: 39 696
Pikuls,
1892: 28 776
Pikuls (1
Pikul = 60,48 kg). Die Produktion auf Formosa, die früher sehr bedeutend
war, ist in den letzten Jahren erheblich zurückgegangen ünd höchstens auf 4500
Pikuls zu schätzen.
Hamburg führte (1892) 115 888 Doppelcentner
rohen und raffinierten Kampfer im Werte von 2,8 Mill. M. ein. Der Kampfer war Griechen und
Römern unbekannt und kam erst durch die
Araber nach Europa. -Außer dem gewöhnlichen Kampfer kennt man noch den Borneokampfer, auch
Borneol genannt,
von Dryobalanops camphora Colebr.
abstammend, der seiner chem. Zusammensetzung nach, C10H18O , milder und
aromatischer riecht; bei
Destillation mit wasserfreier
Phosphorsäure geht ein
Kohlenwasserstoff, C10H16 ,
über, das
Borneen.
In den europ.
Handel gelangt er nicht, da die Ostasiaten für ihn eine besondere Vorliebe haben und ihn
sehr hoch bezahlen. Künstlich läßt er sich durch Behandeln von Kampfer mit metallischem Natrium und
Alkohol gewinnen. Ebensowenig
gelangt der Blumeakampfer, von Blumea balsamifera DC.,
einer
KompositeChinas, abstammend, nach Europa, sondern wird unter der Bezeichnung
Ngaikampfer in
China verbraucht. Kampfer wurde
auch im Lavendelöl,
Baldrianöl, Wurmsamenöl, Reinfarnöl u. s. w. gefunden. Eine besondere Art von Kampfer setzt
sich aus dem
Pfefferminzöl ab; er heißt Menthenkampfer.
Der sog. künstliche Kampfer ist eine dem Kampfer ähnlich riechende
Verbindung, C10H17Cl, die man durch
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
¶
mehr
Einwirkung von Chlorwasserstoff
[* 21] auf Terpentinöl erhält. Aus ihm läßt sich durch Behandeln mit Eisessig und Kaliumacetat
unter Druck und Verseifen der gewonnenen Flüssigkeit Borneol darstellen.
Der Name Kampfer hat übrigens in der Chemie eine weitere Ausdehnung;
[* 22] man versteht darunter eine ganze Anzahl, zu den Terpenen in
naher Beziehung stehender, krystallinischer, flüchtiger, stark riechender, aus C, H und O bestehender
Körper vom Charakter der Alkohole oder Ketone, welche als Bestandteile verschiedener ätherischer Öle vorkommen, z. B. Menthol,
Alantol, Patschoulikampfer, Eucalyptol u. v. a.