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öffentlichen Geschäfte.
Tas Fest scheint ursprüng- lich eine Beziehung auf das Reifen der Feldfrüchte aehabt zu haben, für die man fich der Gunst der «Vört'm versichern wollte. Kalman, König von Ungarn, [* 2] s. Koloman. Kalmank, älterer Name für Lasting (s. d.). Kalmar, Hauptstadt des schwed. Kalmar-Län if. d.), liegt am Ufer und größtenteils auf der Insel Qvarnholmen des hier 7,5 km breiten Kalmar- lundes, und an der Linie Kalmius-Emmaboda (57 km, An- schluß anKarlskrona-Weriö) derEchwed.Privatbab- ncn. Kalmius ist Sitz des Landeshauptmanns und eines Bischofs, hat (1892) 11779 C., eine Domkirche aus Kalkstein im Renaissancestil, 1660-99 nach Zeich- nungen von Nik. Tefsin dem Ältern, erbaut auf Qvarnholmen, ein altes Schloß Kalmarnabus mit Wällen und Gräben, jetzt restauriert, Gvmnasium mit Bibliothek, naturhistor. Sammlungen und Münz- kabinett sowie ein Denkmal zur Erinnerung an die Landung Gustav Wasas (1520). Der Hafen ist gut. Ausgeführt wurden 1892: Hafer [* 3] (4,74 Mill. KZ), Kleie, Zündhölzer 187 390 kx), Maschinen, Steine (sür 53615 Kronen), [* 4] Sparren und Balken (34284 cdm), Planken (10482 cdm», Bretter und Grubenstützen fuhr kamen: gesalzene Heringe (1,04 Mill. K3), Roggen (4,2i), Weizen (13,5i), Superphosphat und Guano (2,73 Mill. kF), Speck, 5iohlen, Petroleum, Wein und Gewebe. [* 5]
Von den 657 nach dem Aus- land gebenden schiffen waren 210 deutsche und 296 dänische.
Die Industrie erstreckt sich auf Fa- brikation von Zündhölzchen, Papier und Bier, Schiffbau und Holzsägerei. Kalmius ist ^itz eines deutschen Konsuls. - Bekannt ist die Kalmarische Union (s. d.). Kalmare (I^oliZo), die schlanken zehnarmigen Kopffüßer (s. d.) mit einer hornigen Binnenfchale und einer breiten Ruderflosse am Hinterende, während die plumpen mit Kaltschale als Sepia (s.d.) bezeich- net werden;
die Kalmius sind häusig in fast allen Meeren, leben pelagifch und gern gesellig, crrcicben oft cine bedeutende Größe und vermögen durch Aus- stößen des Wassers nicht bloß rückwärts, sondern durch Ilmbiegung des Trichters auch vorwärts zu schwimmen.
Die Bewegungen des ganzen Schwarms erfolgen gleichmäßig wie auf Kommando.
Der Name kommt vom lat. tdeca caiinki-ill, Schreib- zeug, Tintenfaß, entspricht also der Bezeichnung Tintenfisch.
Junge Kalmius gelten, z. B. in Italien, [* 6] alö Leckerbissen.
Den gemeinen Kalmar (I^oli^o vul^ariä ^nm.) zeigt die Tafel: Kopffüßer, [* 1] Fig. 2. Kalmarifche Union, die durch die Königin Margarete (s. d.) 1397 bewirkte Vereinigung der drei nordischen Reiche zu einer Monarchie.
Die Union wurde zwar (ebenfalls zu Kalmar) sowie durch König Johanns Receß vom erneuert, aber durch die Wahl des Gustav Wasa zum König von Schweden [* 7] in Strengnäs und definitiv durch den Receß von Malmö [* 8] aufgelöst.
Die fog. Nnions- akte vom hat sich bei genauer Prü- fung als ein nie zu voller Gültigkeit gelangter Präliminarvertrag erwiesen;
doch kann die Union der drei Länder bis auf weiteres von da an gereck- net werden. -
Vgl. Erslev, Unionsbrevet fra Kal- marmodct 1397 chopenh. 1889).
Kalmar-Län, einer der südl. Bezirke Sckwe- dens, besteht aus dem östl. Teile der Provinz ^ma- land und aus der Insel Öland, hat 14496,7 ykin, darunter 443 hkm Gewässer, und 232 847 E., d. i. Artikel, die man uut^r K vcrm 20 auf 1 hkm. 14 Proz. sind Ackerland, 9 Proz. Wiesen und 50 Proz. Waldungen.
