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sind dies die Kasir (s. d.) in Innerasien und die in Südafrika. [* 2]
Die letztern bewohnen das Land von den östl. Grenzen [* 3] des Kaplandes bis an die Dela- goabai.
Sie bilden einen eigenen Typus unter den afrik. Völkern. Die Hautfarbe ist bei den südlichsten Völkerschaften, den Makofa, licht und rein braun; nordwärts wird sie allmählich dunkler und an der Delagoabai dunkelschwarz.
Die Kafiller haben schwarzes, wolliges Haar; [* 4]
ihre Gesichtszüge ähneln der der kaukas. Nasse, die Schädel sind dolichocephal.
Mit den Europäern haben sie die hohe Stirn und den er- habenen Nasenrücken, mit den .Hottentotten die her- vorragenden Backenknochen, mit den Negern die auf- geworfenen Lippen gemein;
ihr Bart ist schwach. Ihre Sprache [* 5] gehört zu den Bantuspracben (s. Bantu- völker).
Sie glauben an ein höchstes böses Wesen, ballen aber viel von Zauberbeschwörern und Regen- machern, deren Gunst sie sich durch gute Bezahlung zu erhalten suchen.
Die Bestrebungen evang. Mis- sionare haben im allgemeinen wenig Erfolg gehabt, weil das Christentum die Polygamie verbietet, und gerade die Zahl seiner Frauen, als Arbeiter, den Wohlstand des Kafiller bedingt. Die leben hauptsächlich von Milch und Mais- brei; nur die Krieger haben das Vorrecht, Fleiscb zu genießen.
Bei den meisten Kafiller rubt die Last des Garten- und Feldbaues auf den Weibern, während sich der Mann mit ausgezeichnetem Verständnis um die Herden bekümmert und der Jagd und dem Kriegs- handwerk sich hingiebt.
Die technische Gcschicklichkeit steht auf niedriger Stufe;
ihre Wohnungen äbneln denen der Hottentotten.
Die Kafiller zerfallen in drei Völkerschaften:
1) Die Südostkaffern wohnen am Küstenstrich zwischen dem großen Kei- und dem Umtamvunaflusse.
Ihre Zahl wird auf 500000 geschätzt.
Hierzu gehören die Fingo (s. d.) am Keiflusse;
die Am akosa oder Kosa (bestehend aus den über die Kapkolonien zerstreuten Gaika und den am Vasheefluh ansässigen Galcka); die Amatembu oder Tambuki zwischen dem Baschee und Umtata, von der Küste bis in das Hoch- land der Kathlambaberge;
die Amapondo im Pondo- land (s. d.) und die Pondomisi in Ostgriqualand ls.
Griqua).
2) Die Zulu (s. d.) oder Lln^azulu (ungefähr 500000), ursprünglich ein kleiner lHtamm, zwischen dem Pongola und dem Tugelaflussc an- sässig, gewannen erst im Laufe des 19. Iabrh. polit. Bedeutung und bewohnten Natal und die nördlich anstoßenden Länder zwischen Transvaal und dem Meer bis zur Delagoabai, als Zulu, Tonga und Swasi. (S.Tafel: Afrikanische Völkcrtvpcn, [* 1] Fig. 11.) Ihr Mut, ihre Ausdauer, Ecklauheit, Gewandtheit und herkulische Stärke [* 6] hatte sie, ver- bunden mit ihrer militär. Disciplin, zu dem ge- fürchtetsten Volke im südl. Afrika [* 7] gemacht.
3) Die Vetschuanen(s.d.).
überdie Matabcle s. Mata- belelan^". - Jedes dieser Kaffcrnvölkcr zerfällt in kleine Stämme, die von besondern Häuptlingen ge- leitet werden.
Jeder Häuptling regiert über feinen Stamm oder Clan unumfchränkt, giebt Gefetzc, spricht Necht und entfcheidet über Leben und Tod. Die ehemalige brit. Kolonie Vritisch-Kaffra- ria umfaßte das Land zwifchcn den Flüssen Keis- kama und Großer Kei, wurde aber 1866 der Kap- kolonie einverleibt und bildet die Divisionen King- Williams-Town und East-London (f. diese Artikel). Das früher Kaffraria, jetzt Transkei- territorium (nicht zu verwechseln mit einem Teil desselben, dem Transkeidistrikt, s. d.) genannte Artikel, die man unter K verm Land begreift m sich die Küstenstrecke vom Kei bis zum Umtamvuna (Grenze von Natal) und landein- wärts bis zu den Drakenbergen (Vasuto).
