34 den meisten, die
Landenge von Tehuantepec den besten mexik. Kakao. Auch in der
Alten Welt wird der Kaiser-Wilhelms-Spende kultiviert; doch sind
die Erzeugnisse entweder zu geringwertig, wie auf den Philippinen, oder geringfügig, wie auf Celebes,
Ceylon,
[* 2] verschiedenen
Südsee-Inseln und in Westafrika, wo die Kulturen überdies noch ganz jung sind. –
Vgl. Semler, Die
tropische
Agrikultur, Bd. 1 (Wism. 1886).
(Oleumcacao,Butyrumcacao), ein geruchloses Pflanzenfett, das beim warmen
Pressen der
Kakaobohnen als Nebenprodukt
der Bereitung des entölten Kakaos gewonnen wird. Der Schmelzpunkt ist 33° C., das spec. Gewicht 0,980 bis 0,981 (Dieterich),
die
Farbe blaßgelblich und der
Geschmack angenehm mild.
Ihrer chem. Zusammensetzung nach besteht sie aus
den
Glyceriden der Öl-, Palmitin-,
Stearin-, Laurin- und
Arachinsäure, während flüchtige
Fettsäuren fehlen. Sie wird bei
der Schokoladefabrikation in großer Menge zur Herstellung von Couvertüremasse sowie von billigen Schokoladen, auch zur
Anfertigung von feinern parfümierten Seifen
(Kakaoseifen) verwandt, und man benutzt sie ferner wegen
ihrer Eigenschaft, erst nach langer Zeit ranzig zu werden, zur Anfertigung von Salben, Pomaden und
Suppositorien.
engl.
Cocanada, Seehafen und Hauptstadt des Distrikts Godawari (s. d.) in der indobrit.
Präsidentschaft
Madras,
[* 3] unter 16° 57' nördl.
Br. und 82° 13' östl. L., hat (einschließlich der
Altstadt Dschaganadhapur)
1891: 40553 E. Hauptausfuhrartikel für Europa
[* 4] sind: Baumwolle
[* 5] aus Godawari und Kistna (die in Gantur [engl. Guntoor] gepreßt
wird), Ölsamen, Zucker
[* 6] und
Reis;
im 17. Jahrh, gegründete Militärstation der portug.
KolonieAngola in
Afrika,
[* 12] liegt südöstlich von
Benguella
in 1678 m Höhe, in einer weiten, sehr fruchtbaren, von 8000 E. besiedelten Ebene, an einem Quellfluß
des
Kunene, ist aber
gegenwärtig fast verödet.
Land in Niederguinea, an der Westküste
Afrikas und landeinwärts am Nordufer des untern
Kongo.
Abgesondert
vom großen Verkehr, ist es fast gänzlich unbekannt geblieben: es soll sehr fruchtbar und stark bevölkert sein. Bis zur
Mitte des 17. Jahrh. gehörte es zu einem großen
Kongoreiche; als dieses zerfiel, wurde es Loango tributpflichtig.
Auf Beschluß der
Kongokonferenz von 1885 kam der größere
Teil mit der Hauptstadt Landana an
Portugal
[* 13] (an die
KolonieAngola),
der südöstliche mit Ngojo dagegen an den
Kongostaat.
[* 14]
[* 15] (Cactĕae), Pflanzenfamilie aus der Gruppe der Dikotyledonen mit überaus zahlreichen
Arten; man kennt
ihrer bereits etwa 1000, die vielen Nebenformen ungerechnet. Die Kakteen gehören ausschließlich
Amerika
[* 16] an, wo sie auf beiden
Seiten des
Äquators bis
Chile
[* 17] einerseits und
Canada andererseits, hauptsächlich aber in Mexiko
[* 18] sich finden, als ungeheure
Kugeln (Melokakteen), als vieleckige
Säulen
[* 19] (Cereen), als
Büsche mit blattartig verbreiterten einfachen (Phyllokakteen) oder
gegliederten (Epiphyllen)
Ästen, als dichter Stachelrasen (manche Echinocereen), als langgestreckte kriechende
oder kletternde Schlangen
[* 20] (manche Cereen), als binsenartige (Rhipsalis) oder belaubte (Peirescien)
Sträucher und
Bäume, oft
mit großen farbenprächtigen, duftenden
Blüten.
Alle Kakteen haben fleischige, oft sehr saftreiche
Stengel
[* 21] und
Äste, welche jedoch bei vielen von einem festen Holzkörper durchzogen
sind, sodaß der dicke fleischige
Teil nur als Rindenlage zu betrachten ist. Die meisten sind blattlos,
nur die Peirescien haben wahre
Blätter und bei den Opuntien sind sie zu hinfälligen pfriemlichen Gebilden verkümmert, im
übrigen aber durch Schuppenhaare und
Stacheln vertreten. Die Kakteen sind in mehrfacher
Beziehung nützliche Gewächse, zahlreiche
Arten haben eßbare
Früchte, von andern werden die holzigen
Teile, die zwar sehr leicht sind, aber doch
große Festigkeit
[* 22] besitzen, zu verschiedenen Zwecken benutzt, wieder andere dienen zur Herstellung von undurchdringlichen
Zäunenu. dgl. Am wichtigsten aber sind von den Kakteen mehrere
Opuntia-Arten als Nährpflanzen der Scharlachlaus, welche die
Cochenille (s. d.) liefert.
Die Kakteen gehören zu den anspruchlosesten aller
Pflanzen. Die natürlichen
Standorte der meisten
Arten sind die baumlosen, sterilen,
steinigen Hochebenen in Mexiko, woselbst sie die lange andauernde, völlig regenlose heiße Jahreszeit, in der alle andern
Gewächse vertrocknen, ohne Nachteil ertragen. Dagegen vermögen sie nicht in dauernd nassem
Boden zu
gedeihen. Dementsprechend müssen sie auch im Gewächshause oder Zimmer kultiviert werden. Man pflanzt sie in sandige Laub-
oder Rasenerde, hält sie vom
Frühjahr bis zum Herbst während ihrer
Vegetation gleichmäßig feucht, jedoch nicht zu naß,
und gießt sie während der Ruhezeit im Winter fast
Artikel, die man unter K vermißt, sind unter E aufzusuchen.
¶
mehr
35 gar nicht. Die meisten Arten können bei 5–8° R. Wärme
[* 24] überwintert und im Sommerins Freie gestellt werden, andere verlangen
einen dauernden Standort im Gewächshause oder Zimmer und im Winter 8–12° Heizwärme. Man vermehrt die Kakteen durch Samen,
[* 25] Stecklinge und Veredelung. Hierzu die Tafel: Kakteen; zur Erklärung vgl. die Artikel: Cereus, Echinocactus,Echinocereus, Echinopsis, Leuchtgenbergia, Mammillaria, Melocactus,Opuntia, Phyllocactus, Rhipsalis. –
Vgl. Förster, Handbuch
der Kakteenkunde (2. Aufl., Lpz. 1886): Daul, Illustriertes Handbuch
der Kakteenkunde (Stuttg. 1890);