[* 2] vulkanisches
Gebirge im bad.
Kreis
[* 3] Freiburg
[* 4] in der oberrhein.
Tiefebene, nordwestlich vonFreiburg,
liegt
völlig isoliert, besteht aus 40-50
Basalt- und Doleritkegeln und bedeckt bei 7 km
Breite,
[* 5] 15 km Länge und 37 km
Umfang etwa 110 qkm.
Auf dem höchsten
Berge, den
NeunLinden (557 m), ist oben ein runder Platz, der
Totenkopf, auf dem König
Rudolf I. von Habsburg
nach der Sage Gericht hielt. - Kaiserstuhl wird auch der Königsstuhl (s. d.)
bei
Heidelberg
[* 6] genannt. -
Vgl. Knop, Der Kaiserstuhl im
Breisgau (Lpz. 1892).
Stadt im preuß. Reg.-Bez. und Landkreis
Düsseldorf,
[* 10] 10 km nördlich von
Düsseldorf, rechts des Rheins,
hat (1890) 2379 E., darunter 756
Evangelische und 35 Israeliten; Post,Telegraph, evang. und kath.
Kirche,
eine berühmte von Pastor Fliedner (s. d.) gegründete Diakonissenanstalt, eine
Emeritenanstalt für Priester der Erzdiöcese Köln,
[* 11] zur Zeit unbenutzt, ein kath.
Kranken- und Pflegehaus. Mit der Diakonissenanstalt
verband Fliedner allmählich außer der daselbst bereits bestehenden Kleinkinderschule und dem
Asyl mit dem
Magdalenenstift 1836 ein
Krankenhaus
[* 12] (1889 neu gebaut), 1842 ein Waisenstift für Mädchen aus mittlern
Ständen, eine Heilanstalt
für weibliche Gemütskranke (1852), ein Feierabendhaus für die alten und kranken Schwestern (1854). Nach seinem
Tode kam 1865 eine
Diakonissenschule zur Heranbildung jüngerer Mädchen für den Diakonissenberuf dazu.
Die Anstalten zu Kaiserswerth sind seit 1836 aus dem kleinen Gartenhause zu
Straßen mit stattlichen
Gebäuden angewachsen,
in denen täglich 850
Menschen beköstigt werden. Die Zahl der
Stationen, darunter
Kairo,
[* 13]
Bukarest,
[* 14]
Pest und
Rom,
[* 15] ist 1889 bereits
auf 214 mit insgesamt gegen 800 Schwestern und einer jährlichen
Ausgabe von über 700000 M. gestiegen. In und Umgegend bestehen
eine mechan. Seidenweberei, eine chem. Farbwarenfabrik,
eine Papier- und Preßspanfabrik und eine Orgelbauanstalt; Lokalschiffahrt zwischen
Düsseldorf und
Ürdingen über Kaiserswerth. - Pippin
von Heristal schenkte dem heil. Suitbert die Rheininsel, auf welcher dieser das
Kloster Kaiserswerth stiftete; um das
Kloster entstand
bald der Ort. In der 1243 vollendeten roman. Stiftskirche befindet sich der
Reliquienschrein
[* 16] mit den Gebeinen des
Heiligen.
Anno von Köln entführte hier 1062 den jungen König
Heinrich IV.
Friedrich I.
Barbarossa erweiterte die kaiserl. Pfalz, von
der noch gewaltige Reste an
Basalt-,
Trachyt-, Ziegel- und Tuffsteinbauten vorhanden sind. Von da an führte der
Ort denNamen
Kaiserswerth; früher hieß er Suitbertus-Werth. Seit Anfang des 14. Jahrh.
gehörte die Stadt zu Jülich, wurde dann an die Pfalz und
Cleve,
[* 17] 1425 an den Kurfürsten von Köln verpfändet. Sonst war
Kaiserswerth eine Festung,
[* 18] die 1689
von den Brandenburgern belagert und 1702 von den Kaiserlichen und
Preußen
[* 19] erobert ward. -
Vgl.
Disselhoff, Das Diakonissen-Mutterhaus zu Kaiserswerth am Rhein und seine Tochterhäuser (neue
Ausg., Kaisersw. 1892).
Deutsch-Neuguinea, das unter dem Schutze des
DeutschenReichs stehende Gebiet der Neuguinea-Compagnie,
im nordöstl.
Teil der
Insel, wird westlich von dem holländ.
Teil, südlich von dem engl.
Teil der
Insel begrenzt. Es erstreckt
sich vom 141. Längengrade ostwärts, seine südlichste Grenze fällt mit dem 8.° südl.
Br. zusammen; es bedeckt 181 650 qkm. Kaiser-Wilhelms-Land ist in der Hauptsache
Gebirgsland, nur der Norden
[* 20] enthält eine etwas ausgedehntere Ebene (s.
Kaiserin-Augusta-Fluß); sonst steigen fast an der
ganzen
Küste die
Gebirge steil aus dem
Meere auf oder sind nur durch ein sehr schmales Korallenvorland
von demselben getrennt.
Etwas genauer bekannt ist bis jetzt nur das
Finisterregebirge. Es streicht wie die meisten andern von NW. nach SO.
An Wasserläufen ist das Land sehr reich, doch sind es meist nur Gebirgsbäche. Mit Dampfern befahrbar sind nur wenige, darunter
der gewaltige
Kaiserin-Augusta-Fluß. Über dasKlima,
[* 21] die geolog. Verhältnisse,
Flora, Fauna und
Bevölkerung
[* 22] s. Neuguinea, über
Verwaltung, Anbau und
Handel sowie Kolonisierung s. Neuguinea-Compagnie. Hierzu Karte: Kaiser-Wilhelms-Land,Bismarck-Archipel, Salomon-und Marshall-Inseln.
allgemeine deutsche
Stiftung für
Altersrenten- und Kapitalversicherung. Nach den
Attentaten
auf Wilhelm I. wurde 1878 durch Sammlungen ein
Kapital von 1,7 Mill. M. zusammengebracht und dem damaligen
Kronprinzen
Friedrich Wilhelm mit der Bitte übergeben, über dessen Verwendung Bestimmung zu treffen. Er widmete dasselbe
der Errichtung einer
«Allgemeinen deutschen
Stiftung für
Altersrenten- und Kapitalversicherung» unter dem
Namen Kaiser-Wilhelms-Spende. Mehrere hundert
Zahlstellen nehmen Einlagen im Betrage von 5 M.
bez. einem Vielfachen von 5 M. entgegen, wofür der
Bezug
einer
Rente oder eines
Kapitals (frühestens mit Eintritt des 56. Lebensjahres) ausbedungen werden kann; die Höhe derselben
bemißt sich unter Zugrundelegung eines Zinsfußes von 3½ Proz. nach dem Beitrittsalter. So beträgt
z. B. für 5 M. Einlage bei einem
Kinde, welches im 1. Jahre versichert wird, beim frühesten Fälligkeitstermin
die
Rente jährlich 4,27 M., das
Kapital 57,11 M., beim spätesten Fälligkeitstermin mit 70 Jahren die
Rente 19,01 M., das
Kapital 151,25 M. Eine
Kündigung der Einlagen, in der Regel erst nach 5 Jahren, ist jetzt in Dringlichkeitsfällen auch schon
nach 6
Monaten zulässig. Bis Ende 1893 waren im ganzen 17 231 Mitglieder eingetreten, davon, waren 13 325 als
solche verblieben; 968
Personen hatten bis dahin
Renten erhalten. Die Mitglieder gehören den verschiedensten Berufsklassen
an, nur zum geringen
Teil der
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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