Es be- deutet also ethnographisch, nicht politisch, das eigent- liche Kafsernland.
Geschichte. Die Kafiller lebten stets mit der Kap- kolonie in Feindschaft, und noch jetzt wird der Besitz des brit. Kasfernlandes, südlich vom Keiflusse bis zum Kciskama, nur durch die am Buffaloflusse ge- legene Militärstation Williamstown und acht Forts aufrecht erhalten.
Lord Macartney hatte 1798 den Fifcbfluß als Grenze gegen das Kaffernland be- stimmt, doch gelang es erst 1812, diese Grenze zu bcbaupten. 1817 brach ein allgemeiner Aufstand aus, welcher erst 1830 durch Friedensschluß, worin der Keiskama als Grenze des Kaplandes anerkannt wurde, sein Ende fand.
Wegen angeblich von den Hottentotten, am Katfluß angesiedelten Kolonisten, begangcnerGrcnzvcrlctzungen kam es im Dez. 1834 abermals zum Kriege, in welchem die Kafiller Vathurst zerstörten und bis über den Vuschmannfluß vor- drangen, dann aber gefchlagen wurden;
im Frie- densschluß wurde der Keifluß als Südgrenzc des Kaffernlandcs bestimmt.
Doch brach im März 1846 aufs neue ein blutiger Krieg aus, welcher erst siegreich für die Engländer endigte. In einem 1850 abermals ausgebrochenen Aufstand der Kafiller wurden die cngl.
Kolonisten wieder- holt überfallen, die brit. Truppen zum Rückzug ge- zwungen.
Die am Katfluß ansässigen Hottentotten gingen aus Furcht zu den Kafiller über.
Ein ganzes Jahr blieb die Kapregierung in der Defensive.
Als Ge- neral Cathcart mit einem namhaften Truppcnkorps, darunter die cngl.-dcutsche Legion, Ende März 1852 im Kapland eingetroffen war, brachte er durch energische Kriegführung einen Frie- densschluß zu stände, in welchem alles südlich vom Kei belegene Gebiet als Besitz Großbritanniens anerkannt und «Britisch-Kasfraria» für Kronkolonie erklärt wurde.
Letztere wurde 1865 als Provinz der Kapkolonie einverleibt. 1875 nahm die brit. Negierung Fingoland (d. i. den Transkeidistrikt) und 1876 Ostgriqualand (d. i. Nomansland) in Besitz. 1877 brach ein neuer Kaffcrnkrieg aus.
Die Galeka am Vafbcefluß hatten die benachbarten Fingo räu- berisch überfallen;
die Kapkolonie kam ihnen zu Hilfe. Doch erst das Eingreifen königlich engl. Truppen vermochte die Galeka und die mit ihnen verbundenen Gaika und Tambuki gänzlich zu be- siegen. (S. Zululand.)
Vgl. I. E. Alexander, ^xeursionz in 'VVo^tsi-n ^kric^ (2 Bde., 2. Aufl., Lond. 1840);
A. W. Cole, ^ap6 cmä tdo XiMi-s (ebd. 1852);
Bowler, 'Hie Xafäi- ^v3i-8 (ebd. 1865);
Fritsch, Die Eingeborenen Südafrikas (Vrcsl. 1873);
Nevoil, 1.08 ^oulong et 163 0afi-63 (Lille [* 8] 1880);
Ludlow, Aululauä (Lond. 1882);
Mitford, ^In-ou^li tko ^nw-Oounti-^ (ebd. 1883);
Natzel, Völkerkunde, Bd. 1 (Lpz. 1885).
Kaffernbüffel oder kapischer Büffel (Luw- 1u3 OM'0i- 2^.), f. Büffel und die Abbildung auf der Tafel: Ninder I, [* 1] Fig. 2. Kafsernkorn, s. ßioi-^um. Kaffernschtvanzwitwe, s. Witwenvögel.
Kassier (Owc^on ine^iotiZ /??i s.Ohrhund. Kaffrarla, s/Kaffern. Kaffsims, f. Sims. [* 9] Kaffziegel, s. Kappziegel. [* 10] Käfig, s. Vogelbauer. Kafiller, s. Abdecker. ißt, sind unter C aufzusuchen. Z* ¶