Ackerbau ist der wichtigste Erwerbszweig: auch sind Fischerei [* 9] und Bergbau [* 10] (Eisen [* 11] und Kalkstein) von Bedeutung.
Das Län wird von sieben Privateisenbahnen mit einer Gesamtlänge von 319 km durchzogen.
Städte sind Kalmar, Westervik, Osharshamn, Wimmerby und Borgholm.
Wichtig ist auch der Flecken Mönsteräs.
Kalmar-Sund, Meerenge zwischen der Insel Qland und der schwed. Ostküste, ist 130 km lang und bis 23 km breit. Kalmäuser oder Kahlmäuser, auch Kla- müser, ein mehrdeutiges Wort, zuerst von Fischart im Sinne von Schmarotzer gebraucht, nahm dann die Bedeutung von Kopfhänger, Stubenhocker, Federfuchser, armer Schlucker an.
Die Herkunft des Wortes ist unsicher;
nach verbreiteter Ansicht wäre es eine Verstümmelung aus Kamaldulenfer, nach andern gehörte es zu cai^inus, «Schreibrohr»;
wahrscheinlicher ist es ebenso wie Duckmäuser deut- schen Ursprungs, soviel wie kahler Schleicher.
Kalmen, Windstillen, auch Gegenden, über denen solche vorwaltend sind.
Von Wichtigkeit sind be- sonders drei Gürtel [* 12] von Kalmius, die unter 35° nördl. und südl. Breite [* 13] liegenden Roßbreiten (s. d.) und die äquatorialen Kalmius oder Doldrums (s. Atmosphäre, Bd. 2, S. 46 d).
Die Kalmius verschieben sich mit der Sonne; [* 14] im Juli liegen sie mehr dem Nordpol zu als im Januar, die Doldrums befinden sich stets nördlich vom Äquator. X2.I1N12. !., ein zur Familie der Ericaceen (s. d.) gehörige, nur 5 Arten umfassende Gattung kleiner immergrüner Sträucher Nordamerikas.
Wegen der schönen meist weißen oder rosenroten, bald Hellern, bald dunklern Blumen und der oft glänzenden und glatten, länglichen oder elliptischen Blätter werden diese herrlichen, wiewohl bei uns nur halbharten Sträucher in den Gärten sehr geschätzt.
Die be- kanntesten Arten sind X. lrnFuätiloliii ^. mit schma- len Blättern und tiefrofenroten Blumen, X. F^nca ^1?'t. mit oben glänzend dunkelgrünen, unten grau- lichen Blättern und hellrosenroten, langgestielten Blumen, und Iv.
ikMolia ^. mit verhältnismäßig großen langgestielten, lederartigen, auf beiden Fläzen glänzenden lorbeerartigen Blättern und mit tellerförmigen roten, auch weißen Blumen. Von jeder diefer Arten giebt es mehrere Garten- formen.
Man kultiviert die X. am besten in Töpfen mit starkfandiger Heideerde, im Sommer an einem fchattigen Standorte bei reichlicher Feuchtigkeit, und durchwintert sie an einem frostfreien, hellen und luftigen Orte.
In den mildern Gegenden Deutsch- lands kultiviert man sie auf geschützten Standorten ganz im Freien auf besonders dazu mit Heide- oder Moorerde präparierten Beeten und bedeckt sie bei stärkerer Kälte mit Tannenreisig oder Laub. Kalmieren (frz.), berubigen, besänftigen, be- schwicbtigcn;
kalmierende Mittel, soviel wie Beruhigende Mittel (s. d.). Kalmit, die, Berg in der Hardt in der bayr. Pfalz, 6 kin im SW. von Neustadt, [* 15] trägt einen Aussichtsturm und ist 681 ni hoch. Kalmius, früher Kalka, Fluß ander Grenze des russ. Gouvernements Iekaterinoslaw und des Doniscden Gebietes, 185 kin lang, mündet bei Ma- riupol in das Asowsche Meer. Er ist nicht schiffbar, die Mündung bildet einen bequemen Hafen.
Der Kalmius ist bekannt durcb die Schlackt an der Kalka 1223 zwischen Russen und Tataren. ißt, sind unter (3 aufzusuchen. ¶