Martin, prot. Theolog, geb. zu Neuhausen bei Königsberg
[* 2] i. Pr.,
studierte zu Königsberg die
Rechte, dann in
Heidelberg,
[* 3]
Halle
[* 4] und
Tübingen
[* 5]
Theologie, habilitierte sich 1860 in
Halle, wurde 1864 außerord.
Professor in
Bonn,
[* 6] 1867 in
Halle, wo er gleichzeitig mit dem Inspektorat des
Schlesischen Konvikts betraut war
und seit 1879 als ord. Professor für systematische
Theologie und
Neues Testament wirkt. Kaehler schrieb: «Paulus der
Jünger und
Bote Jesu von Nazareth»
(Halle 1862),
«Die schriftgemäße
Lehre
[* 7] vom Gewissen» (ebd. 1864),
«Die starken
Wurzeln unserer Kraft.
[* 8] Betrachtungen über die
Begründung des
Deutschen Kaiserreichs und seine erste Krise» (Gotha
[* 9] 1872),
«Neutestamentliche
Schriften in genauer Wiedergabe ihres Gedankenganges durch sich selbst ausgelegt»
(ebd., 1. Heft: «Der
Hebräerbrief», 1880; 2. Aufl. 1889; 2. Heft: «Der
Brief des
Paulus an die Galater»,
1884; 2. Aufl. 1893),
«Die Wissenschaft der christl.
Lehre»
(Erlangen,
[* 10] 1. Heft: «Einleitung und
Apologetik», 1883; 2. Heft:
«Dogmatik», 1884; 3. Heft: «Ethik», 1887; das Ganze: 2. Aufl., Lpz. 1893),
«Die Versöhnung durch Christum und ihre Bedeutung
für das christl.
Glauben und Leben»
(Erlangen 1885),
«Berechtigung und Zuversichtlichkeit des Bittgebets»
(Halle 1888),
die durch massenhaft auftretende
Insekten,
[* 12] wie Nonne, Rotschwanz,
Kiefernraupe u. a., bewirkte Entblätterung
der
Bäume, besonders der
Nadelhölzer.
[* 13] (S. Forstinsekten.)
kreisfleckige, s.
Haare^[= # Bernard ter, holländ. Dichter, geb. 13. Juni 1806 zu Amsterdam, studierte daselbst und in Leiden ...]
[* 15] (Bd. 8, S. 607b).
(Vultur calvus Scopoli), eine Art der Kuttengeier (s.
Geier), die
Indien bewohnt.
Diese, von den Händlern
auch als
Pondichéry-Geier bezeichnete Art findet sich häufig in den europ. Tiergärten, wird
mit etwa 200 M. das
Stück bezahlt und nach Art der andern
Geier (s. d.) gehalten.
eine Unterart des Schlagweisen
Hochwaldbetriebs (s. d.) der Forstwirtschaft, wobei der jedesmalige
Jahresschlag, unter Umständen mit Ausnahme einiger für einen zweiten
Umtrieb überzuhaltender
Bäume
(Waldrechter oder
Überhälter,
s. d.), kahl abgetrieben wird. Die Verjüngung erfolgt nach dem
Abtrieb meist durch künstliche Saat oder
Pflanzung, daher der
AusdruckNachverjüngung von Preßler in die Litteratur eingeführt wurde, im Gegensatz zu der beim
Femelschlagbetrieb
(s. d.) stattfindenden
Vorverjüngung.
Von den deutschen Holzarten werden vorzüglich
Kiefer und
Fichte
[* 17] im K. bewirtschaftet, namentlich in Norddeutschland,
Sachsen
[* 18] und
Thüringen, während in Süddeutschland neben dem Kahlschlagbetrieb auch für diese Holzarten
der
Femelschlagbetrieb Anwendung findet.
Buche und
Tanne
[* 19] eignen sich nicht gut für den Kahlschlagbetrieb, weil sie sich ohne Schutz der Samenbäume
in der ersten
Jugend schwer erziehen lassen.
Kiefern und
Fichten lassen sich leicht auf kahlen
Flächen nachziehen und bei ihnen
bietet der Kahlschlagbetrieb mancherlei
Vorteile: Einfachheit des
Verfahrens, Unabhängigkeit von Samenjahren (s. d.),
das Vermeiden jeder
Beschädigung des Nachwuchses bei der Fällung und beim
Transport, Erleichterung des letztern überhaupt
und deshalb die Möglichkeit einer größern Nutzholzgewinnung.
Für die
Fichte kommt noch hinzu, daß die im Femelschlag licht gestellten
Bäume häufig vom
Wind geworfen werden. Ein Nachteil
des Kahlschlagbetrieb ist es, daß durch denselben fast nur reine
Bestände erzogen werden.
Tanne und
Buche verschwinden
mehr und mehr aus den Fichtenbeständen, ebenso
Eiche und
Buche aus den Kiefernbeständen, denen sie früher vielfach beigemischt
waren. Dadurch werden die dem
Walde durch
Sturm,
Insekten und
Feuer drohenden Gefahren vermehrt. Das namentlich früher in einigen
Alpengegenden übliche
Verfahren des Kahlschlagbetrieb ohne künstliche Verjüngung, wobei man die natürliche Besamung der
Schläge von den
angrenzenden Bestandsrändern erwartet, ist ganz verwerflich, es hat viel zur Verwüstung mancher Alpenwälder beigetragen.
Im Niederwald werden eigentlich auch Kahlschläge geführt, man wendet aber den
Ausdruck Kahlschlagbetrieb für diese Betriebsart nicht an,
weil hier die Verjüngung im
Frühjahr unmittelbar nach dem
Abtrieb durch die
Stockausschläge von selbst
erfolgt.
(Kuhnen), ein der
Hefe
[* 20] nahe verwandter
Pilz, Saccharomyces mycodermaRees, Mycoderma vini oder cerevisiae Desm.,
der namentlich auf jungen, an
Alkohol armen
Weinen,
Bieren, Pflanzensäften als zartes weißes Häutchen
erscheint, wenn dieselben mit der Luft in Berührung bleiben. Seinen Eigenschaften nach gehört der Kahm zu den Verwesungspilzen,
indem er aus der Luft Sauerstoff aufnimmt und diesen auf die organische
Substanz, den
Alkohol des
Weins und
Biers, überträgt
und daraus
Kohlensäure und Wasser erzeugt. Das Schalwerden der Getränke ist auf die Thätigkeit des
Kahm zurückzuführen; Schutzmittel sind: möglichster
Abschluß der Luft, Abziehen auf reine Gebinde, Salicylsäure, Pasteurisieren.
- Die
Ursache der
Essiggärung ist der Essigkahm (s. Essigfabrikation,
[* 21] Bd.
6, S. 368a). S. auch
Bakterien.
im allgemeinen ein kleineres und unverdecktes Fahrzeug mit flachem
Boden, das gewöhnlich
mit
Rudern, seltener durch Segel fortbewegt wird.
Man hat den
Namen jedoch auf größere Fahrzeuge von ähnlicher Bauart übertragen,
die auf unsern
Strömen den Warentransport vermitteln und davon Weser-,
Elb-, Oderkähne u. s. w.
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]
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