35 gar nicht. Die meisten Arten können bei 5–8° R. Wärme überwintert und im Sommer ins Freie gestellt werden, andere verlangen
einen dauernden Standort im Gewächshause oder Zimmer und im Winter 8–12° Heizwärme. Man vermehrt die Kakteen durch Samen,
Stecklinge und Veredelung. Hierzu die Tafel: Kakteen; zur Erklärung vgl. die Artikel: Cereus, Echinocactus,Echinocereus, Echinopsis, Leuchtgenbergia, Mammillaria, Melocactus, Opuntia, Phyllocactus, Rhipsalis. –
Vgl. Förster, Handbuch
der Kakteenkunde (2. Aufl., Lpz. 1886): Daul, Illustriertes Handbuch
der Kakteenkunde (Stuttg. 1890);
Haage, Kakteenkultur (Bresl. 1892);
Rümpler, Die Sukkulenten (Berl. 1892).
Kalahara oder Karri-karri (d. h. die peinigende), sandige Steppengegend in
Südafrika, zwischen dem hügeligen Teil des Betschuanenlandes im O. und dem Damara- und Groß-Namalande
im W., an dem Oranjefluß, bildet die Fortsetzung des unfruchtbaren Buschmannlandes zwischen dem Oranje und den Karroobergen.
Die durchschnittliche Höhe beträgt 1200 m. Der westl. Teil kennzeichnet sich durch zahlreiche von NNW. nach SSO. streichende
Dünenketten, die fast überall dicht mit Bäumen und Sträuchern bedeckt sind, der östliche durch größere
und kleinere Kesselbildungen.
Östlich vom Nosop nimmt der Baumbestand zu, im Norden, bei Lehutitang, verdichtet er sich zum Wald, der hauptsächlich aus
Kameldorn-, Bastarddorn- und Blaubäumen besteht. Von August bis April fällt reichlich Regen; das ganze Jahr halten nur wenige
Kessel Wasser, wie Lehutitang, Matha, Bitterwasser und Okui. Während der Trockenzeit dienen zwei
Gurkenarten, die Naras (Acanthosicyos horrida Welw.) und die Kafferngurke, als wasserhaltige Speisen und werden vom Vieh sehr
gern gefressen, wie sie auch den Hottentotten als Lieblingsspeise dienen.
In der ganzen Kalahari sind etwa 150 ha in Bebauung, davon ein Drittel nur mit der Kafferngurke. Nur der nördl.
Teil ist von zerstreuten Buschmannfamilien und wenigen Betschuanenstämmen, besonders Ba-kalahari (s. d.) bewohnt. Der Wildbestand
der Kalahari, die früher zu den wildreichsten Gegenden Südafrikas gehörte, ist jetzt gering. Giraffe und Elen sind nur noch vereinzelt,
ebenso Strauße; häufiger sind Gnus, Gemsböcke, Hartebeest, Springböcke. Löwen finden sich nur westlich von Lebutitang,
Leoparden, Wildkatzen und wilde Hunde vereinzelt im ganzen Gebiet. Zahlreich sind die
Schlangen, besonders
die Puffotter. 1892 wurde die Kalahari vom Hauptmann C. von François bereist (vgl.
den Bericht im 4. Heft der «Mitteilungen aus den Schutzgebieten», 1893).
(arab., «Rede»),
die im 2. Jahrh. des Islam entstandene scholastische Theologie, die die traditionellen Glaubenslehren
mit der philos.
Betrachtung in Einklang zu bringen suchte.
Mutakallimun, Dogmatiker, die sich mit der Wissenschaft
des Kalâm beschäftigen.
Landstrich im NW. Afrikas, nördlich vom obern Binue, im SO. von Sokoto und im W. von Bornu, liegt in reizender,
mit Wiesenmatten bedeckter Gebirgsgegend und ist Sokoto (s. d.) tributpflichtig. In der Hauptstadt, in dem am
Gongola (Gadschem) zwischen pittoresken Felsenbergen gelagerten Gombe mit 20000 E., wohnen Fulbe als Herrscher und Kanuri
aus Bornu als Einwanderer. Die einheimische Bevölkerung (Tangale, Fali und Bele), ein wilder, noch der Menschenfresserei ergebener
Negerstamm, hat sich in die Schluchten der Berge zurückgezogen. Die Bewohner beschäftigen sich mit Anfertigung von Matten,
mit Herstellung von kunstreich geformtem und bemaltem Geschirr.
Kalamata, Hauptstadt der griech. Eparchie und des Nomos Messenien im Peloponnes, am Nedon, unweit seiner Mündung
in den Meerbusen von Messenien, zwischen Orangen- und Olivengärten an der Stelle des alten Pherä gelegen, Endpunkt der Eisenbahn
Diavolitsi-Kalamä, Sitz eines Erzbischofs und eines deutschen Konsuls, hat (1889)
10696, als Gemeinde 15479 E., ein Gymnasium, obersten Gerichtshof, zwei Seidenspinnereien mit Dampfbetrieb, Anbau von Oliven,
Feigen, Maulbeeren, Agrumen, lebhaften Handel vom Hafen aus und starken lokalen Dampferverkehr.
Ausgeführt wurden (1892) 32 Mill. Pfd. Korinthen meist nach Frankreich und Amerika, 12,46 Mill. kg Feigen fast
nur nach Triest, Seide (17500 kg) nach Frankreich und Olivenöl. Die Einfuhr (Getreide, Fleisch und andere Lebensmittel) leidet
unter den finanziellen Zuständen des Landes. Der lebhafte Hafen ist ungeschützt. – Kalamä war 1821 eine der ersten Städte,
die durch den griech. Aufstand befreit wurden. Hier wurde die erste griech. Nationalversammlung unter dem
Namen des Senats von Messenien (9. April 1821) eröffnet. Von den Truppen Ibrahim Paschas 1825 zerstört, hat sich Kalamä seitdem wieder
erholt.
ein nach der Stadt Kolomea in Galizien benannter slaw. Tanz von leidenschaftlich
bewegtem Charakter im raschen Zweivierteltakt, der bis 1830 auch in Deutschland getanzt wurde.
(spr. -suh), Hauptstadt des County Kalamazoo im nordamerik.
Staate Michigan, am Fluß Kalamazoo, südlich von Grand Rapids,
westlich von Detroit, in einer fruchtbaren Ebene, Eisenbahnknotenpunkt,